Es ist nicht so sehr das anfangen, sondern das beenden

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30.11.2017 07:25
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#16
Gast
( gelöscht )

@ratlos

Liebe ratlos,

im Schrank bei mir liegt eine Strickjacke. Fast fertig, nur noch Nähte zu und Knöpfe dran. Liegt seit einem Jahr! Baustellen dieser Art habe ich viele.

Zur Zeit schreibe ich einen Artikel. Recherche fertig, der größere Teil des Textes steht, jetzt würde ich es am liebsten in die Ecke pfeffern. Leider habe ich in einer Woche Abgabe 😦

Wenn ich mal in die Psycho-Ecke gucke, dann habe in meiner Jugend meine Mutter im Ohr, die mir erklärte ' das schaffst du eh nicht' - in einer Situation, wo es keinerlei Veranlassung zu diesem Gedanken gab. Ob es damit zu tun hat?

Na, jetzt widme ich mich mal lieber der Arbeit...
Die Kräuterfrau


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30.11.2017 12:02
avatar  Nemo
#17
Ne

@Kräuterfrau
Es ist natürlich nie gut, wenn man als Kind solche negativen Suggestionen erlebt. Wenn es daran liegt, hülfe eventuell, sich selbst neue, positive Suggestionen zu setzen. Mir hilft so was öfter, um etwas abzuschließen.


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30.11.2017 12:43
avatar  Sophie
#18
So

@Kräuterfrau
Bei mir gibt es auch so frühkindliche Verletzungen. Aber letzen Endes sind die Eltern nicht mehr präsent, und es liegt an einem selbst was man aus seinem Leben macht.
Mir hilft es nicht, wenn ich weiß, dass ich meine Verlustängste kompensieren will. Davon gehen die Verlustängste nicht weg. Im Gegenteil, wenn jemand für mich entrümpelt, wird alles noch viel schlimmer. Nein, ich verstecke mich nicht mehr hinter Mami oder der Schuld von Mami. Wenn etwas anerzogen ist, kann man es sich auch wieder aberziehen. Das geht.
Ich war immer darauf gedrillt, die Beste, 150%ig perfekt zu sein. Scheiß drauf. Merkt sowieso keiner, ob ich 80%, 90% oder 110% erledigt habe. Oder ob die Holzdecke im Mikrometer-Bereich passt. Da rege ich mich nicht mehr auf.
Letzte Woche habe ich eine Strickjacke fertiggemacht. Ich habe sie monatelang rumliegen gehabt, weil ich es hasse, die Knopfleisten mit Knopflöchern anzustricken. Ich habe einfach ein paar Runden feste Maschen rumgehäkelt, fertig. Wozu Knopfleisten, wenn ich meine Jacken eh nie zu mache.
Und das Zusammennähen mag ich auch nicht. Mein letztes Pulli-Machwerk war deshalb ein Raglanpulli, der wurde vom Hals aus in einem Stück gestrickt, da mussten nur unter den Achseln ein paar Zentimeter zugenäht werden.


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30.11.2017 12:56 (zuletzt bearbeitet: 30.11.2017 12:57)
avatar  Nemo
#19
Ne

@Sophie
Gute Idee! Meine Mutter strickte überhaupt nicht gern, obwohl sie gelernte Schneidermeisterin war. Deshalb war ich als Kind sehr überrascht, als meine Mutter trotzdem zu stricken begann. Es blieb nicht bei einem Jäckchen, auch nicht zwei für uns Mädchen, sondern sage und schreibe wie im Märchen von den sieben Schwänen ganze 7 identische Strickjacken für meine Brüder! Von da an wusste jeder im Dorf, wer in unsere Familie gehörte.

Ich stricke gar nicht. Diese Zeit verwende ich lieber für den Haushalt. Hobbys kommen für mich nach den Pflichten.


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30.11.2017 17:14
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#20
Gast
( gelöscht )

@Sophie @Nemo

Liebe Sophie,

mein Verstand weiß, dass meine Mutter unter der Erde ist und ich seit einer Reihe von Jahrzehnten eigene Entscheidungen fällen kann. Leider konnte er mein Unterbewusstsein noch nicht so recht überzeugen und es spielt mir noch oft einen Streich.

Einfach so rumsitzen und stricken ist ein Luxus, den ich mir nicht erlaube. Allerdings muss ich viel Bahn fahren und immer lesen geht nicht. Socken stricken geht immer 😉 und sie werden größer als die von @Barbara Bruchhäuser 😜
Ja, ich bin auch zu Raglanärmeln und von oben stricken übergegangen. Ich stricke sogar extra die Ärmel mit Nadelspiel, dann brauche ich da auch nix nähen.


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