Narzissmus

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11.07.2020 09:34
#11
St

da du mich erneut einbezogen hast auf das Thema Narzissmus zu antworten, erzähle ich von denen, die ich erlebt habe.

Rückblickend ist es meine Mutter, die ich als erste Narzisstin erlebt habe.
Sie ist sehr fürsorglich zu jedem Menschen, aber sie dreht sich dermaßen in ihrer eigenen Gedankenwelt, dass sie nie wirklich empathisch fürsorglich sein konnte. Sie hätte ihr letztes Hemd für jeden Menschen hergegeben, aber sie meinte anderen ihre Vorstellungen von Gott und der Welt aufdrängen zu müssen - verbunden mit einem extremen "Schwarz- / Weiß"- Denken.
Liebe hat sie selbst nicht erlebt und Liebe konnte sie auch nicht vermitteln. Extrem fürsorglich, aber ohne echte Liebe, sondern wie ein Zwang. Sie konnte nie sagen: "Ich habe dich lieb" und als ich ihr vor ein paar Jahren selbst sagte, dass ich sie als meine Mutter liebe, konnte sie damit nichts anfangen / es nicht glauben. Stattdessen missioniert sie die Menschen um sich herum. Mein Vater erzählte ihr einmal von seinem sehr schlecht gelaufenen Tag - ihre Antwort: "tja, so geht es den Menschen, die ohne Gott leben".

Narzissmus ist auch, wenn Menschen sich nur um sich selber drehen können.
"Ich kann dich nur liebhaben, wenn du so und so bist" (= gottgefällig nach Glaubensvorstellungen meiner Mutter). Meine Mutter kann die Vorstellungen anderer Menschen nicht akzeptieren. Das wäre Verrat an ihren eigenen Vorstellungen. Damit ist sie so beschäftigt, dass sie ihre eigene innere Leere und Not nicht wahrnehmen kann. Narzissmus ist auch, wenn jemand nur seine eigene Welt für die einzig richtige hält und das lebt.

Ich als Tochter erlebte Eltern, die sich mal unterschwellig, mal offen ständig gestritten haben. Meine Mutter ließ mir wenig Raum meine eigene Persönlichkeit zu entwickeln und sie konnte mich seelisch nicht unterstützen, weil sie gar nicht wusste wie das geht. Mangel an Unterstützung + Einzwängen in festgelegte Vorstellungen waren Gift für mich, aber eine Zeit lang habe ich mich als junge Erwachsene selbst so verhalten. Bis ich begriff wie falsch ich lag und wie unglücklich ich mich damit machte. Es hat mich seit Anfang 30 bis heute mit 58 Jahren viel Energie gekostet mich aus diesem Schlamassel heraus zu entwickeln.

Mein erster Partner (nachdem ich neu starten wollte) war ein Narzisst wie er im Buche steht: Selbstbezogen, egoistisch, fordernd , notfalls mit Gewalt seine Forderungen durchsetzend, äußerst charmant manipulierend. Wir hatten 9 1/ Jahre eine ON- / OFF- Beziehung und er hat mich in Abständen geschlagen, wenn ich in einem unpassenden Moment widerborstig war. "Gibst du mir Recht?" Trotzig sagte ich : "Nein!" und dann prügelte er mich durch die Wohnung.

Ich bin Krankenschwester und hatte nur wenige Stationsleitungen, die ich wirklich vorbildlich fand. Mangelnde Wertschätzung und ungerechtes Verhalten machten mich rasend innerlich. Aktuell habe ich eine Stationsleitung, die als einzige von allen bisher kennengelernten eine Narzisstin ist, wie sie im Buche steht: Selbstherrlich, alle Aufmerksamkeit und Anerkennung für sich einfordernd, manipulativ, verlogen und machtbesessen - sie verhält sich wie Kaiser Nero in Rom. Sie kann innerhalb von Sekunden die Stimmung von wohlwollend auf strafend wechseln ( wie Daumen hoch / Daumen runter in der römischen Arena). Sie bestraft uns mit Dienstplänen, die genau entgegengesetzt zu unseren Wünschen sind.

