Hallo zusammen

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26.09.2015 12:30
#1
Te

Ich bin ein Messie. Zumindest würde ich das nach dem Lesen eurer Erklärung so sagen. Zwar gibt es Phasen in denen eine Antriebsstörung dazu kommt und dadurch der Leidensdruck überwältigende Überhand nimmt, aber das Hauptproblem liegt im "horten". Meist mit dem hintergedanken es irgendwann mal zu brauchen und dann dafür Geld ausgeben zu müssen, aber auch weil es so schön und kostbar ist. So hab ich tonnenweise altes schönes Geschirr, das ich nicht benutze weil es nicht in die Spülmaschine darf, und ich ohne Spülmaschine meinen Haushslt nicht hinkriege, aber es ist was Besonderes.
Früher, als ich alleine war, war es egal. Ich wsr ja viel aus und nur wenige durften zu mir. Wenn sie das komisch fsnden wurden sie von der Liste gestrichen. Als ich Familie hatte wurde es quälend. Ich kam über Umwege zu Susi Sauber als Hilfsprogramm. Das war toll. Für viele Monate bekam ich Mails und alles war gut! Dann kam der Crash und die Hilfsplattform wurde torpediert und aufgelöst. Man sollte meinen das sich die bis dahin erworbenen Mails und Strategien weiter anwenden lassen, aber nein. Auch das, über Umwege erworbene Buch war keine Hilfe. Über Jahre schleppte ich mich irgendwie durch. Jetzt bin ich wieder an einem verzweifelten "so geht es nicht weiter" Punkt. Das "horten" hab ich bisher nie als Problem gesehen. Erst in den letzten Tagen, wo ich viel gelesen habe, erkenne ich die Quelle.

Ich bin ein sehr analytischer und selbstreflektierter Mensch. Vorhin ist dann alles zusammen gebrochen als ich viele der Dinge die mich schon lange Jahre an mir quälen und mich bei Veränderungsversuchen ins Hamsterrad geführt haben, gemeinsam auf eine Ursache zurück führen konnte.

Das konnte ich mir vorher alles nicht eingestehen. Ich bin eine sehr selbstbewusste und starke Frau, sehr empathisch, durch viele Krisen erfolgreich gewatet, beruflich und in meiner jetzigen Ausbildungssituation sehr erfolgreich, beliebt ect. Das mein Seelenfundament krank und vermüllt ist, lässt sich nicht leicht eingestehen.

Die Erkenntnis kam aber und ich hab erkannt das ich Hilfe brauche. Susi Sauber hat funktioniert weil ich mich nicht wie ein Laien gefühlt hab, Wertschätzung vor Problembelastung stand und es eine ganz ungezwungene Kommunikationsebene gab.
In meine verzweifelten Suche nach ähnlichem Programm wurde ich erst zu Simpify your life geschickt. Aber die wollen Geld das ich nicht ohne weiteres übrig hab, wollen mir Zeitungen schicken die ich in meiner vollgestopften Wohnung sicher nicht gebrauchen kann und dann auch noch als Abo, das mir jetzt
schon Angst macht, da ich weiß wie "gut" ich das mit den Kündigungen hin bekomme :-(

Und jetzt bin ich hier, ganz gespannt ob es mir hilft auf die Beine zu kommen. Allein um meiner Kids willen.
Ich würde mich über eine Antwort freuen.

Liebe Grüße
Teetante

Eine Heldin ist nicht die, der alles in den Schoß fällt, sondern diejenige die Hindernisse überwindet und nicht aufgibt

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26.09.2015 12:46 (zuletzt bearbeitet: 26.09.2015 12:48)
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#2
Gast
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Hallo Teetante,

herzlich Willkommen hier im Forum!

Wenn du schon etwas gefunden hast, das für dich funktioniert, und es nur an dem scheitert, was du beschrieben hast:

FlyLady auf Deutsch

Das FlyLady-Programm ist sehr bekannt, und kostenlos - aber leider auf englisch. Die verlinkte Gruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Mails zu übersetzen und zu versenden.

