Selbstwertschätzung inkl Aufräumgeschichte von Bessie

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09.01.2014 00:37
avatar  IBI
#336
IB
IBI

da machst du diesen menschen ein schönes Kompliment.

magst du uns schildern, wie die Unterstützung dieser menschen für dich aussieht?

viele grüsse
sonja


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09.01.2014 00:52
#337
No

ich habe meine heute beste freundin vor gut 3 1/2 jahren während einer maßnahme vom arbeitsamt kennen gelernt. sie ist eine wahre schnatter-tante und hat kein problem damit, neue leute kennen zu lernen. sie hatte mich während der arbeit am pc um hilfe gebeten und so sind wir ins gespräch gekommen, wir haben dann auch die pausen miteinander vebracht und es war immer lustig! als die woche zu ende war dacgte ich dass ich sie eh nicht wieder sehe. ein paar tage danach haben wir uns zufällig getroffen und festgestellt, dass wir nur 2 straßen voneinander entfernt wohnen. zu diesem zeitpunkt war sie im 3. monat schwanger. wir haben die nummern ausgetauscht und und öfter getroffen. ich hbae die zeit und die probleme um mich vergessen. ich habe ihr schnell vertraut und ihr von meiner vergangenheit erzählt. später haben wir sogar im gleichen haus gewohnt. sie hat mich zur patentante ihres sohnes gemacht obwohl wir uns erst wenige monate kannten!!! ich hbae auch schnell ihre familie kennen gelernt, mit der ich mich auch super verstehe. vor gut 1 jahr ist sie in eine andere stadt gezogen aber wir sehen uns mindestens 1 mal im monat. ihre mutte ist sowas wie eine ersatz-mutter für mich, denn obwohl meine mutter und ich in der gleichen stadt wohnen sehe ich ihre mutter häufiger. ich glaube man hat die richtigen menschen in seinem leben, wenn man zeit und probleme um sich herum vergisst. wenn ich eine woche da bin kommt es mir vor wie 2 tage. sie hören mir zu, geben mir tipps, versuchen dass ich mich bei ihnen wohl fühle.. FAMILIE... bei ihnen bin ich ein anderer mensch.. offen, lebensfroh.. <3

Man kann die Welt oder sich selbst ändern. Das Zweite ist schwieriger.“ - Mark Twain


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11.01.2014 00:28
avatar  IBI
#338
IB
IBI

ich freue mich sehr über euren dank, vor allem, wenn ich viel vermute aus dem was ich über euch weiss und meine intuitiven Ergänzungen mache und sie von euch bestätigt bekomme.
ich denke, es ist hilfreich zu üben viel Verständnis für menschen aufzubringen.

ich habe versucht meinem freund zu erklären, was es bedeutet, wenn wir aus tiefem schmerz heraus zu unseren Gegenständen greifen und sie nicht wegwerfen können. er kennt die Erfahrung nicht und hat kein Verständnis dafür. und ich kann verstehen, dass er keine hilfe sein kann, weil er dieses Verständnis nicht nachvollziehen kann.
wir haben also hier eine gemeinsame Fähigkeit, die uns eigen ist, bei der andere scheitern. das ist aus meiner sicht schätzenswert.

er hatte heute abend seinen kreativen schub. er wollte Kunst herstellen (animiert durch fernsehen) und meinte, er wirft in jede Himmelsrichtung ein Stange Dynamit und macht davon eine Luftaufnahme und verkauft diese als Kunst. ich konnte ihn überzeugen, dass es ein sehr teures bild wird, damit es die Unkosten wieder auffängt.
weshalb auch immer er so eine zerstörerische ader hatte heute, auf einmal war die Kunst, mit einem bulldoser an der einen ecke des hauses rein und an der anderen raus.

ums haus selbst ist es nicht so schade, dass ist ziemlich alt und nicht gepflegt, aber meine Sachen sind genau in der unteren Wohnung durch die er fahren will....
ja ich war "begeistert". ich habe gemeint, es sei eine Kunst, wenn er durch das mittlere Stockwerk unserer Nachbarn fährt....

sein Kommentar war: da hast du wieder etwas, dass du in einer deiner vielen gruppen erzählen kannst.
jetzt hab ich es erzählt. manchmal hat er eben so kreative Phasen und teilt sie ernst mit obwohl ein haufen Ironie darin verborgen liegt, doch glücklicherweise weiss ich, dass die Umsetzung nicht stattfinden wird.


also noch einmal: die art wie wir einander Verständnis zeigen können, damit sind viele andere überfordert und hilflos und das ist eine super Eigenschaft, die wir teilen.

