Neues Jahr, neues Glück? Neue Vorsätze?

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02.01.2016 16:02
avatar  Kiyomi
#1
Ki

Nein, ich habe mich nicht hier angemeldet, weil ich mir einen neuen Vorsatz genommen habe, endlich aufzuräumen und Ordnung in mein Chaos zu bringen...nein, Vorsätze dieser Art bringen bei mir nichts, ich habe lediglich ein paar tage Zeit, mich damit mehr zu befassen und die Feiertage sind endlich vorbei :-)
Ich versuche jetzt endlich mir an verschiedenen Stellen Hilfe zu holen und eine Idee war eben, mich hier anzumelden...

Ich weiß nicht genau, was ich bin, auch nicht, nachdem ich den Eingangsbeitrag gelesen habe...ich bin einerseits antriebslos, (aber nicht immer), andererseits entdecke ich gewisse Messiezüge an mir...als drittes kommt noch eine recht kreative Komponente dazu, die dafür sorgt, dass ich wieder Sachen zum basteln sammele, kaufe, anhäufe...und dann nicht das Basteln umsetze oder nicht dazu komme...

Mein Chaos ist in allen Räumen vorhanden, alle Schränke und Regale sind unsortiert vollgestopft, ich finde nichts mehr wieder, kaufe manchmal Dinge doppelt...
Ich kann mich von manchen Dingen ganz einfach trennen, aber sobald jemand, der mir viel bedeutet, Geld dafür ausgegeben hat, ist es mir das wert, es ewig aufzuheben...
Sollte ich doch mal etwas verkaufen oder weggeben, habe ich häufig hinterher Gewissensbisse und wünsche mir das Ding zurück... ich habe noch Dinge aus meiner Kindheit, die ich für meine Kinder aufgehoben habe ( ich bin jetzt 41 und habe 2 Kinder), aber die Kinder haben längst genug eigene Spielsachen und sind an meinen kaum interessiert...die Bücher von damals sind eh alle veraltet...ich war ein Bücherwurm, meine Kinder lesen fast nie...da ist Tablet und Tv wichtiger...

Nunja, wegen meiner Kinder tu ich das auch hier...ich möchte nicht, dass sie darunter leiden, wie ich bin und dass sie es sich abgucken...ihr Zimmer sieht ja auch schlimm genug aus...aufräumen kann ich dort zwar, sie machen selten mit, aber aussortieren kann ich auch dort nicht...immer, wenn ich was aussortiere, schreit eine, sie möchte es behalten, also bleibt es da... und nach diesem prinzip lebe ich auch...bevor ich was aussortiere, behalte ich lieber alles...

also, wo soll ich ansetzen? ich habe schon Pläne gemacht, die halte ich dann leider nicht ein und bin wieder unmotiviert...
ich sortiere alles in Kisten und entsorge sie dann nicht...stehen dann rum zum "nochmal durchsehen"...

und ich sammele...ich habe Sammlungen jeglicher Art, ich habe für alles mögliche eine Wertschätzung und bevor ich nicht einen anderen "guten" Besitzer gefunden habe, kann ich es auch nicht weggeben...viele Dinge könnte ich weggeben, möchte aber entweder einen Gegenwert dafür haben ( sprich: Verkaufen oder tauschen) oder ich möchte es einer person, die bedürftiger ist spenden...ich schaffe es dann aber nicht, die Sachen dann auch zum spenden wegzubringen, weil ich hadere, ob ich es nun dem roten Kreuz, in den nächsten Sammelcontainer oder den Flüchtlingen spenden soll...und so steht es dann bei mir rum, anstatt Gutes zu tun...

Ich habe jede Menge schlechtes Gewissen in mir, dass ich das einerseits nicht auf die Reihe bekomme, es endlich auszumisten und andererseits auch, dass ich das den Menschen, die es benötigen, nicht geben kann...ich könnte es nicht ertragen, dass ich jemandem etwas schenke, der es dann nach kurzer Zeit wegwirft...(woher kommen solche Gedanken? wieso kann ich nicht loslassen?)

ok weiter zum Haus...die klassichen "Arbeitsbereiche" sind ok, die Küche räume ich regelmäßig auf, ebenso Waschbecken, Badezimmer etc...aber in den Ecken der Arbeitflächen sammeln sich Sachen an...ich mache also immer nur die halbe Arbeit...Wäsche wasche ich eigentlich auch sehr gerne, nur legen tu ich sie nicht, und es lagern Wäschekörbe ungelegter und gelegter Wäsche überall, ich müsste sie bloss in den Schrank legen...achja Schrank...der könnte auch mal wieder ausgemistet werden, sowohl bei den Kindern als auch bei mir...ich lege die frischen Sachen immer nur vornean, dahinter schlummern bestimmt irgendwelche "Schätzchen"...