Über die Adresse gflyreminders-subscribe@yahoogroups.de kannst du die Mails abonnieren.

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Angelehnt an diese Systeme machen wir hier im Forum immer unser kleines Wochenendprojekt


Ich kann ansonsten leider bisher noch nicht viel zu dem sagen, was du geschrieben hast, da du ja gerade die Selbsterkenntnisse, zu denen du gekommen bist, auslässt (was ich natürlich respektiere, aber du verstehst sicher, dass ich deshalb jetzt auch nicht im Trüben fischen möchte, woran es meiner Meinung nach liegen, und was du ausprobieren könntest, um an diesen Punkt zu kommen). Das heißt, ich weiß jetzt leider im Moment nicht so genau, was ich für dich tun kann - deshalb frage ich: Welche Richtung würde dir weiterhelfen, wo hapert es....? Dann könnte ich dir vielleicht zu diesem Thema zunächst eine Leseempfehlung verlinken, oder falls es eine solche noch nicht gibt, dann könnten wir (und natürlich auch die anderen hier) uns genau über dieses Thema unterhalten.


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26.09.2015 12:54
#3
au

Hallo Teetante

Vielleicht darf ich Dir als kostenloses Programm olga-ordentlich.de empfehlen? Da gibt es auch tägliche Mails, Tagesräume, Tagesaufgaben und dergleichen.


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26.09.2015 17:30
#4
Te

Wow, Danke :-)

Das schau ich mir heute abend mal an, wenn ich wieder WLAN hab. Grade muss ich nämlich alles übers Handy erledigen, da mein Router spinnt. Heute abend krieg ich ein Kabel um das in Ordnung zu bringen.

Naja, ich war Einzelkind bei einer alleinerziehenden Mom. Sie hat auch ihr bestes gegeben und mich immer geliebt und meinen Weg akzeptiert. Aber sie war selbst sehr kaputt und konnte deshalb wenig geben. Sie war Analphabetin, psychisch krank und hatte häufig wechselnde Partner, weshalb ich bis zu meinem 17 Lebensjahr über 20 mal umgezogen bin. Mein Vater hat sich, mangels Unterhaltslust ins Ausland abgesetzt und ist unter getaucht. Mitten in meiner Pubertät ist meine Mama nach einem Selbstmordversuch in die Psychiatrie gekommen. Das war ein traumatischer Wendepunkt, denn ich kam von der Klassenfahrt, niemand holte mich ab, niemand war zu Hause. Am Abend hab ich dann von unserer Vermieterin erfahren was passiert ist. Ich hab mich selbst beim Jugendamt gemeldet um Hilfe zu kriegen. Dann war ich für 1 Jahr in 3 verschiedenen Pflegefamilien, wo ich zum Teil fürchterliche Dinge erlebt hab, bis meine Mama wieder zu Hause war. Aber es war nie möglich darüber mit ihr zu sprechen.

Ich war sehr früh erwachsen, immer auf mich gestellt und für mich alleine Verantwortlich und habe viel Verantwortung für meine Mutter und unser Familienleben übernommen. Wir waren immer in finanziellen Schwierigkeiten und ich bin ab dem 13ten Lebensjahr nebenher arbeiten gegangen damit ich mir etwas leisten konnte.

Ich war und bin sehr stolz darauf dass ich alles soweit gut verkraftet und aufgearbeitet habe. Als junge erwachsene habe ich für einige Zeit eine Selbsthilfegruppe und eine Therapie besucht um meinen Missbrauch zu verarbeiten. Ansonsten hab ich viel gelesen und geschrieben, reflektiert und analysiert. Eigentlich mit dem Ergebnis: gut durchgekommen und Resilient.