vg
sonja


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11.01.2014 12:35
#339
Ta

Liebe Sonja !
Ja, kann so sein,dass dies eine gute Eigenschaft von uns ist, dass wir für einander Verständnis haben, wenn wegwerfen so schwer fällt, weil wir mit innersten Verletzungen kämpfen.
Es mag Teil unseres Selbst sein, dass wir dazu fähig sind. Doch in real live der Gegenwart kann es passieren, dass wir nicht nur Unverständnis erleben, sondern auch Isolation, weil
andere Menschen uns meiden, denn sie sehen zuerst unsere Unordnung und das Chaos, weil das viel mehr auffällt als andere gute Seiten von uns.
Hier füreinander Verständnis zu haben kann hilfreich sein und einen vorwärts bringen. Aber es ist immer nur ein Ausschnitt unseres Lebens, das wir hier teilen.
Der schwierigere Part ist zweifellos der ganz profane Alltag mit seinen vielschichtigen Erfahrungen,Aufgaben,Problemen und Sorgen.
Und weil das so ist, dass wir einen vielschichtigen Alltag haben, haben wir eben vielleicht auch Chaos. Wer im Beruf funktionieren muss, braucht dort alle verfügbare
Energie, weil der Arbeitgeber auch einen Anspruch darauf hat, dass man sein bestes gibt. Um so mehr ausgepowert kommt man heim und dann geht eben oft nix mehr.
Dann stapelt sich über die Zeit alles, weil man ja auch Erholung braucht. Jetzt weiss ich auch, warum ich mit der Arbeit nicht wirklich klar gekommen bin.
Angesichts der kleinen Kraft musste ich mich schon früh intuitiv entscheiden : Ehe oder Beruf. Für beides reicht es einfach nicht. Erst jetzt und heute verstehe ich das ganz
glasklar, was vorher nur ein Gefühl war. Ich wollte es lange Zeit unbedingt korrigieren mit dem Verstand und merkte nicht, dass das der falsche weg ist, weil er nicht zu mir passt.
Ich hab daran für umsonst zu lange gelitten, dass ich auf Kind und auf Beruf verzichten muss, wenn Ehe gut werden soll.
Stein vom Herzen. Mein lieber Gehörlosenpfarrer hat schon vor über 30Jahren gesagt,
ich muss unbedingt mein volles JA zu diesem meinem Weg finden ohne wenn und aber. Unfassbar, dass das so lange gedauert hat.
Nun geht es nur noch um Kämpfe, die Sinn machen und das JA unterstreichen und dann wird mein Herz auch Frieden haben. Mehr brauche und mehr will ich nicht.

Grüssele Mausohr


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11.01.2014 21:22 (zuletzt bearbeitet: 11.01.2014 21:24)
avatar  Chrissy
#340
Ch

Hallo Mausohr,
ganz genauso ist es bei mir: mein Arbeitsplatz war immer tipptopp in Ordnung, ich war bekannt dafür, alle Fristen einzuhalten und verschrien als Perfektionistin. Nichts davon sieht man bei mir zu Hause. Vielleicht ist wirklich die ganze Energie "draußen" draufgegangen. Im Urlaub konnte ich tatsächlich etwas mehr zuhause machen.
Wenn ich doch mal (unangemeldeten) Besuch von einer Freundin oder Nachbarin bekomme, ist mir das total unangenehm, aber ich muss sie wohl reinbitten, kann sie ja nicht draußen stehen lassen. Dann versuche ich mir einzureden, dass sie doch bloß oberflächlich ist, wenn sie sich an meiner Unordnung stört. Also, ich versuche zu glauben, dass Menschen oberflächlich sind, wenn sie ihr Augenmerk auf die äußere Unordnung richten und nicht auf MICH. Mich als Mensch mit auch guten Eigenschaften. Hier im Forum hab ich auch gelesen, dass das, was in anderen Ländern normal ist, hier schon als unordentlich gilt. Ich versuche also, das Unbehagen, was mich beschleicht, dadurch wegzuschieben, dass ich an den Maßstäben zweifle, die mein Besuch an den Zustand meiner Wohnung anlegt. Aber hätte ich nicht dieselben Maßstäbe, wenn ich in eine fremde Wohnung kommen würde? Ich meine, vermutlich wäre mir der Mensch, der dort wohnt, sofort sympathisch :-), weil ich einen (Leidens-)Genossen erkennen würde...
Meine Eltern waren neulich zu Besuch und ich war sehr betroffen, dass mein Vater an meinen Zimmerpflanzen rummäkelte. Wieso in aller Welt interessiert er sich plötzlich für Zimmerpflanzen? Er meinte, die sähen nicht schön aus (womit er objektiv leider Recht hat), und mein Argument, dass ich sie doch teilweise selbst aus einem Kernchen bzw. Ableger gezogen hätte, rührte ihn überhaupt nicht. Ich fühlte mich zurückgebeamt in meine Kindheit, als ich irgendwie nie was richtig machen konnte und auf ihn vermutlich so missraten wirkte wie meine Zimmerpflanzen jetzt, und ich wurde sehr wütend, weil ich mich direkt mit dem Grünzeug identifizierte. Und mir wurde plötzlich klar, weshalb ich auch Probleme beim Zurückschneiden von Bäume und Hecken habe, so dass Nachbarn kommen und sich beschweren, was mich auch immer sehr wütend gemacht hat.
Hoffnungslose, verdorrte, entlaubte, krummgewachsene Pflanzen sammle ich also auch noch, ich päpple und pflege sie, und sie sind o.k. für mich, auch wenn sie nicht schön sind. Wieso kann ich in den Augen von Besuchern nicht o.k. sein, auch wenn meine Wohnung nicht aufgeräumt ist?
Chrissy



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