Die eigene Kindheit oder gar Wissenswertes wegwerfen?

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03.07.2020 13:54 (zuletzt bearbeitet: 03.07.2020 15:54)
#61
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Ich persönlich sehe auch den Reiz im Minimalismus nur muss ich dazu halt diese alten Denkmuster ablegen. Einige Dinge aus meiner Kindheit werde ich behalten aber nur wenn sie mich an gutes errinern denn ich habe gemerkt dass ich zwar aus Verlustängsten heraus an Sachen hänge, diese Sachen allerdings so viele negative Errinerungen herovorrufen. Ich will nicht loslassen von der damaligen Zeit aber muss weil es mir nur Leid bringt. Mein Gehirn ist in einem negativen Feedback-Loop gefangen und der Einzige weg da rauszukommen ist es wohl mich vom meisten zu trennen.
Einfach war das nicht, es hat ewig gedauert bis ich dies realisiert habe. Lustiger weise habe ich Minimalismus bis vor ein paar Jahren als albern angesehen habe und dachte, Leute die so leben, müssten ja fast schon seelenlos sein. Das nicht jeder in jeder Ecke und Schublade seiner Wohnung sein ''Ich'' ausdrücken will und muss ist mir ein echtes Rätsel gewesen bis ich vor einigen Monaten verstanden habe was tatsächlich los ist.

Die Gründe für ein minimalistisches Leben sind natürlich für jeden verschieden aber für mich ist es eine Art Entgiftungskur. Meine Kindheit war Gift aber ich hänge daran weil es alles ist was ich habe und bange davor habe noch mehr zu verlieren. Doch nun kann ich nicht mehr aufhören daran zu denken was war, weil es mich immer wieder errinert und quält. Ich bin lange erwachsen aber in meinen Alpträumen sind die Antagonisten, bösen Leute und Monster immer als meine damaligen Klassenkameraden personifiziert. Jeden tag geistert mir das selbe durch den Kopf weil ich es immer vor mir sehe in den Dingen die ich behalte und das muss aufhören. Es schmerzt und ich will nicht, mein Puls geht hoch wenn ich nur daran denke und ich kriege feuchte Augen aber dieser kalte Entzug ist wahrscheinlich meine letzte Rettung. Auch um herauszufinden wer ich BIN und nicht nur wer ich WAR. Ganz davon abgesehen, kann ich persönlich nichts aufarbeiten wenn es mich bis in meine eigene Wohnung verfolgt.

Identität spielt auch eine große Rolle für mich in diesem Disaster weil es mir nur bedingt erlaubt war eine für mich aufzubauen. Irgendwann bin ich dann ausgezogen und dachte das Leben fängt an und ich könne frei sein aber es kam dann doch ganz anders. Wenn man sein Leben lang kontrolliert wird und man dann auf eigenen Füßen steht ist es schwer sein eigenes Leben zu kontrollieren. Man sagt ja man soll kein Kind groß ziehen sondern einen Erwachsenen und ich denke meine Eltern haben da einiges versäumt denn ich kann bis heute kaum auf eigenen Füßen stehen. Ich habe nie wirklich laufen gelernt also habe ich mich an das einzige geklammert was ich hatte, sprich meine Kindheit. Bis heute weiss ich nicht wer ich wirklich bin aber ich denke die letzten 10 Jahre waren wenigstens so heilsam dass ich es nun wenigstens begreife. Minimalismus wird mich zum ersten mal in meinem Leben dazu zwingen zu überlegen was ich tatsächlich selber will und was für Bedürfnisse ich eigentlich habe. Vor einigen Jahren hätte ich das nicht schaffen können weil ich mich dann wieder am Leben anderer orientiert hätte und versucht wäre dies zu kopieren aber jetzt habe ich wahrscheinlich genug Klarheit um mich selbst von solchen Dummheiten abzuhalten. Älter werden hilft wohl auch, so viele Sachen scheinen mit der Zeit weniger wichtig. Ich muss anfangen zu leben.

Es wird schmerzen besonders in der ersten Zeit aber wenigstens kann ich mir jetzt aussuchen wo es schmerzt. Irgendwas quält mich so oder so aber ich habe die Wahl zwischen ''Im Müll leben und von den Dämonen meiner Vergangenheit in den Wahnsinn getrieben werden''-Schmerz und ''Frei sein, saubere Wohnung und kontrolliertes Gegenfeuer''-Schmerz. Im Endeffekt wie beim Zahnarzt: Zahnschmerzen durch Gammelzahn oder Schmerzen durch Ziehen.

Keine Ahnung ob das für irgendwen Sinn macht, heh.


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14.07.2020 02:28
avatar  Emin
#62
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@Wolfram

Danke Wolfram

Zitat von Wolfram im Beitrag #60
Deine Partnerin


Nun ich lächle, das ist so eine Sache mit den Frauen.
Ich bin nun 51 Jahre alt und frage mich immer noch
ob ich die Frauen verstanden habe. Irgendwie sind
uns Männern die Frauen einen Schritt vorraus, leider
manchmal auch zum Nachteil von uns Männern.

Wegen dem Titel oben: Wissenswertes wegwerfen?

Unser Gehirn sortiert das doch von selbst aus, auch
wenn unfreiwillig wie beim mir mit den Sprachen,
ich vergesse soviele Vokabeln, oder werde ich einfach
alt uns senil?

Was meinst du zu meinen Gedanken? Über Frauen und
auch über das mit dem Wissenswerten?

Emin


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14.07.2020 02:34
avatar  Emin
#63
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Administrator

@constancia @choas-schwester

Liebe choas-schwester

Zitat von choas-schwester im Beitrag #61
Frei sein, saubere Wohnung


Ja das klingt seht gut, du bist frei und deine Wohnung wird es auch sein
denn du hast den Wunsch danach, das lese ich zwischen deinen Zeilen.

Du bist auf dem richtigen Weg.

Emin


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14.07.2020 12:10 (zuletzt bearbeitet: 14.07.2020 12:11)
avatar  Robert
#64
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Lieber @Messie

und was war mit Einstein ?, der war keine Frau, also mehr kluge Männer oder Nostradamus oder oder oder....

Denke da könnte man mal eine Buchführung aufstellen.....

Mit 51 ist man noch jung heutzutage. Da hast noch Zeit bis 90 bist. Früher hieß es, wenn es hoch kommt, sind es 80 Jahre....

sonnigen Tag dir. Liebe Grüße, Gesundheit dazu robi robbi

Robert, Aufräumer, Ordnung, Ornung....

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Reale Estate I-W-R-E
CS Business Center GmbH
Am Kaiserkai 69
20457 Hamburg

§ 34 c GewO, Gewerbeamt Stuttgart, nun IHK Stuttgart-zuständig, Nr. 93,2017
FIU Köln, Abteilung D, Organisationsnummer 15723
DE314372106, Finanzamt Stuttgart I

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15.07.2020 09:37
avatar  Emin
#65
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Administrator

@Ornung

Lieber Robert

Zitat von Ornung im Beitrag #64
Mit 51 ist man noch jung heutzutage. Da hast noch Zeit bis 90 bist. Früher hieß es, wenn es hoch kommt, sind es 80 Jahre....


Hm bei mir in der Familie sind wir sehr langlebig, obs an den Genen liegt? Mein Opa wurde 110 Jahre alt, es kam immer wieder in den Zeitungen damals, der war
selbst Arzt übrigens. Das Väterlicherseits, Mütterlicherseits, meine Oma Emine wurde 98 Jahre alt. Achso, mein Opa väterlicherseits hies auch Emin.

Herzlichst bei Frankfurt am Main
Emin


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