Ab heute soll alles anders werden...

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12.03.2014 08:32
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#21
IB
IBI

hey numi,

deine finanztipps in allen ehren, doch für viele messies ist das kaufen eine sucht und dann ist zunächst die sucht das Thema.

ich finde es gut, das fäulein sich darauf einlässt und alle möglichen Sanktionen für ihre Finanzlage durchzieht, damit es nicht soweit kommt.
oder wie berle (glaube ich ist es) sich wissentlich einen betreuer für Finanzen hat zuteilen lassen, damit sie die lebenserhaltenden kosten gesichert hat, ehe sie sich in die "sucht" stürzt. und auch Bobby sorgt für sich, was Finanzen angeht und sucht einen anderen weg.
alles drei wege, die zunächst einmal die lebenserhaltenden kosten abdecken, um dann den rest des geldes in (ich übertreibe mit Absicht) lauter viele unnütze kostengünstige dinge umzuwandeln, die man in seine Wohnung gar nicht mehr unter zu bringen weiss......

und dann gibt es einfach menschen, die keine messies sind, und ihr Geld anders durchzubringen wissen, dass sie sich ständig schulden anschaffen. ich denke, da an meinen jüngsten pflegebruder, für den springt mami regelmässig ein und schreibt das als schulden auf (wissentlich, dass er nie in der lage sein wird, das zurück zu zahlen).
mein mittlere bruder hat ebenfalls so seine Themen, was Finanzen angeht unter anderem durch beginnender spielsucht. und seine süssigkeitensucht ist auch nicht günstig. er hat mit unserer mutter einen mietvertragsdeal gemacht (u.a. wegen des alg2). Sie zahlt die miete an den vermieter und er zahlt an meine mutter. sie hat sozusagen, das mehr das alg2 nicht finanziert übernommen.

ich bin nicht der typ, der mit schulden auf finanzieller ebene leben kann, also habe ich meine natürliche Hemmschwelle. doch es tut mir auch sehr weh, dass ich derzeit einfach nicht das kaufen kann, das ich möchte, weil meine Finanzen es derzeit nicht zulassen und ich an viele dinge wehleidig vorbeiziehen muss. nebst dem habe ich einen freund, der seine Kommentare abgibt, wenn ich was kaufe.

viele grüsse
sonja


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12.03.2014 08:37 (zuletzt bearbeitet: 12.03.2014 08:39)
#22
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[quote="Aus Chaos entsteht Neues"|p5034]
ich finde es gut, das fäulein sich darauf einlässt und alle möglichen Sanktionen für ihre Finanzlage durchzieht, damit es nicht soweit kommt. [/quote]

Hallo Sonja, du hast recht, jetzt am Ende kam es mir selbst vor wie eine Sucht, die Sachen kamen und ich wusst nicht recht was ich damit anfangen soll, aber ich habe mir am Anfang immer gesagt "Du hast dir was gegönnt, weil du was wert bist!" Nicht mal das konnt ich am Ende noch, weil ich selbst schon ein schlechtes Gewissen hatte. Das alles hat bei mir einen tieferen Grund, ich weiß warum ich solche Dinge brauche um mich "wert" zu fühlen, und deshalb habe ich auch meiner Mo versprochen dass ich mich um einen Psychologen bemühe. Das nehme ich grad in Angriff, parallel zum Schreiben hier habe ich einige Seiten offen um zu schauen wo ich hier in der Nähe Hilfe finden könnte.

Aber was ich zu dem Satz oben sagen wollte, für mich war wichtig dass mein Vater das macht mit der Karte, der Bank, dem Seitensperren etc. Ich kenne mich, ich hätte es wieder verschoben, Ausreden gefunden etc. So weiß ich, dass es gemacht wird, und ich kann mich nicht selbst veräppeln.

