warum sich viele Messies nicht helfen lassen wollen

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18.02.2024 11:22
avatar  Robin
#16
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Ja, @Lynda , das kann ich gut verstehen! Bei mir ist es eher so, dass ich die Freunde durch gemeinsame ehrenamtliche Aktivitäten kenne und es ist auch in meinem Interesse, wenn sie ihre Kräfte eher *darauf* verwenden. Dazu kommt noch eine sehr liebe Vorgesetzte, die augenblicklich nicht so ganz gesund zu sein scheint, und dann außer meinem Ex noch ein Freund, dessen Hilfe ich annehmen würde. Der hat aber nur angeboten, mal eine Tour mit dem Auto zu fahren.

Helfende, die eher anonym sind, muss man bezahlen. Über die Studentenvermittlung kann man Leute finden, wo es keine Lohnnebenkosten gibt, so weit ich weiß. Also ich hatte jedenfalls in meiner Studienzeit so einige Jobs, und damals war es für Studis nicht illegal, wenn man einfach nur bar auf die Hand bezahlt wurde. Das ist aber meines Wissens eine Sonderregelung. Ansonsten ist das Schwarzarbeit.

Es gibt dann noch weitere Regelungen für "Nachbarschaftshilfe" und so...

Ich träume grade vom "Arbeitgebermodell in der Messiehilfe"!
Ich habe ja auch schon als Studi damals Assistenz bei jemandem mit körperlicher Behinderung gemacht, und da gibt es so ein Arbeitgeber-Modell. Die Pflegekasse zahlt eine bestimmte Summe, und die behinderte Person ist selbst der Arbeitgeber und entscheidet, welche Leistungen sie braucht.


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18.02.2024 15:37
avatar  Lynda
#17
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Zitat von Robin im Beitrag #16
Helfende, die eher anonym sind, muss man bezahlen.


Ja, das stimmt leider. Sicher kann sich das nicht jeder leisten. Ich wünsche jedem Messie daher gute Freunde, denen er vertrauen bzw. sich anvertrauen kann !


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18.02.2024 17:52
avatar  Robin
#18
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@Lynda - Ja, ich auch. Aber wenn man mal so überlegt: Für Leute ohne Geld zahlt das Sozialamt eine Hilfe durch Profis. Ich weiß nicht, wie es in anderen Städten geregelt ist. Hier in Berlin definitiv für die Messie-Hilfe, und da gibt es meines Wissens sogar mehrere Firmen. Ein Arbeitgeber-Modell könnte sogar deutlich günstiger sein - *wenn* sich herausstellen sollte, dass Messies selbst am besten wissen, wie man ihnen helfen kann... Außerdem lernt man ja auch was, wenn man den Berg Arbeit selbst in einzelne Etappen, Tagesaufgaben usw. einteilen muss, um die Zeit der Helfenden dann auch vernünftig zu nutzen. Nach meiner Einschätzung ist das Problem bei den üblichen Hilfsangeboten genau, dass man nicht in diese aktive Rolle kommt und nichts dabei lernt außer dass irgendwelche Helden in der Lage sind, in 3 Tagen alles aufzuräumen, wozu man selbst womöglich in Jahrzehnten nicht in der Lage war. Da kann man doch glatt froh sein, wenn gar keine Helden kommen, sondern bloß ein paar Leute, die auch nicht so recht durchblicken. Mein Verdacht ist sowieso: Es gibt diese Helden gar nicht. Ja, ein paar starke Männer sind in der Lage, innerhalb kürzester Zeit eine komplette Wohnungseinrichtung in Müllcontainer zu schmeißen. Und das ist immerhin eine Notlösung, wenn ansonsten eine Zwangsräumung droht oder man sich eben dafür entscheidet. Aber Leute, die für mich wissen, was ich will, und das dann für mich tun, ohne dass ich es selber weiß - die gibt's gar nicht.


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18.02.2024 20:36
avatar  IBI
#19
IB
IBI

Zitat von Robin im Beitrag #18
Leute, die für mich wissen, was ich will, und das dann für mich tun, ohne dass ich es selber weiß - die gibt's gar nicht.


Stimmt, die Menschen kann es nicht geben....
Ziemlich irrationale Erwartung an andere wie ich finde.....wenn du nicht weiss, was du willst und keine Anleitung geben kannst, wird jeder probieren, es nach seinem gesunden Menschenverstand für dich zu entscheiden, weil du nicht entscheiden kannst....dass es nicht für dich stimmig ist, liegt schnell auf der Hand.

Drum haben vermutlich auch viele Menschen Mühe damit Messies helfen zu wollen, weil sie ganz gleich was sie raten und täten nicht richtig machen würden und es zu keiner Idee eine konstruktive Rückmeldung gäbe wie es der Messie möchte....

und trotzdem suchen Messies sich Hilfe....nur wobei und wozu????
Die ursprüngliche Anlass verliert sich in diesem Dilemma, dass sie keinem Menschen vertrauen, nicht einmal sich selbst....


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19.02.2024 09:49 (zuletzt bearbeitet: 19.02.2024 09:49)
avatar  Robin
#20
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@IBI - Ich habe eher den Verdacht, dass Messies, die Hilfe suchen, in ihrer Verzweiflung oft zu viel vertrauen und dann zwangsläufig enttäuscht werden. Würde ich z.B. das Ausmisten meiner Bücher jemand anderem überlassen, dann *weiß* ich, dass diese Person so einiges, was mir quasi heilig ist aufgrund des Inhalts, als Papiermüll einstufen würde aufgrund von Alter und Gebrauchsspuren. Weil diese Person wäre eben nicht ich. 🤷

Das einzige, was theoretisch ginge, wäre, es so radikal zu machen wie @Emin - und ich bin mir sicher, dass da sowas wie eine sehr tiefgründige Einsicht dahintersteckt, dass es nicht wirklich wichtig ist im Leben, sich die Birne vollzustopfen... Weil ansonsten tut das kein Büchersammler. Nicht für ein paar Quadratmeter leeren Platz im Außen! (Praktisch liebe ich Bücher noch immer und will sie nicht ganz aufgeben.)

Leute suchen Hilfe, weil sie etwas allein nicht schaffen. Aber es gibt Dinge, die kann einem auch niemand abnehmen. Und wie es im Gelassenheitsspruch so schön heißt: "...und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden."

Ich glaube, dass sinnvolle Hilfe überhaupt erst möglich wird, wenn wir die Hilfe auf das beschränken, was andere für uns tun können. Wegtragen, saubermachen, ins Auto packen und irgendwo hinfahren. Aber eben nicht: Uns sagen, was wir brauchen und was nicht. Denn wenn wir das nicht selbst auf ein vernünftiges Maß hin herausfinden, dann wird es sicherlich nicht lange dauern, bis der alte Zustand wiederhergestellt ist.


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