Schwiegermutter mit 2 Jugendlichen im Haus

  • Seite 1 von 2
04.07.2018 19:56
#1
Su

Hallo liebe Community,

Ich bin durch Zufall aud dieses Forum gestoßen und möchte euch gerne um Rat bitten.

Folgende Situation spielt sich in der Familie meines Freundes ab... Seine Mutter (54 Jahre alt) hat 5 Kinder, 3 davon sind bereits Erwachsen und 2 sind 13&16 Jahre alt. Sie ist geschieden vom Vater ihrer Kinder und hat bei der Scheidung vor ca. 10 Jahren das gemeinsam gebaute Haus ersteigert.
Die kleinsten waren damals 3&6 Jahre alt und die Großen alle bereits ausser Haus. Da nun die Großen und der jetzige EX-Mann nicht mehr im Haus (schätzungsweise 240 m2 Wohnfläche) waren konnte sie ihr Messisyndrom ohne Wiederstand ausleben.

So richtig mitbekommen habe ich es erst, als der jüngste Bruder mir letztes Jahr sein Herz ausgeschüttet hat und mir von den Missständem erzählte (ich denke es war ein Hilferuf). Ich war selbst vor einigen Monaten im Haus. Der Zustand ist katastrophal. Ich habe den 2 Jüngsten, gemeinsam mit 2 ihrer älteren Geschwister geholfen eines der vielen Zimmer von Ramsch zu befreien (natürlich ohne dass sie es wusste). Es war mir damals ein Anliegen, da die beiden mit 12&15 noch bei Mama im Bett schlafen mussten, da alle Räume mit Sperrmüll, Zeitung, Kleidung, Kartons, usw. Vollgestellt sind.

Die Situation hat sich nun weiter zugespitzt, da inzwischen die Heizung und das Warmwasser nicht mehr funktionieren. Die Jugendlichen müssen sich mit einem Becher und Kübel waschen, und das höchstens 2mal pro Woche. Die Mutter hat weder das Geld, die Reparatur zu bezahlen noch lässt sie irgendjemanden ins Haus. Sie kann auch keine Wäsche mehr waschen, da die Waschmaschine seit 3 Jahren bereits kaputt ist und durch die Vermüllung im Haus kann sie ihre neue nicht installieren. Bis jetzt war es so, dass sie die Missstände gemeistert hat, indem sie mit dem Auto immer etwa 20min in einen Waschsalon gefahren ist um die Wäsche zu waschen und Warmwasser hat sie bei ihrer Arbeitsstelle immer "mitgehen" lassen. Ihr 15 Jahre altes Auto ist nun aber so kaputt, dass sie keine Straßenzulassung mehr bekommt. Sie fährt illegalerweise noch damit, ich rechne aber damit, dass das auto bald komplett kaputt ist. Ich finde es schon fahrlässig, dass sie damit überhaupt noch auf die Straße fährt. Die Reparatur kann sie sich nicht leisten bzw. Hat sie sich mit der ganzen Familie so zerstritten, mich eingenommen, dass sie keiner unterstützt. Sie lässt sich auch in keiner Hinsicht helfen, da sie einfach zu stolz ist um ihre Fehler/Probleme zu zu geben.

Nun ist meine Frage, ob ich das Jugendamt einschalten soll? Die beiden Jugendlichen haben die Situation schon längst durchschaut, halten ihr aber trotzdem immer noch die Stange und sind auch gegen uns (Geschwister und Partner) wenn die Mutter es ist. Sie wollen auch nirgends anders hin und würden mich dafür hassen, wenn ich eine Meldung beim JA mache. Ich persönlich finde die Zustände inzwischen nicht mehr lebenswürdig.

Danke an jeden der es gelesen hat für seine Geduld.

Über Ratschläge / Meinungen wäre ich sehr dankbar.

Lg,
Susanne S.


 Antworten

 Beitrag melden
06.07.2018 10:25 (zuletzt bearbeitet: 06.07.2018 10:41)
#2
In

JAPP, sofort und unbedingt, denn hier ist es schon fünf nach zwölf.

Erstmal willkommen Susanne,

ich habe Deinen Beitrag sehr aufmerksam gelesen und möchte nicht an Deiner Stelle sein in dieser schweren Zeit, wälze das Problem selbst seit drei Stunden + wie ichs auch wende kommt für mich stets dasselbe heraus, eine sehr harte aber für mich selbst auch die einzig richtige:Entscheidung:

Das Wohl der Kinder hat stets Vorrang und das ist bereits stark beschädigt.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Bei derartig massivenr Verwahrlosung (liegt eindeutig vor) ist das Elend möglichst sofort zu beenden, weil sie sich nicht wehren können und die größten Leidtragenden sind. Da kommt kein Erwachsener anders heraus und nichts anderes darf zählen.. Was bitte soll noch passieren? Die Mutter hat versagt, das Umfeld (Verwandschaft, Schule) hat versagt, die sind doch seit Jahren Opfer und ausgeliefert und das ist die größere Katastrophe, viel schlimmer als nur keine WaMa und Heizung zu haben.

Die Folgen für Deine Beziehungen dürfen beim Beenden dieser Katastrophe gar keine Rolle spielen, so schwer das auch klingt.und ist. Dein Freund ist selbst traumatisiert und kann das Problem nicht lösen, wer bitte soll jetzt sonst noch helfen außer das Jugendamt? Deine Beziehung zu den verwahrlosten Jungs wird zwar leiden, aber selbst eiine Jugendgruppe oder ein Jugendhilfeprojekt ist besser als gar keine Jugend und erfrieren im Winter ist gar keine Option. Die beiden brauchen vermutlich auch eine intensive Betreuung, die Ihr nicht leisten könnt.