Liebe Grüße,
Nina

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12.03.2014 08:55
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#23
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IBI

hey fäulein,

den zusammenhang, das kaufen damit zu tun hat, dass du dir etwas wert bist, habe ich bis jetzt nicht erschlossen. danke. leuchtet ein.

ich mag einschränken und ergänzen: wenn es dauernd schnäppchen sind, die du kaufst (was ein typisches kaufverhalten von unsereinem ist), dann kann ich das mit dem "sich selbst etwas wert sein" nur begrenzt einleuchtender weise hinnehmen. ich will sagen, dass da ziemlich sicher noch mehr als dieser punkt dahinter steckt.
einige haben geschrieben, um ihre Existenz zu sichern, falls sie eines tages gefährdet sei.

warum können die "normalos" sagen - hey ich habe keinen platz mehr in meiner Wohnung und drum kaufe ich nichts neues dazu? was ist es, dass wir nicht in der lage sind, aus einem solchen grund das kaufen und sammeln zu stoppen?

viele grüsse
sonja


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12.03.2014 09:24
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#24
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( gelöscht )

deine finanztipps in allen ehren, doch für viele messies ist das kaufen eine sucht und dann ist zunächst die sucht das Thema.

Du hast Recht, Sonja, aber ich bin meinem Gefühl gefolgt. Es ging mir um die besondere Gelegenheit, die gerade bei Fäulein eingetreten ist, dass sie momentan schuldenfrei ist, und die Chancen für einen Neuanfang deshalb so gut stehen wie nie.

Fäulein, dass du bereits ein Guthabenkonto hast, war nicht ersichtlich, weil du von 700 Euro Kontominus geredet hast. Wir haben auch ein Guthabenkonto, und da geht die Bank maximal 50, 60 Euro ins Minus, wenn eine Abbuchung kommt, die nicht ganz gedeckt ist. Super, dass du das schon umsetzt! Dass du dir professionelle Hilfe suchst, finde ich ebenfalls toll, das übertrifft eigentlich sogar meine Erwartungen. Vielleicht bin ich da zu sehr von mir ausgegangen mit 21. Da hätte ich eher versucht, das als Ausrutscher einzustufen und wäre nicht der Meinung gewesen, professionelle Hilfe zu brauchen. Irgendwie habe ich wohl von mir auf dich geschlossen und damit gerechnet, dass ein solcher Vorschlag bei dir auf Ablehnung stoßen würde.


Als ich so jung war wie Fäulein (oh Gott fühl ich mich grad alt), habe ich nämlich von Finanzen keine Ahnung gehabt. Meine Mutter regelte alles, und weil ihr oft das Wasser bis zum Hals stand, hat sie versucht, mich als Kind vor diesen Sorgen zu beschützen, indem sie mir die Misere verschwiegen und rumgetrickst hat - was nicht selten in neue Schulden mündete. Ich habe diese Muster übernommen, von der Hand in den Mund gelebt, und mir heute was gegönnt, was ich erst morgen bezahlen konnte, und es war für mich normal, dafür Schulden zu machen, um mit anderen mithalten zu können. Wenn die anderen Essen gehen, und ich kein Geld hatte, hab ich mir welches geliehen oder das Konto überzogen, alles, nur nicht gesagt: Sorry, Leute, geht ohne mich, ich bin pleite. Denn so hatte ich es vorgelebt bekommen, und nie in Frage gestellt.

Meine großen Schulden habe ich dann allerdings (Kurzversion) dadurch aufs Auge gedrückt bekommen, dass ich der falschen Person vertraut habe. Die hat mich dann damit sitzen lassen. Als ich von allen Möglichkeiten abgeschnitten war, neue Schulden zu machen, war auch nix mehr mit Kaufen als Ersatzbefriedigung. Es ging einfach nicht mehr, und das war nicht viel anders als ein kalter Entzug. Der funktionierte zumindest bei mir genauso wie es vielleicht funktioniert hätte, mich psychologisch betreuen zu lassen. Die Ursachen für mein Verhalten, die ich gerade geschildert habe, habe ich erst viel später rausgefunden, "ganz von allein", in Gesprächen mit meiner Mutter.

