Kontrolle und Selbsterhaltungstrieb

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21.02.2014 23:44
avatar  Kayla
#6
Ka

Hallo Sonea!
Diesen Aspekt hatte ich ja bewusst außen vor gelassen, weil die meisten Menschen DIESEN Teufelskreis kennen und ach sehen. Übrigens muss ich mich mal für meine Rechtschreibung entschuldigen, aber meine Tastatur schickt immer mal etwas an den Rechner (oder eben nicht), was irgendwie wenig mit meinem Eingaben zu tun hat und, da ich leider schneller denke, als tippen kann, sehe ich dann die Fehler auch erst beim 5. Drüberlesen - und so fleißig bin ich leider nicht.
Okay. Es gibt natürlich noch einen Weg, der ohne "äußeren" Tyrannen auskommt.
Wenn jemand, war bei mir so, irgendwann in seinem Leben ein oder mehrere traumatische Erlebnisse hatte, denen er hilflos gegenüberstand, entsteht, gerade bei Kontrollfreaks und Perfektionisten, der gleiche Effekt. Sie haben keinen Bezug mehr zur eienen Leistungsfähigkeit, stellen zu hohe Ansprüche an sich und genügen sich selbst nie mehr. Sollte man allerdings dazusagen, dass das sehr oft, wenn nicht gar immer, als posttraumatische Belastungsstörung enttttaaarnt und behandelt werden kann(und sollte).
Vom Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom haben wir ja schon gesprochen.
Glücklicherweise müssen wir das ja nur für uns selbst rausfinden. Als Psychologe oder Psychotherapeut hätte ich das Gefühl, ständig durch verschiedene Labyrinthe zu latschen. Auch wenn ich hier im Forum immer wieder grinsend feststelle, dass es manchen Menchen wohl leichter fällt, hier offen zu sein, als bei einem Therapeuten. Vielleicht solten die Therapeuten ihre Patienten mal in Foren beobachten ;-).

Schönes Wochenende
Kay

Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


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22.02.2014 19:57
#7
Al

Ja, das trifft dann wohl auf mich zu - Trauma, posttraumatische Störung, Zusammenbruch Depression, Therapie.
Dauert, bis das heilt.
Einen Kontrollfreak kann man aus dem haus werfen (theoretisch); mit sich selbst muss man zusammenbleiben. Aber immerhin kann man sich ändern, den Kontrollfreak ändert niemand.


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24.02.2014 09:53
#8
Me

Hmmm, der Text von Kayla hat was. Ich finde mich teils wieder, teils auch weniger.

Eigentlich bin ICH ja der, der Kontrolle ausüben will und es auch immer getan hat. Ich war selbständig, habe mein eigenes Geld verdient. Ich habe mich hochgearbeitet durch Lernen, Lernen, Lernen, habe zig VHS.Kurse gemacht, um meine Dummheit in der Jugend wieder wettzumachen, ich bin in der 12. Klasse mit Realschulabschluss abgegangen, habe eine Lehre komplett durchgezogen ... und bin dann nicht zur Abschlussprüfung gegangen, weil ich Schiss hatte ... und mein erstes Kind gerade zur Welt gekommen war. Sprich: Ich hatte GAR NICHTS in der Tasche. Die erste Ehe als Nur-Hausfrau ging in die Brüche.
Durch Weiterbildung hab ich mich zur stellv. Sekretariatsleiterin hochgearbeitet und bin dadurch in den Teufelskreis Burn-out-Depressionen-Magersucht gekommen. Hihi, ja Magersucht, man glaubt es kaum, wenn man mich heute sieht. Ich hatte geschafft abzunehmen, DAS war damals mein allergrößter Triumph. Ich hatte MICH endlich selbst unter Kontrolle.

Mit Beginn meiner Krankheit und dem daraus folgenden Verlust des Arbeitsplatzes ging es bei mir steil nach unten. Später erwischte ich mich in Situationen, wo ich festgestellt habe, dass ich meinem Partner in Sachen Bildung überlegen bin. Ansonsten sehe ich bei mir doch nur noch alle schlechten Dinge: Ich bin fett. Ich arbeite nicht (mehr). Ich kann keinen Sport mehr machen, WEIL ich so dick und krank bin (ooooooch, armes Kind!!!). Insofern fühle ich mich nun bei allen diesen Dingen eindeutig unterlegen.
Ist mein Partner nun überlegen? JA, und zwar in all den Dingen, die ich nun nicht mehr machen kann, und das wurmt mich, macht mich unglücklich. Ergo schaffe ich mir mit meinem "Zeugs" Situationen, in denen ich für einen kleinen Moment zufrieden bin. Und ihr seht es ja: Der Dachboden ist voll von Klamotten, Tierchen und so weiter.
Kayla, an dem Thema Unter- bzw. Überlegenheit, da ist eindeutig etwas dran!!!
LG Messiemaus




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24.02.2014 10:30
avatar  IBI
#9
IB
IBI

hey messiemaus,

wenn ich deine sätze lese, dann lese ich:
wow, eine frau mit viel Ehrgeiz und Energie, die ihre persönlichen ziele erreichen kann, wenn sie will.

der einschnitt mit deiner Krankheit hat dazu geführt, dass dein Ehrgeiz und deine Energie stark gelitten haben. und solltest du sie erneut aktivieren können und deine ziele erreichen, so ist die angst im raum erneut burnout und Depressionen zu erleben und weil die unbewusst soooo gross ist, machst du lieber wenig und findest dich als unterlegene mit dem umstand ab.
dabei weisst du aus den anderen älteren Erfahrungen, dass du sehr wohl in der lage bist, deine ziele zu erreichen. insofern mein tipp: mach dich nicht unterlegener als du bist, denn du kannst die macht über dich und deine Gefühle selber übernehmen - du kannst es auch Verantwortung nennen.

vg
sonja


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24.02.2014 12:30
#10
Ta

Durch diese Statements fällt mir auf, dass ich eigentlich so gar nicht leben will: ich möchte weder überlegen sein noch unterlegen,
sondern mich freuen, dass Teddymän und ich ein festes Team sind und stets einander ergänzen. Dann kann uns die Meinung der Umwelt
über unser Leben grösstenteils schnuppe sein.
Muss ich mal darüber nachdenken........und vielleicht bin ich ja auch mehrheitlich eher wie so viele andere eine normale Hausfrau und Ehefrau
und nur zum kleinen Teil krankenpflegerin. Vielleicht kommt die Erschöpfung und das alles auch daher, dass ich unbewusst und dennoch gewohnheitsmässig
den Schwerpunkt, die eher negative Aufmerksamkeit auf seine und meine Behinderung gelegt habe , was aber in diesem Umfang vielleicht garnicht notwendig ist,
weil das vom Einfluss der Umwelt herrührt.
Grüssele Mausohr


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