Vom Wollen ins Tun

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02.06.2022 13:44 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2022 13:45)
#1
Gu

Hallo ihr,
Das Thema steht ja schon oben. Ich wollte mal fragen, ob ihr auch so schwer in tuen kommt. Ich mein ich will ja und hab sogar auch schon Pläne angefangen zu machen. Aber die Pläne umzusetzen fällt mir unheimlich schwer. In letzter Zeit denke ich oft darüber nach, an was das liegen könnte, aber so richtig fällt mir da ach nichts ein. Ja ich hab Depression, aber das ist auch so schwammig.
Kennt ihr das auch? Wisst ihr was bei euch der Grund ist? Könnt ihr dagegen angehen? Und wenn ja wie?
Viele Grüße
GuteMine

Tun ist wie Wollen nur krasser!


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02.06.2022 16:42 (zuletzt bearbeitet: 02.06.2022 16:42)
avatar  IBI
#2
IB
IBI

Ja, ich kenne es auch GuteMine.
Wenn ich mich beobachte, gibt es einiges, das ich zu tun vermag und tue.
Anderes, das ich tun will, ist mir oftmals soooo unangenehm, dass mir viele andere Dinge einfallen, die ich tue, NUR nicht das, was ich mir vorgenommen habe.
Mir kommt es so vor als würde ich zu etwas gezwungen werden, obwohl ich gleichzeitig den Wunsch habe, die Disziplin aufzubringen, das tun zu wollen.
Kennst du diesen Zweispalt zwischen Zwangsgefühlen und Disziplinwünschen?

Ich empfinde es als Dilemma und bevor ich mich hilflos fühle, werde ich zum Weltmeister der Umwege, um der Hilflosigkeit ausweichen. Die Ortskenntnisse und andere Fähigkeiten verbessern sich bei der anderen Tätigkeit, der ich mich zuwende.
Jedenfalls tue ich anders, aber nicht das, was ich tun wollte.

Oh, Frau, ich will meine Stühle in einen anderen Raum bringen und weil ich den Weg zu den Stühlen freiräumen muss, tue ich gerade anderes als den Weg freiräumen. Da wartet unangenehmes auf mich, wenn ich mein Stuhlziel erreichen will.....nee, unangenehm....ausweichen....anderes tun und dir antworten....


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03.06.2022 10:45 (zuletzt bearbeitet: 03.06.2022 10:46)
#3
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Es kann ein Ausweichen sein weil die Tätigkeit so unangenehm oder langwierig ist. Oder es ist eine Antriebsschwäche, die von körperlichen Krankheiten kommen kann. Auch eine Depression ist eine Veränderung im Gehirnstoffwechsel und kann den Antrieb herunter setzen.

Mir hilft es seit ich körperlich immer schwächer werde, die Tätigkeiten in Häppchen zu zerlegen. Also - nur mal als Beispiel - nicht der Vorsatz „ich schrubbe das Bad blitzblank bis in die letzte Ritze“ sondern ich habe einzelne Schritte auf dem Schirm. Und wenigstens einer davon ist täglich dran.

Toilette putzen (3 Minuten) zum Beispiel. Bin ich dann noch fit, räume ich den Müll raus (1 Minute) und vielleicht putze ich später noch das Waschbecken (2 Minuten) und wische den Spiegel über (1 Minute). Ich habe ein kleines Bad. Also könnte ich auch schnell auffegen (1 Minute) und flink durchwischen (2 Minuten). Das volle Programm wäre also nur 10 Minuten. (Die Wanne ist beim Duschen mit dran - Armatur und Rand mit dem Handtuch überwischen bevor es in die Wäsche kommt.)

An schwachen Tagen ist mir selbst der Gedanke dran zuviel. Wärgs - 10 Minuten ohne Pause! Aber zu ein, zwei einzelnen Schritten kann ich mich dann doch aufraffen.

Der Kaffee läuft durch, während ich zum Beispiel das Klo putze und auffege. Und irgendwann später zwischendrin kann das Waschbecken drankommen. Und wenn nicht, dann ist es sicher morgen als erstes dran! Es sind doch nur 2 Minuten!

Mir hilft es, häppchenweise in kleinen Schritten zu denken und zu arbeiten, um vorwärts zu kommen. Vielleicht wäre das auch für dich ein Einstieg?

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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03.06.2022 15:44
#4
An

Hm, Prokrastination kenne ich gar nicht. Es bleibt natürlich ständig etwas liegen, weil ich stattdessen etwas anderes gemacht habe. Mein Eindruck war bisher oft, dass Leute, die Wichtiges liegen lassen, das tun, weil sie auf den richtigen Augenblick warten, bis sie mal richtig viel Zeit und Ruhe haben, oder bis sie Lust haben, oder ganz fit sind oder so. Und ich mach einfach. Wenn ich keine Zeit habe, um die ganze Steuererklärung zu machen, dann fange ich schonmal an, die Belege nach Themen sortieren. Gerade bei Aufgaben, auf die ich keine Lust habe, klappt es immer gut, dass ich mir erstmal einen Teil vornehme. Ich muss den ganzen Garten jäten und nehme mir für heute nur mal das erste Beet vor. Und wenn man erstmal angefangen hat und erste Erfolge sieht, motiviert das zum Weitermachen.


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04.06.2022 19:58
avatar  IBI
#5
IB
IBI

vom Nichtstun ins Wollen kommen.....was genau willst du wirklich? und was genau magst du weniger und willst es eher, weil du solltest oder musst?

wie ist diese Herangehensweise für dich, Gute Mine?


Hmm, von der Prokastination möchte ich mich distanzieren. Ich mache ja etwas und schiebe nicht auf, sondern es ist etwas anderes als ich ursprünglich erledigen wollte.
Das sind für mich zweierlei Herangehensweisen.
Anderes tun als ich wollte, heisst nicht, dass ich generell nicht tue.

Worin ich sowohl Anna als auch Jennifer zustimme....kleine Bereiche anpeilen und diese angehen....


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