Umgang mit Verlusten

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09.01.2014 22:26
avatar  Chrissy
#6
Ch

Umgang mit Verlusten, huh, schwieriges Thema. Ich überlege immernoch, was ich hier schreiben soll. Dass die Zeit alle Wunden heilt, ist Bullshit. Es stimmt einfach nicht. Es gibt Wunden, die bestenfalls vernarben und in bestimmten Situationen immer wieder schmerzen können, so wie Opas Kriegsverletzung bei Wetterumschwung. Aber wie Opa muss man lernen, damit weiterzuleben, wie Opa verstehen, dass das verletzende Ereignis in der Vergangenheit liegt und sich bemühen, nach vorne zu sehen. Das klappt mal besser und mal weniger gut. Ich bin gerade dabei zu lernen, wieso ich mich so an materielle Dinge klammere, wieso ich Panik bekomme, wenn ich was wegwerfen soll, was ich die letzten 10 Jahre nicht gebraucht habe. Das hat sicher was mit meiner Kindheit in meinem Elternhaus zu tun. Ich hab schon mehrmals gedacht, ich sei jetzt drüber weg, aber nun sehe ich, das es irgendwie stufenförmig verläuft; immer wieder zeigt sich ein neues Symptom, was mich dazu bringt, in einer anderen Schicht meiner Vergangenheit zu graben, um die Wurzel dessen zu finden. Ich grabe nicht immer an derselben Stelle, ich habe schon den Eindruck, dass ich Fortschritte mache, nur scheint es ein Prozess zu sein, der vielleicht nie abgeschlossen ist. So, wie man sein ganzes Leben immer Neues lernen kann, so wird man vielleicht immer ein bisschen heiler, immer mehr zu der Person, die man sein möchte und als die man gedacht war (von Gott?). Jedenfalls stelle ich mir das vor, und dann fühle ich mich besser. ;-)
LG
Chrissy


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09.01.2014 22:38
#7
Ta

Danke, ich glaube, das war genau das, was ich jetzt brauchte. Grüssele Mausohr


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10.01.2014 10:39
#8
No

ich hatte eigentlich gedacht, dass meine wunden aus der vergangenheit verheilen indem ich offen mit freunden oder meinem berater bei der caritas spreche. aber durch einige beiträge im forum habe ich nun festgestellt dass das nicht so ist. ich glaube dass die wunden die meine krankheit verzrsachen tiefer liegen als ich je gedacht hätte, vor allem weil ich mich kaum an meine frühe vergangenheit, wo alles seinen anfang haben muss, erinnere, meine eltern haben sich getrennt, da war ich 6. wir hatten vorher schon wenig geld und konnten uns wenig leisten. die war nach der trennung noch schlimmer. ich habe null erinnerungen von meinem vater von vor der trennung!! er ist vor knapp 10 jahren wegen einer anderen frau in eine andere stadt gezogen. damals hat er mir ins gesicht gesagt:" mich hält hier nichts mehr!"... ist das der auslöser für alles, oder nur eine verstärkung? ich hoffe dass ich es bald rausfinde und mit allem abschließen kann,

Man kann die Welt oder sich selbst ändern. Das Zweite ist schwieriger.“ - Mark Twain


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10.01.2014 21:17
avatar  Chrissy
#9
Ch

Ja, die Verletzungen aus der frühen Kindheit sind die schlimmsten, sie sind so vergraben und unbewusst, dass man nur sehr langsam an sie herankommt, um eine Heilung zu erreichen. Als Kind hat man keine Möglichkeiten, sich zu schützen, man ist abhängig von den Eltern, in denen man sich spiegelt und bezieht seinen Selbstwert aus diesem Spiegel. Wenn Dein Vater seine Familie verlässt (auch noch mit diesen Worten), spiegelt er Dir, dass Du ihm nichts bedeutest. Und als Kind denkt man dann nicht z.B. "was für ein Idiot" (damit könnte man sich etwas schützen), sondern man denkt man sei selbst schuld, man hätte es vermasselt, ach wenn man doch nur besser, liebenswerter, etc. blabla gewesen wäre... Und ich sag Dir, die Entscheidung Deines Vaters /Deiner Eltern sagt nichts über Dich und Deinen Wert aus, sondern alleine über Deinen Vater/Deine Eltern.
Das sind natürlich erstmal nur Worte, und die Gefühle, die Du hast, sind viel mächtiger, als so ein paar Worte. Dich selbst davon zu überzeugen ist ein hartes Stück Arbeit. Deshalb: wenn jemand Dir ein Kompliment macht, dann glaube ihm und genieße es! Für Deinen inneren Dialog mit Dir selbst brauchst Du Argumente, die Dich positiv spiegeln.
Wenn Du Kontakte zur Caritas hast, könnten die Dir nicht wegen der Wohnungssache helfen?

LG und alles Gute!
Chrissy


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10.01.2014 21:29
avatar  IBI
#10
IB
IBI

hey chrissy,

deine empathischen worte an debby gefallen mir sehr.

viele grüsse
sonja


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