Ich bin seit ein paar Monaten alleinerziehend, die Trennung erfolgte aufgrund der Alkoholsucht meines Partners, ich bin also zudem auch noch coabhängig ( ich trinke also nicht selber, habe mir aber verschiedene Verhaltensweisen antrainiert, die nur Coabhägige machen)...er wirft mir bis heute vor, er hätte ja trinken müssen, weil es bei mir so aussieht, wie es eben aussieht...aber ich habe mir auch von ihm eigentlich nur Hilfe gewünscht...seine Hilfe war dann: ich bestelle morgen einen Container und werfe alles weg....das führte dann bei mir wieder zu Ausrastern...er tat es dann aber doch nicht, auch wenn ich mir im stillen wenigstens diese Hilfe gewünscht hätte, und trank lieber weiter...

Weil wir auch mit dem Geld nicht auskamen, habe ich jetzt einen Fast-Vollzeitjob, der mir weitere wichtige Aufräum-und Ausmistzeit klaut...ich mache abends nur noch das nötigste...

meine ehemalige Kreativität ist auch total eingeschränkt, meine Hobbys stapeln sich, ich plane nur noch für "später" und frage mich, wann das sein wird...

ich könnte noch ewig so weiterschreiben, ende hier aber erstmal...

Viele Probleme und viele Ansätze...ich hoffe, ich treffe hier Gleichgesinnte und Hilfe für mein Problem...


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02.01.2016 20:03 (zuletzt bearbeitet: 02.01.2016 20:06)
#2
No

Hallo Kiyomi,

erst einmal.herzlich willkommen. Erstens: deine Situation ist nicht ausweglos! Es wird zwar viel Geduld brauchen, aber es ist machbar. Es geht mir ähnlich, auch ich sammel hin und wieder Dinge um etwas daraus zu basteln. Da ist grundsätzlich nichts verkehrt dran. Auch bei seinen Kindern läuft man Gefahr eher alles zu behalten weil.man denkt dass ihnen sonst etwas fehlen könnte, und auch wenn sie mit den Dingen so gut wie nie spielen wollen sie es trotzdem behalten. Die Ausrede von deinem Ex dass er wegen der Unordnung angefangen habe zu trinken ist einfach dreist und feige, es ist NICHT deine Schuld! Ich denke dass es schwer wird das alles allein zu schaffen. Es gibt verschiedene Anlaufstellen bei denen du Rat bekommen kannst. Gesundheitsamt, Caritas, Diakonie, AWO,.. Ich glaube dass du nur einen kleinen Anstoß brauchst um einfach wirklich einen Blick drauf zu haben was weg kann und was du ruhig behalten kannst. Wie alt sind denn deine Kinder? Wenn sie noch kleiner sind, dann könntest du mit ihnen etwas basteln und im Gegenzug Spielzeug dass sie nicht mehr benötigen aussortieren. Deine Idee etwas zu spenden finde ich sehr gut! Vielleicht lassen sich deine Kinder auch so überzeugen wenn sie wissen dass anderen Kindern, die nichts haben mit ihren Sachen geholfen wird. So kannst du vielleicht auch deine Baustellen mit deinen Kindern ansehen. Sie können helfen deine angesammelten Dinge auszusortieren. Diese, ich nenne es mal "Sammelleidenschaft", kann unterschiedliche Ursachen haben. Oft wird für schlechte Zeiten gesammelt, oder man hat es aus schlechten Zeiten übernommen als man sehr wenig hatte und versucht hat aus dem was da war doch noch etwas schönes, brauchbares zu machen? Ist dein Ex auch der Vater deiner Kinder? Gab es sonst irgendwelche Probleme, egal ob psychische oder finanzielle? Ich versuche dir Mut zu machen denn die Situation ist auf jeden Fall lösbar. Je nachdem welche sonstigen Probleme noch vorhanden sind oder in der nächsten Zeit noch zu Tage treten ist es einfacher oder schwieriger. Es wird nicht von heute auf morgen funktionieren, aber machbar ist es allemal. Du weißt dass du etwas ändern möchtest und das ist die Grundlage dafür.