Die Dinge mit denen ich immer wieder unzufrieden war, waren Essprobleme in Form von regelmäßig auftretenden Fressflashs. Ich habe einfach ab und zu kein Sättigungsgefühl. Ab und zu gibt es Phasen in denen ich lange keine Post offen, was völlig unnötigerweise zu Problemen und Schulden führt. Obwohl die Bude voll ist nehme ich alles mögliche entgegen was Bekannte aussortieren. Wenn ich mal entrümple und grundreinige hab ich oft lange Zeit alles im Griff, aber Trauer manchen Dingen nach, manchmal bereue ich es Jahrzehntelang. Das macht die nächste Entrümplungsaktion umso schwieriger. Ich will auch oft, um Geld zu sparen, Vorratshaltung von Lebensmitteln im Angebot anfangen. Auch das geht meist furchtbar schief und ich muss am Ende viele gute Dinge weg schmeißen. In schlimmen Hortungsphasen wird such alles immer dreckige weil putzen im Chaos so kompliziert ist.
Wenn ich aufräume dann wird es immer kompliziert. Dann führe ich immer gleich neue Ordnungssysteme und Organisationsstrukturen ein für deren Umsetzung ich oft sogar wieder neues Zeug kaufe. Zum Beispiel neue Tupperbehälter, effektivere Klimaschlafsäcke (damit man nicht pro Person dick und dünn braucht). Ich schaff es dann aber nicht das alte weg zu schmeißen, denn für Partymitbringsel, Gäste ect kann man es ja noch brauchen, weshalb es dann im Keller landet.

Das hört sich alles echt verrückt an, aber ich bin im Alltag echt super organisiert. Ich bin immer überpünktlich, gut organisiert und strukturiert bei allem außerhalb der Wohnung, sehr empathisch und beliebt. In meiner jetzigen Ausbildung eine reine Einserschülerin und Überfliegerin, auf Arbeit sind meine Papiere perfekt geführt und angeheftet, wenn etwas organisiert oder Abläufe neu strukturiert werden müssen fragt man mich, wenn Dinge im Gesamtkontext auf Funktionalität überprüft werden müssen lässt man mich es theoretisch ausführen denn ich erkenne sofort die Schwachstellen, wenn anstehende Gespräche schwierig werden könnten holt man meinen Rat . . . Ich habe nie verstanden warum das zu Hause nicht klappt.

Tatsächlich habe ich die Tage das erste mal den großen Zusammenhang erkannt, und das wo ich mich für so reflektiert halte. Ich horte um alles zusammen zu halten. Material zum kompensieren seelischer Leere, denn so hab ich es als Kind gelernt. Und so stopfe ich die Bude voll, stopfe meinen Körper voll, stopfe mit Arbeit mein Hirn voll und stopfe durch kollegiale Beweihräucherung mein Ego voll. Das meiste nicht kontinuierlich, nur phasenweise. Aber manches immer wieder und häufiger. Ich hab eben doch nicht alles so gut weg gesteckt und verarbeitet wie ich in meiner Überheblichkeit dachte. Wer immer besser und größer sein will stößt dich eben irgendwann den Kopf an der Decke.

Es wäre aber alles nicht so tragisch, würde es meine kids nicht beeinträchtigen. Von allen schwierigen Situationen seit ihrer Geburt, konnte ich für sie die Kurve kriegen. Seid mehreren Monaten haben wir nun eine Situation in der das nicht klappt. Die Wohnung ist so zugerümpelt wie noch nie und es ist dreckig. Sie machen es in ihren Zimmern nach. Mein schlechtes Gewissen sorgt dafür DSS ich meiner Erziehungsverantwortung nicht nach komme. Ich erwarte keine Mitarbeit im Haushalt weil ich ja selbst nix hin Kriege, ich erwarte nicht das sie ihr Zeug weg räumen weil ich hier Chaos habe und vieles mehr. Besuch darf hier auch keiner mehr rein. Das muss wieder anders werden.

Naja, das wäre jetzt die ausführlichere Variante ;-)

Eine Heldin ist nicht die, der alles in den Schoß fällt, sondern diejenige die Hindernisse überwindet und nicht aufgibt

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26.09.2015 18:52
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#5
Gast
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Liebe Teetante,
hier ist ein Forum von dem auch tägliche Mails versand werden.
http://www.casablitzblanca.de/


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