Jetzt oder nie!

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20.03.2015 14:29
#1
Sc

Hallo zusammen,

habe mich hier angemeldet, weil ich einfach nicht mehr weiß, wo ich noch anfangen soll. Manche Räume sind völlig okay und dann gibt es wieder Chaos-Räume, wo ich gar nicht mehr weiter weiß, weil ich zuviel aufhebe, zuviel kaufe und sammel.
Ich weiß einfach nicht mehr, wo ich anfangen soll, wie ich anfangen soll, wann ich anfangen soll, habe keine Motivation mehr, irgendwie habe ich auch den Respekt vor mir selber verloren bei der ganzen Schlamperei.
Sozialkontakte habe ich nur online, real schon ganz lange nicht mehr.

Danke, dass ich hier sein darf!

LG Schlampinchen


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20.03.2015 14:55
#2
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Hallo,

ich habe mich auch eben angemeldet, bei mir ist es ähnlich. Ich verfalle in wenigen tagen ins Chaos, habe mir für heute vorgenommen richtig aufzuräumen und loszulegen. Aber vorher wollte ich mich hier gerne anmelden.

LG und ich bin gespannt wie es hier ist.
Frau Lotta


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20.03.2015 16:13
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#3
Gast
( gelöscht )

Hallo Schlampinchen,

herzlich Willkommen hier im Forum,

du betrachtest deine Räume als einzelne Aufgaben, und das ist gar nicht so verkehrt - im Vergleich zu "die Wohnung als Ganzes". Da du dich damit aber immer noch überfordert fühlst - woran nichts Verwerfliches ist - empfehle ich dir, für den ersten Schritt, dir die Aufgaben noch weiter zu verkleinern. Zum Beispiel "eine Ecke des Raums" oder "den Schreibtisch" oder "den Schrank".
Die Aufgaben sollten möglichst so gewählt werden, dass sie ganz locker von dir, in deinem individuellen, nicht mit Normalos verglichenen, Tempo noch am selben Tag erledigt werden kann. Um dir den Respekt vor dir selbst wieder zu erarbeiten, brauchst du Erfolgserlebnisse. Und um Erfolg zu erleben, ist es natürlich sinnvoll, sich die Aufgaben so zu stellen, dass man sie auch wirklich schafft. Für manche ist es so schwer, dass sie sich für den Anfang nur Aufgaben stellen, die sich in 1-5 Minuten erledigen lassen - gefolgt von einer kleinen Pause.

Wo du anfangen sollst? Da gibt es mehrere Möglichkeiten:

- das, was deine Lebensqualität am meisten negativ beeinflusst (z.B. unbenutzbare Dusche, Bett, Toilette, Waschbecken, Herd)
- das, wofür du dich am meisten schämen würdest, wenn _jetzt_ jemand in die Wohnung käme
- systematisch von der Tür reihum von Ecke zu Ecke durch den Raum
- Berg-und-Prophet: Mit einem Wäschekorb, Papierkorb, blauen Sack... durch alle Räume wandern, und einsammeln
- Ins Zentrum schmeißen: Alles Bewegliche von den Seiten des Raums in die Mitte auf einen Haufen werfen, die äußeren Bereiche reinigen, vom Haufen alles, was in den Raum gehört, wieder einräumen
- Ins Zentrum sortieren: In die Mitte Kartons stapeln, und die Sachen nicht werfen, sondern aus den Seitenbereichen nehmen, und in die Kartons grob sortieren (z.B. "verkaufen/verschenken/wegwerfen/bleibt hier/gehört in einen anderen Raum")
- in dem Bereich anfangen, der am leichtesten wieder beherrschbar gemacht werden kann (z.B. ein Gästeklo, der Balkon oder ein Flur, aber auch der am wenigsten verrümpelte/vermüllte Raum)

Wann?
Auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich persönlich finde die am besten, wo man sich für den darauf folgenden Tag den frühen Morgen vornehmen kann, zu einer festen Uhrzeit, die man mit sich selbst ausmacht, z.B. "Punkt 9". Es ist aber beinahe noch wichtiger, mit sich Pausen zu vereinbaren, bis zu denen man durchhalten will, damit man sich nicht wahllos Pausen und Leistungsphasen nimmt (=Pause gewinnt immer, nur schaffen wird man dann eben nix) - und ganz, ganz wichtig: Ein festes Ende, einen Feierabend - den man dann auch genießen sollte. Sonst läuft man Gefahr, die gerade einmal vorhandene Energie in Rekordzeit aufzubrauchen, mit Pech, lange bevor man fertig geworden ist.
Man könnte sich z.B. vornehmen, bis 20:15 zu werkeln, sich um halb zur Belohnung mal Pizza zu bestellen, und die dann gemütlich beim Fernsehen zu verputzen - wenn man sowas gern macht, und es schön findet, mal nicht kochen zu müssen. Ansonsten vielleicht auch auswärts essen gehen, oder mal was Besonderes zu bestellen, wenn das sonst sowieso schon Alltag ist. Ein entspannendes Bad oder eine Lesestunde, die man sich nach getaner Arbeit gönnt, sind andere Möglichkeiten, oder auch ein Spaziergang. Etwas eben, auf das man sich freut, das einen motiviert, die vorgenommene Arbeit rechtzeitig genug zu beenden, damit man noch was davon hat. (Das sind Verstärker für die dringend benötigten Erfolgserlebnisse), und damit wäre dann auch etwas zu deiner fehlenden Motivation gesagt.


Was die Sozialkontakte betrifft: Eins nach dem anderen. Mit Erfolgserlebnissen steigt das Selbstvertrauen, mehr oder größere Aufgaben werden machbar, wodurch das Selbstvertrauen wieder steigt, und so weiter und so weiter...aber fang lieber mit kleinen Schritten an. Überhaupt erst mal mit etwas wieder Erfolg zu haben, ist viel sinnvoller, um dauerhaft motiviert zu bleiben, als dass man möglichst schnell möglichst viel schafft, bevor die Motivation wieder verpufft ist.


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20.03.2015 19:54
#4
Sc

Hallo ihr Lieben,

@numi:

Erstmal TAUSEND Dank für deine so super Antwort, sie ist mir eine sehr, sehr große Hilfe!!!!
Freue mich ohne Ende und fühle mich verstanden, habe Tränen in den Augen, weil ich das Gefühl habe, hier nicht verurteilt zu werden!
Bin jetzt erstmal platt für so viel klasse Hilfe, werde ALLES beherzigen!
Lieben Dank!
Ich melde mich wieder!

Ganz liebe Grüße von Schlampinchen


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21.03.2015 10:23
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#5
Gast
( gelöscht )

Hallo Schlampinchen,

herzlich willkommen hier im Forum auch von mir. Ich hoffe, bald wieder von Dir zu lesen.

LG Franca


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