Liebe Grüße

Man kann die Welt oder sich selbst ändern. Das Zweite ist schwieriger.“ - Mark Twain


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02.01.2016 21:34
avatar  Kiyomi
#3
Ki

Danke für die liebe Begrüßung! und danke für die netten Worte! ich denke, tief im Innern weiß ich auch, dass ich nicht dafür verantwortlich bin, dass er trinkt, aber es hat sicherlich dazu beigetragen bzw hat ihm einen Grund gegeben und er hat mir damit ein sehr schlechtes Gefühl gemacht, was mir wiederum keine Motivation gegeben hat, anzufangen...
Meine bzw unsere ( ja, er ist der Vater der Kinder) Kinder sind 7 und 9.

Jetzt, wo er schon ne Weile hier nicht mehr, musste ich mich natürlich erstmal etwas fangen und besinnen, aber nun versuche ich die Kraft aufzubringen, anzufangen und den Mut, mir Hilfe zu holen... es spielt sicherlich auch eine Rolle, dass er mir schon öfter mit Jugendamt gedroht hat, dass sie bei der Unordnung mir die Kinder wegnehmen würden ( ich weiß auch, dass das nicht so schnell passieren wird) ...auch deshalb muss ich endlich eine Grundordnung hier reinbringen.

Ich habe mich heute nicht nur hier angemeldet, ich habe auch einen Ordnungsservice angeschrieben, die sich auch mit solchen Problemen befassen...habt ihr schon Erfahrungen damit? oder soll ich es lieber hier mal bei Diakonie, Caritas etc. versuchen?


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02.01.2016 21:53
avatar  Ordnung
#4
Or

guten Tag Kyomi,

sehr herzlich willkommen von mir, Robert Ordnung

Es gibt ja bereits zu deinem Info, lies mal bitte und schreib ob was zutrifft.

Sehr Schoenes, gesundes, erfolgreiches 2016 und Abend

Robert Ordnung
gepr. Immobilienmakler SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2,+
Premium-Immobilienmakler, international, 34 c GewO

Ausbildung der Ausbilder AdA SGD 2 (Meisterbrief)

Mach dirs selbst so, Harald Gloeckler, Zitat fuer alle Neider


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02.01.2016 21:58
#5
No

Der Ordnungsservice hat eine Chance verdient. Es kommt ja darauf an dass du dich damit wohl fühlst und das klingt gut. Nochmal: dein Ex sucht eine Ausrede um sein Trinken zu rechtfertigen und er hätte anstatt sich die Flasche an den Hals zu hängen auch aufräumen können. Er ist erwachsen und nur er ist dafür verantwortlich! Wenn das Jugendamt eingeschaltet werden sollte wird ihnen das Chaos zwar vielleicht nicht gefallen, aber die beiden werden dir in keinem Falle weg genommen denn zu einem alkoholkranken Vater werden sie nicht kommen. Je nachdem wie deine Kinder die Trennung vertragen, würde ich vielleicht über Ablenkung nachdenken. Sport, Musik oder sonstiges was sie vielleicht ein bisschen ablenkt. Je nachdem was finanziell drin ist. Bei Caritas und co. hättest du vielleicht den Vorteil dass dort auch Beratung gibt, jetzt nicht so professionell wie ein "richtiger" Psychiater oder Psychologe, aber man kann dir Anstöße geben. Auch für dich wäre es sicherlich nicht schlecht professionellen Rat zu suchen dqma man merkt dass das naturlich nicht spurlos an dir vorbei geht. Aber mach erstmal alles nacheinander. Schau ob dieser Ordnungsservice etwas für dich ist und dann schaust du weiter.

Man kann die Welt oder sich selbst ändern. Das Zweite ist schwieriger.“ - Mark Twain


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