Messietochter sagt Hallo

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05.05.2015 17:43
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#6
Gast
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@Numi: Keine Hektik - das alles läuft nicht davon, ist kein akuter Fall. Austausch sowie auch Erfahrungen anderer Betroffener war meine Entscheidung, mich hier anzumelden. Vielleicht auch, die Sichtweise anderer Messies mit Selbsterkenntnis.

Das mit der Einweisung - die ich als Entmündigung gesehen hätte und dem Antrag auf Anordnung einer Betreuung erfolgte im Krankenhaus. Mutter rief selbst die Notrufnummer da sie Wasser in der Lunge hatte und ein Blutgerinsel im Herzen, keine Luft mehr bekam. Sogar da hatte sie es geschafft ein paar Dinge einzupacken und die Sanitäter VOR der bereits geschlossenen Wohnungstüre zu erwarten. Im KKH als es ihr besser ging fuhr sie bei der Visite den Ärzten immer wieder über den Mund mit den Worten: Sie brauchen gar nichts zu sagen, ich weiß sowieso was sie sagen wollen. Nach mehreren Versuchen mit ihr zu sprechen ließen die Ärzte es sein und stellten besagten Antrag. Dazwischen gab es aber noch ein Gespräch mit einer Psychologin von dem sie mir erklärte dass die ja selber total blöd ist ... Sie erklärt auch freimütig dass sie die Dinge besser wisse als die Ärzte da sie in den Zeitungen das alles gelesen habe. Und ein Waldemar (Rademar?) Pankhofer ?! würde immer schreiben dass sowieso alle Medikamente schlecht sind uswusf. All Ihr Wissen aus den Zeitungen macht auch uns das Leben ab und an schwer. Denn dem Inhalt glaubt sie mehr als das was wir ihr sagen. Es kam dann also das Schreiben vom Vormundschaftsrichter mit dem ich aus der Ferne mehrmals telefoniert habe und meine Mutter zu erklären versuchte. Auch mit einer Ärztin habe ich 2 x telefoniert. Dann haben wir einen Termin bei diesem Richter bekommen, ich war dabei, durfte aber nur nach seiner ausdrücklichen Zustimmung Antworten falls Mutter keine Antwort hatte. Damit war die Sache dann vom Tisch, allerdings hat er ihr nahegelegt, eine Vorsorgevollmacht zu machen und ihr auch diverses dazu erklärt. Die habe ich dann von ihr bekommen.

Das mit dem Schimmel ... in einer überfüllten Wohnung wo z.T. nur noch Gänge in Körperbreite sind, man auch an die Heizung nicht kommt (Schlafzimmer) und lediglich durch ein gekipptes Fenster gelüftet werden kann (immer nur kurz) bin ich ganz sicher dass mehr als der Fleck den wir entdeckt haben da ist. Und in dieses Zimmer hat sie den Vermieter nicht gelassen beim letzten mal mit der Ausrede sie könne den Schlüssel gerade nicht finden. Denn sie sperrt alles zu. Obwohl sie alleine lebt.


Das mit dem Abdecken - dient eher dazu dass die Dinge nicht einstauben. Als Kind wuchs ich in einer ziemlich sterilen Wohnung auf, Mutter hatte einen Staubfimmel und einen Putzfimmel - und das recht ausgeprägt.

Meine Einstellung dennoch zu ihr - basiert wohl auf meinem Helfersyndrom ... meinem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ... meinem Mitgefühl für Schwache. Und als solches sehe ich sie - als schwach, und das war sie schon als ich ein Kind und sie jung war.. Sie tut mir leid denn niemand sollte so leben wie sie gelebt hat und lebt.Die andere Seite, meine Erfahrungen mit ihr, meine Kindheit und Jugend bei ihr - klammere ich meist aus. Ich lebe im jetzt und heute. Naja, meistens klappt das. Mit der vergrabenen Wut - das hast Du auch Recht. Aber die lass ich meist wo ich sie hingesteckt habe. Bis auf ganz wenige Ausnahmen. Sie bestimmt aber nicht mein Leben :-)


Auch Dir vielen Dank für Deine umfangreiche Antwort.


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05.05.2015 20:54
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#7
Gast
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Ich habe noch etwas vergessen. Eine Auflage hatte der Vormundschaftsrichter doch gemacht damit Mutter unbetreut bleiben kann: Der Pflegedienst sollte mind. 1 x täglich kommen, sich um Medikamente kümmern, Blutdruck messen und Stützstrümpfe anziehen. So musste sie erstmal ihren Tagesablauf verschieben, was ja auch wegen Medis/essen Regelmäßigkeit sehr wichtig war. IdR. steht sie irgendwann Mittag auf und geht morgens um 2 ins Bett. Den Pflegedienst ließ sie nun nur in den Flur, sperrte alle Türen zu. Die Dame die zur Begutachtung kam und zur besprechung was zu tun ist hatte um ein Glas Wasser gebeten und sah so in die Küche und das ehem. Esszimmer, sah sofort was los ist. Man besprach dass Mutter, wenn sie 1 x die Woche zur Tafel geholt wird, was alleine nicht mehr ging, je 1 - 2 Tüten Zeitungen mitgibt. Das war es dann aber ... Nach etwa 3 Monaten hat sie denen "gekündigt", die riefen bei mir an. Ich ließ es dabei bewenden. Es geht nicht ohne Zwang. Aber mit geht es auch nicht. Wie sie die Damen betitelt hat, das zu schreiben erspare ich mir hier lieber.


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