TRAUMA

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29.08.2019 17:23
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#16
IB
IBI

Hey Wolfram,

Jennifers Erklärung trifft es ganz gut und bei meiner Traumatherapie wird dafür gesorgt, dass der Körper ebenfalls lernen kann, diese Trennung von "gestern" und "heute" vorzunehmen. Wie du richtig feststellst: Vergangenheit bleibt, braucht Akzeptanz und Vergebung, Heute ist heute, zukünftige Trauma nicht ausschliessbar und vermeidbar.

Mein Therapeut hat eben mit seiner Art Hilfsmittel genau was versucht, das leider mehr in die Richtung ging, mach das, was ich für richtig halte.
Ohne es formulieren zu können, war es genau das, was ich nicht wollte. Ich sagte ihm, das etwas nicht stimmt und damit kam er dann nicht klar.

LG
Sonja


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29.08.2019 21:53
avatar  Wolfram
#17
Wo

danke @Jennifer und @Aus Chaos entsteht Neues

da hat mein Therapeut wohl alles verkehrt gemacht. Hat ja mit Sonjas Erfahrung Ähnlichkeit, nur nichts sagen, der Patient könnte ja etwas verstehen.

viele Grüße
Wolfram


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30.08.2019 06:36 (zuletzt bearbeitet: 30.08.2019 06:40)
avatar  IBI
#18
IB
IBI

Hey Wolfram,

was du machst du mit unseren Informationen?
Ich habe inzwischen auch die Art Therapeuten gefunden (ja mehrere), die das bieten, das Jennifer beschrieben hat.

LG
Sonja

PS: Gründe verstehen wollen - naja, das teile ich nicht, dass es dich aus dem Trauma führt.
Zusammenhänge begreifen zwischen dem, was Trauma im Körper anrichten und wie sich daraus verschiedene deiner Verhaltensweisen (die oftmals aus dem Umfeld als nicht angemessen kritisiert werden) entwickelt haben, ja das hilft mir.


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26.09.2019 15:13
avatar  IBI
#19
IB
IBI

Traumaarbeit ist anstrengend.
Der Körper wird, je nach dem auf was man sich fokussiert, ganz schön durcheinander gerüttelt.

Es ist ein wenig schmerzhaft, so dass man es aushalten kann. Jedenfalls ist es bei mir so.
Er schmerzt dort, wo es ihm in dem Augenblick passt. Mal im Fuss, mal im Kopf, mal im Nacken, mal an der Schulter, mal wo es ihm sonst so einfällt.

Heute plagen mich Schwindelanfälle. So ganz kurz dreht sich alles.
Ich finde sie ein wenig lästig, weil sie einfach kommen, wenn sie es für richtig halten.
Dieses Ungewisse in meinen Körperreaktionen, aber zu wissen, dass es welche geben wird, mag ich gerade nicht so sehr.
Es gehört wohl dazu.

Meine Nackenregion ist ziemlich angespannt. Ich habe bei mir herausgefunden, dass Verwirrungen sich in meinem Nackenbereich eingelagert haben.
Ich hoffe sehr, dass die Reaktionen jetzt der Ausdruck von der stattfindenden Entwirrung in mir ist.
Ich weiss nicht, was mein Körper alles verarbeitet, aber ich weiss, dass ich einige Tage/Wochen bemerke, dass ich anders handeln und agiere als sonst.
Das zu merken, das ist schön. Dafür nehme ich diese ungewisse Integrationsphase in meinem Körper gerne in Kauf, auch wenn ich jetzt schreibe, dass es mich ein wenig nervt.
Ich traue mich nicht, hektische Bewegungen zu machen. Dabei gäbe es genügend zu erledigen.

Was ich immer mehr merke, ist dass meine depressiven Zustände sich verändern und anders werden. Es gibt sie immer noch, aber ich kann meine eigenen Auslöser für diese Zustände identifizieren. Sich darüber bewusst zu werden, macht mir vieles leichter. Das trägt auch zu meiner Entwirrung bei.

Trauma ist etwas, das einem passiert, sozusagen Schicksal.
Irgendwer oder irgendwas hat es (unbeabsichtigt) ausgelöst.

Aus Trauma heraus kreiert der Körper schützende Verhaltensweisen, die leider nicht immer sinnvoll sind.
Wenn man begreift, dass die Verhaltensweisen nicht willentlich gesteuert werden können, immer wieder vorkommen und die Umwelt darauf leider meist abweisend und ablehnend reagiert, ist das erst einmal sehr traurig. Man hat keinen Einfluss darauf. Das basale Nervensystem übernimmt schneller als einem lieb ist.
So lange man diese Zusammenhänge nicht kennt, denkt jeder von sich, er sei nicht richtig oder falsch - ich nehme mal an - wenn nicht jeder, dann sehr sehr viele von uns.
Wenn man die unerwünschten Verhaltensweisen mit dem Glaubenssatz verbindet, man sei falsch, na ....ich glaube die meisten haben eine Ahnung, was in ihnen vorgeht, wenn sie das lesen.

Mit dem Wissen, dass es sich entwickeln musste, weil der Körper während der Traumaphase keine andere Wahl hatte, sich selbst zu schützen und dass Trauma ein Schicksalsschlag ist, beginnt sich bei mir aufzutrennen, dass meine aus dem Trauma entstandenen Verhaltensweisen sich von meinem Glaubenssatz - ich sei falsch - lösen können. Nun ja, der Glaubenssatz beginnt sich auch aufzulösen.

Und ja, es nervt mich immer wieder, dass ich so lange und hart daran arbeite und merke, dass nichts passiert. Das frustriert mich auch immer wieder. Aber nein, es passiert ja was, nur merke ich manchmal nicht, wann es passiert. Manchmal bekomme ich Rückmeldungen von anderen, die sich über für sie ungewohnte Reaktionen wundern.

Hilft irgend jemanden diese Information?
Falls ja, was bewirkt sie bei euch?

Liebe Grüsse
Sonja


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11.10.2019 16:22
avatar  IBI
#20
IB
IBI

Wolfram,

du fragtest mich an anderer Stelle, was ein Trauma auszeichnet.

Die Antwort in Kurzform lautet:
zu plötzlich
zu schnell
zu viel
zu lang andauernd (Entwicklungstrauma)

LG
Sonja


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