@Messie: Vielen, lieben Dank Emin! Bevor ich online gekommen bin, habe ich überlegt, was ich euch schreibe und wie sehr ich mit meinen Minischritten von Nicht-Messies belächelt, ja sogar verspottet werden würde, wie stolz ich aber selbst darauf bin und ich hoffte, dass sich hier auch jemand findet, der das versteht und sich mit mir freut. Jetzt sitze ich hier, habe deine Worte gelesen und fühle ein ganz warmes Gefühl in mir, weil genau das eingetroffen ist, was ich so sehr gehofft hatte. Danke für die richtigen Worte zu genau der richtigen Zeit!

@all: Bis jetzt habe ich meine Schritte eingehalten und fühle mich immer noch gut damit. Meine kleine Waschbecken-und-Spiegel-Oase im Bad belohnt mich noch immer und da man ja des öfteren am Tag ins Bad muss, war der Ort wohl auch ganz klug gewählt. Zufall oder Unterbewustsein, keine Ahnung, ist mir auch egal. Es hilft!

Heute morgen, nach dem Aufstehen und Duschen, habe ich die Dusche mit destilliertem Wasser aus dem Trockner abgespritzt. Dadurch kann der Kalk nicht so hängen bleiben und es sieht sauberer aus. Geputzt hatte ich die Dusche schon gestern und mir überlegt, wie ich diesen Anblick länger erhalten könnte. Dabei fiel mir ein, dass ich im Baumarkt ein Ding gesehen habe, das man vor den Duschschlauch anschließt und das Filterkartuschen hat. Die Filter entkalken das Wasser. Na, das kann ich doch hoffentlich besser, denn die Filter kosten ein Schweinegeld. Eine saubere Gartenspritze habe ich (hey, einen Vorteil muss man doch von dem Sammelmist haben), ansonsten hätte es auch die Blumenspritze getan, destilliertes Wasser liefert der Kondenstrockner und gut ist. Was soll ich euch sagen: Das hat tatsächlich funktioniert! Jetzt nach dem Trocknen sieht sie immer noch frisch geputzt aus. Und ich habe wieder eine Oase.

In der Küche sehe ich den Grund meines Spülbeckens und die benutzten Töpfe ringsum sind deutlich weniger geworden. Auf dem Backofen (höher gesetzt) ist die Arbeitsplatte frei und sauber und auch das ist eine kleine Oase. Gleichzeitig habe ich an mir festgestellt, dass ich Müll einsammel und weg werfe, wenn ich welchen rum liegen sehe. Wenn ich mich umsehe, sehen meine Augen nicht mehr die Berge sondern die kleinen Oasen dazwischen und das ermuntert mich. Ich will mehr davon. Das Bett mache ich jetzt gerne, denn das sind mehr als 4qm Ordnung, mit ganz wenigen Handgriffen.

Was da genau gerade passiert, verstehe ich noch nicht so richtig. Statt mich um den Haushalt zu kümmern, kümmere ich mich um mich und diese Oasen entstehen dabei wie von selbst. Und seltsamerweise bleiben meine Oasen unberührt. Niemand von den anderen schmeißt seinen Krempel dort hin. Das gab es vorher nie. Normalerweise wird jeder freie Platz sofort als Ablage benutzt sobald man einen Moment nicht hinsieht. Okay, ich werde dem Phänomen jetzt nicht auf die Spur kommen, so viel ich auch nachdenke, sondern es einfach mal so hinnehmen. Negatives nimmt man ja auch einfach so hin, dann geht auch Positives.

Ich wünsche euch einen wunderschönen Tag und werde (hoffentlich) weiter achtsam mit mir umgehen.

Ganz liebe Grüße,
Anneli

Schritt 4 ist noch in Arbeit!

Edit: Huch, da ist ja noch eine 3. Seite im Thread.

@Ordnung: Ich möchte meine Höhenangst nur deshalb in den Griff bekommen, weil es lästig ist, auf einer Leiter oder einem Gerüst zu stehen und Wackelknie zu haben. Hey, und warum soll man nicht Kopf über ins Wasser springen? Weißt du, wie lange ich das geübt habe, bis es nicht mehr so sehr gespritzt hat. ;-) Die eine Hand fürs Schiff, ist für mich auch Pflicht zumindest, bis ich die gewünschte Höhe erreicht habe. Danach brauche ich beide Hände zum Arbeiten. Und auch du willst Ordnung wie geleckt. Ist es das, was uns aus macht und so verzweifeln lässt? Ich danke dir, für die Zeit, die du dir für mich genommen hast.