Meine Meinung hast Du jetzt und ich verurteile auch niemand ders anders sieht. Die Mutter konnte vor Jahren nicht mehr für sich selbst sorgen und war total überfordert auch als die WaMa und die Heizung noch funktionierten. Jeder Tag Verzögerung ist ein weiteres Verbrechen an den Kindern, weils nur schlimmer. wird

wünsch Dir alles Gute, triff endlich Deine Entscheidung und beende die unterlassene Hilfeleistung sofort!


 Antworten

 Beitrag melden
06.07.2018 13:13
avatar  Wolfram
#3
Wo

@indifferent

ich finde das unverantwortlich, was Du hier schreibst. Wenn das nur Deine Meinung ist, ok. Aber eine eigene Meinung braucht man nicht fett zu schreiben.

@Susanne_s

aus meiner Sicht ist es besser, nicht zum jugendamt zu gehen. Was würdest Du denn von denen erwarten? Dass die Kinder in ein Heim kommen und die Beziehung zur Mutter verlieren?
Du siehst die Wohnung nur aus Deiner Sicht, evtl. sogar nur aus einem Augenblickszustand. Deine Sicht muß aber nicht die Sicht Deiner Mutter und ihrer Kinder sein.
Probleme sind dafür da, gelöst zu werden und nicht die Verantwortung dafür auf andere abzuschieben.
Waschmaschinen gab es früher auch nicht. Meine Mutter hatte ein Waschbrett und bei den Südländern habe ich gesehen, wie die Wäsche im Meer gewaschen wurde. Meine Heizung ist auch defekt, ein Heizkonvektor reicht bei mir aus. Bei einer Riesenwohnung müßten die Türen geschlossen gehalten werden und Räume nur tlw. beheizt werden.
Bisher hat doch auch alles funktioniert. Alle leben noch.
Was heißt befreien? In andere Zimmer bringen? Ist nur tlw. in Ordnung, weil keiner mehr weiß, wo etwas ist. Weggeworfen? Dann würde ich Dich gleich rauswerfen. Hilfe ist in Ordnung, aber nur gemeinsam mit der Mutter, wobei die Meinung der Mutter Vorrang hat, denn es sind ihre Sachen. Wenn Du etwas nicht gebrauchen kannst, heißt das noch lange nicht, dass die Mutter oder die Kinder das nicht gebrauchen können.

viele Grüße
Wolfram


 Antworten

 Beitrag melden
06.07.2018 19:15 (zuletzt bearbeitet: 06.07.2018 19:43)
#4
In

@Wolfram

Zitat
ich finde das unverantwortlich, was Du hier schreibst.



Nein. Es geht um Kinder in Not und um offensichtliche Vernachlässigung, wo Beziehungen nicht richtig funktionieren und keiner nicht mehr einen einzigen Tag noch zuschauen darf. Unverantwortlich ist es, die Mißstände nicht sofort zur Anzeige zu bringen und zu beenden. Unverantwortlich ists, daß Du Susanne in diesem schweren Fall zum weiteren Nichtstun animierst.

Das war und ist ein richtiger Notruf und nein, ich ich bin nicht betriebsblind.

Es geht doch auch schon lange nicht mehr nur um materielle Umstände wie WaMa und Heizung. Unverantwortlich ist nicht was ich schreibe, sondern das, was die Kinder täglich neu erleben müssen und niemand rettet sie hier außer das Jugendamt. Die haben nichteinmal eine Privatsphäre in ihrem Alter was selbstverständlich wäre und absolut notwendig für eine gesunde geistige Entwicklung.

Tatsache ist, hier hat die Mutter auf voller Linie versagt, die Verwandschaft (Freund von Susanne) kann nicht wirklich helfen und jetzt gibt es niemand mehr, der in der Lage wäre, die Kinder aus dem Dreck herauszuholen. Tust Du´s denn?

Solange nur Erwachsene im Dreck Leben, ist das ihre Entscheidung. Hier leiden aber minderjährige Kinder und die Mutter hat eine Erziehungs- und Sorgfaltspflicht, der sie objektiv nicht mehr nachkommen kann.

Was bitte ist denn sonst die Aufgabe des Jugendamts?

Gruß


 Antworten

 Beitrag melden
06.07.2018 21:47
avatar  Wolfram
#5
Wo

@indifferent

ich wußte ja nicht, dass Du die Wohnung kennst und weißt, wie es da aussieht. Aber leben mußt Du in der Wohnung auch, sonst siehst Du nur einen Augenblickszustand.
Ich hatte als Kind auch keine Privatsphäre. Vielleicht habe ich deshalb keine gesunde geistige Entwicklung. Beim Jugendamt haben sie eine Privatsphäre? Wußte ich auch nicht. Wo bleiben denn beim Jugendamt mit Privatsphäre die sozialen Bindungen im allgemeinen und zu den Eltern und Verwandten? Also ich möchte nicht in so einem Jugendamt wohnen. Da bin ich doch froh, im Wohnzimmer auf der Couch geschlafen zu haben und meine Mutter sich die Küche mit einer anderen Familie teilen mußte.
Kannst Du indifferent ein Foto von der Wohnung einstellen, damit ich mir ein Bild machen kann von den Lebensumständen der Kinder?
Sind die Kinder wirklich in Not? Hatte Susanne nicht geschrieben, dass die Kinder gerne bei ihrer Mutter leben oder habe ich das jetzt verwechselt.

viele Grüße
Wolfram


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!