Ich habe jedoch verstanden, dass meine jahrelange Antipathie gegen "fiese" Stationsleitungen und meine Allergien in Partnerschaften (gegen bestimmte Eigenschaften) alle mit meinem "Mutter- Trauma" zu tun haben. Ich sehe meine aktuelle Stationsleitung nur noch als fehlbaren Menschen und passe gut auf mich selbst auf. Ich denke , dass Menschen, die durch narzisstische Bezugspersonen später Probleme mit Narzissten im Alltagsleben haben nur durch eine Entwicklung aus dieser Spirale herausfinden können:

Zu mir selber finden - bei mir selbst bleiben. Wer in sich selber ruhen gelernt hat, erlebt Narzissten nur noch als eine Herausforderung unter vielen und nicht mehr als Lebensthema.

Ich bin sehr glücklich heute. Und ich habe viel Empathie für andere Menschen, egal was sie denken oder wie anders sie sind. Ich passe auf mich selber auf und wenn ich anderen helfe, dann mit Liebe und gerne oder ich tue es nicht, weil es für mich gerade nicht passt.


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13.07.2020 20:16 (zuletzt bearbeitet: 13.07.2020 20:19)
avatar  skurril
#12
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Danke @Alle für die interessanten Einblicke!

Oh ja, da ist mir schon viel begegnet,
im Umfeld, fern und nah.
ZB mein (Noch) TeilzeitMitbewohner, extra Thema, Sonderling, Multi dysfunktional!
(Energie Vampir)
Berichte später, erst lese ich noch die Tips (s.o.) von Emin @Messie...
Essentielles Thema!

PS bin durchaus auch selbstkritisch,
immer was zu Lernen hier...

LG skurril

* zusammen ist man weniger allein * danke ihr hier *
...P.ublic I.mage L.imited...


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25.06.2023 14:18
avatar  Wolfram
#13
Wo

Meine Bekannte hatte eine Schwester als Narzisstin, da könnte sie nicht einfach weg
Als sie ins Krankenhaus kam, ist sie 2 Jahre später gestorben, die Schwester hatte die Vollmacht Bekommen.
Ich habe vor kurzem ihre Urlaubsbilder gesehen und gesehen, wie sie sich darüber gefreut hat. Weg mal von ihrer Schwester
Und was wollte die Schwester machen , wegwerfen.
Die Ursache dieses. Verhaltens liegt schon. Im der Kindheit, aber wahrscheinlich hätte es die Mutter auch schwer. Sie ist .ist 49 Jahren gestorben. Aber weil sich ein NRisst nicht ändert, erkennt sie diese zusammenhänge nicht und lässt ihre Schwester Sterben. Der Tod. Ist. Icht einwndfrei festgestellt. Hauptsache sie wurde verbrannt. So denkt der Narzisst
Bei der Beerdigung würde nichts aus ihrem Leben erzählt, kein Gedenken , Hauptsache weg.
Im Internet fand ich 2 Beiträge, wonach 2 Tote beim Bestatter aufgewacht sind.


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25.06.2023 14:51
#14
avatar

@Sternschnuppe
@Skurill
@Wolfram
@Aufräumer
@Robbi
@Emin
@Anna
@alle

Man kann seelisch jemanden nur helfen, wenn man selbst seelisch stabil ist, hab ich gehört
Dürft ihr Dienstpläne nicht tauschen !?


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14.01.2024 17:40
avatar  Wolfram
#15
Wo

@Gitta @Robin @IBI

Ich hatte mal irgendwo geschrieben, dass Narzissten in hierarchischen Ordnungen anzutreffen sind. In meinem Beitrag über Ursachenforschung stand,
wenn man zu viele Narzissten sieht (so wie ich), dann hat das etwas mit schlechtem Selbstbewusstsein zu tun. Bringe ich das zusammen, so habe ich das schlechte Selbstbewusstsein, weil es überall Hierarchien gibt.
Warum schreibe ich das, um zu zeigen, dass der Mensch eine Einheit ist und sich nicht in einzelne Abschnitte aufteilen läßt. Deswegen passen auch einzelne Postings nicht zum Thema. Und nicht deswegen, weil wir Messies sind.
Der Narzissmus ist zwar in der Kindheit entstanden, aber die Eltern hatten auch einen narzisstischen Führer und...
So entsteht der Narzissmus über Generationen hinweg.

Ich habe grad überlegt, das Gehirn ist der Chef und der übrige Körper sind die Untertanen. Stirbt der Chef, müssen sich die Untertanen eine andere Arbeitsstelle suchen (Grab).

viele Grüße
Wolfram


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