Ordnung ist langweilig

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29.08.2023 20:05
avatar  IBI
#81
IB
IBI

Lynda, ich weiss die Smileys nicht richtig zu deuten und habe den Humor nicht erkannt.

Wenn Routinen für dich o.k. sind, ist das voll in Ordnung.
Es gibt viele auf die das nicht zutrifft.


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29.08.2023 22:49
avatar  Lynda
#82
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Ok, vielleicht war der Humor etwas versteckt .

Ja, wahrscheinlich sind Routinen nicht für jeden etwas.

Ich empfinde mein Leben als sehr kräfteraubend und hektisch, da schwirrt viel zu viel in meinem Kopf herum und die Verantwortung, die ich teilweise tragen muss, erdrückt mich fast. Daher strebe ich eine reizarme Umgebung an und auch Routinen, bei denen man nicht viel nachdenken muss.

Interessant finde ich, dass ein Teil Deines Körpers Langeweile als Bedrohung ansieht. Das habe ich noch nie so empfunden.


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30.08.2023 05:11
avatar  Robin
#83
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Für mich sind auch "Ordnung lieben" und "Ordnung halten können" zwei ganz verschiedene Dinge. Ich mag schon auch "wilde Ordnung" wie in der Natur gern. Sogar lieber als "rechteckige Ordnung" wie sie meist von Menschen gemacht wird. Aber ich habe festgestellt, dass "wilde Ordnung" in der Wohnung nicht durch planloses Vollstopfen entsteht, sondern meist Ergebnis sorgfältiger, künstlerischer Tätigkeit ist. Es ist für mich eine interessante Frage, ob wir vielleicht einen Geisteszustand erreichen können, bei dem unser Chaos ohne besonderes Bemühen so schön wird ein verwildeter Garten. 🧐

Routinen finde ich angenehm. Wenn Ich alles im Haushalt mit Routinen regeln könnte, wäre es kein Problem. Das Schwierige sind für mich all die Nicht-Routinen. Zeugs, das kaputt geht. Krempel, der sich türmt und aufgeräumt werden muss, ohne dass ich weiß, wohin damit. Sowas halt.


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30.08.2023 08:12
avatar  IBI
#84
IB
IBI

Zitat von Lynda im Beitrag #82
Interessant finde ich, dass ein Teil Deines Körpers Langeweile als Bedrohung ansieht.


Sieht so aus. Ich vermute mein "Langeweile-Gen" wurde in sehr jungen Phasen extrem überstrapaziert.
Langeweile ist in meiner Welt vielleicht sehr nah an Leere dran, die dahinter lauern kann bzw. sie enthält Leere.
Vielleicht organisiere ich mir eines Tages eine Bügel- und Putzhilfe, weil diese beiden Routinen in der Kindheit zu viel überforderung ins nervensystem gebracht haben. sie haben mich definitiv gelangweilt.

Gestern bei der Physio hat mein Körper eine "Gefahr" erkannt, sich angespannt wo es keine Anspannung benötigt hätte.
Ich bin froh, diese Geste des Körpers bemerkt zu haben. Wahrscheinlich ist in diesem Fall die "Angst vor dem Hinfallen" mit der Reaktion verbunden.
Ich bringe das Beispiel, weil es soooo automatisiert in meinem Körper drin steckt, dass ich bereits einen Schritt weiter bin, wenn ich diese Zusammenhänge bemerke. In welchen Situationen spannt mein Körper WIE an und ist seine Anspannung aktuell berechtigt bzw. habe ich eine Grenze erreicht, die ich in dem Augenblick "achten" kann, eine Pause mache, um den Fakt, dass die Gefahr nicht da war, zu integrieren, ehe ich beim nächsten Mal einen Schritt weiter gehe.

Zitat von Miranda im Beitrag #83
Das Schwierige sind für mich all die Nicht-Routinen. Zeugs, das kaputt geht. Krempel, der sich türmt und aufgeräumt werden muss, ohne dass ich weiß, wohin damit.

Robin, die meisten Messies haben für den Fall, das etwas kaputt geht, ohnehin ein passendes Ersatzteil irgendwo versteckt. (ich grinse vor mich hin.)
Krempel, der sich türmt. Gäbe es deine Routine, würde er sich nicht türmen.
Achtest du die Grenze eines Schrankes oder Regals nicht, beginnt er zu türmen. Damit gerät die Routine aus ihren Fugen in die Nicht-Routine.
Dann gibt es noch Dinge, die in zwei oder drei Fächer zugeordnet werden könnten. Möglicherweise ist der Zweck, für den du sie meistens benötigst, der ausschlaggebende Grund für den Ort.
Ach ja, es steckt in diesem Teil die Notwendigkeit "Entscheidungen" zu treffen. Die liegt uns in vielerlei Hinsicht ebenfalls nicht.


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30.08.2023 09:09
avatar  Robin
#85
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Oh, ich habe durchaus nicht für alles ein Ersatzteil!

Zitat von IBI im Beitrag #84
Gäbe es deine Routine, würde er sich nicht türmen.


Bei Dingen, für die es eine Routine gibt, sie wegzuräumen, kann ich sogar ziemlich penibel sein. Z.B. habe ich nur eine Schere. Die befindet sich in der Küchenschublade oder - je nach Jahreszeit - an einem von 1-2 Orten, wo sie manchmal so oft gebraucht wird, dass es keinen Sinn macht, sie zwischendurch in die Küche zu tragen. An diesen Orten liegt sie dann immer exakt am selben Platz. Und ich kann mich ziemlich aufregen, wenn Besucher sie benutzen und irgendwo rumliegen lassen, wo sie nicht hingehört. Problematisch ist das ganze Zeugs, das ich immer neu reinschleppe oder das neu rein kommt. Papier hauptsächlich. Ich weiß nicht, wohin damit, und krame es dann entweder von einem Ort zum anderen oder stapele es einfach nur auf. Ich arbeite daran, eine Routine zu schaffen für Aussortieren und Rausbringen.


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