Den Tipp mit der dreifachen Liquidität habe ich dann Jahre später mal von einem Finanzexperten bekommen, und mir erschien das wie eine Offenbarung. Bei näherer Betrachtung ist mir auch klar geworden, wieso: Weil auch diese Methode ein erreichbares Ziel setzt, und ein Ende hat. Sie gibt mir nicht das Gefühl, bis an mein Lebensende jeden Cent dreimal umdrehen zu müssen, immer überlegen zu müssen: Kannst du dir das gönnen, darfst du das?
Daran, sich mithilfe von Geld etwas zu gönnen/sich zu belohnen, ist ja prinzipiell nichts verkehrt, denn auf der anderen Seite lauert der Geiz, der sich gern auch nur als Geiz gegen sich selbst zu erkennen gibt.
Erst, wenn man anfängt, rein zur emotionalen Bedürfnisbefriedigung irgendwas zu kaufen, wenn der Vorgang des Kaufens emotional im Vordergrund steht, und nicht das Gekaufte, wird es problematisch. Und noch problematischer wird es, wenn man über seine Verhältnisse ausgibt, und vor den Konsequenzen Vogel Strauß spielt. (Wen schert Kaufsucht bei Paris Hilton?).

Ich für meinen Teil bin gegen mich selbst geizig, habe aber auf der anderen Seite gelernt, mich mit Immateriellem zu belohnen. Als fauler Mensch habe ich da den Vorteil, mich für einen Erfolg ganz simpel (und kostengünstig) mit dem belohnen zu können, was ich am liebsten tue, nämlich nix. Aber die Reihenfolge von Belohnung und Leistung verläuft wieder normal, auch wenn ich weiter darauf achten muss, dass es so bleibt, und dass es sich die Waage hält.


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12.03.2014 09:35
#25
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Liebe Sonja,
Nein, Schnäppchen oder so waren es nicht, also es ist jetzt nicht so dass ich z.B. ne Meute Toilettenpapier gekauft habe weil es billig war.
Ich habe z.B. letztes Jahr mit dem Walken angefangen, und als ich nachts mal wieder nicht schlafen konnte habe ich beschlossen, dass ich dann ja auch vernünftige Sportschuhe brauche. Vernünftige Sportschuhe sind nicht billig, also kauf ich sie heute und bezahle sie morgen, übermorgen, ach ich kann ja da auch auf Raten zahlen, na dann mach ich das doch! Das ist ein Beispiel von vielen, vielen anderen. Und irgendwann verliert man den Überblick! Hier eine kleine Rate, da eine kleine Rechung, aber klein+klein+klein+klein macht leider auch das Konto leer. Und immer mit dem Gefühl, du darfst dir auch was gönnen, es kann dir keiner mehr verbieten, du kannst jetzt selbst bestimmen wofür du das ausgibst. Ich weiß woher das alles kommt, ich kann oder will aber nicht wirklich drüber sprechen, auch hier noch nicht. Vielleicht nur so viel, ich habe von 18 bis 20 einen Freund gehabt, der mir weiß gott nichts gutes wollte. Neben der körperlichen Gewalt kam eben auch hinzu dass er mir von meinem monatlichen Geld so gut wie alles nahm, weil er meinte ich bin schließlich oft bei ihm, nutze dort seine Möbel ab und nutze Strom und Wasser, also kann ich auch mit zahlen. Wenn er sich etwas teures gekauft hat, habe ich es meistens mit bezahlt. Ich hatte in der Zeit vielleicht...20 Euro im Monat für mich. Und fing mir regelmäßig natürlich was weil ich nicht einkaufen ginge etc. Mehr dazu vielleicht mal in ein paar Tagen.

Liebe Grüße,
Nina

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