Erwartungen

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07.03.2023 07:18
avatar  IBI
#276
IB
IBI

Gitta, ich nehme den Ausschnitt aus deinem Thread hierher, weil damit aus meiner Sicht oftmals Erwartungen verknüpft sind:

Zitat von Gitta im Beitrag Weiter machen
Ich denke, dass dieses Karriere- und Leistungs-Ding bei mir irgendwo ein Knackpunkt ist, habt ihr inzwischen sicher bemerkt. Ich arbeite dran, aber ich krieg es noch nicht so gerade gerichtet. Es ist in meinem Kopf schief und krumm und teilweise in sich widersprüchlich. Warum ist da so?

Wenn ich 10 Stunden Zeit habe, und in dieser Zeit ein Buch lese, dann bin ich danach 10 Stunden um den Inhalt des Buches „klüger“. Wenn ich nur 5 Stunden ein Buch lese und die übrigen 5 Stunden über den Inhalt des Buches nachdenke, bin ich nur 5 Stunden inhaltlich klüger, oder nicht? Und wenn ich in diesen 10 Stunden nur nachdenke, dann bin ich gar nicht inhaltlich klüger?


Interessante Darstellung:
ich denke nicht, dass du nach 10 Stunden Buch lesen, um 10 h Klüger bist.
ich denken, wenn du 5 h gelesen hast und den Inhalt weitere 5h durch nachdenken oder ggf. ausprobieren, integrierst, bist du 15 h klüger.
kommt darauf an, worüber du die letzten 10 h nachdenkst und wie....reflektieren kann sehr erhellend sein - mir helfen oftmals (fach)bücher dabei.

Was wenige im leistungsmodus bemerken, weil die leistung irgendwo im körper abgerufen werden muss: weniger lesen, den inhalt verstehen und pausen machen, kann wirksamer sein als lesen und lesen und lesen ohne pause.

pause geht meist nicht:
was assoziierst du mit pause?

pause geht bei mir häufig ebenfalls nicht, weil mein körper auf irgendwas reagiert, das ein inneres verbot hat und mich deswegen im leistungstrab behält.
nehme ich zur kenntnis, das es so ist.
nehme ich zur kenntnis, dass ich diesen pausenteil bisher zu wenig erforscht habe
nehme ich zur kenntnis, dass darin einer meiner persönlichen antreiber und motivatoren zum weitermachen enthalten ist.

welche qualität von pause geht für mich: lesen in der badewanne und buch weglegen, wenn mich ein absatz bewegt. meine bewegenden energien verfolgen und sie beobachten (ohne sie zu bewerten, was mir schwer fällt, sondern sie da sein lassen)

bin ich wieder im leistungsmodus der anderen art? möglich, ist einer meiner antreiber.
doch wer sieht von aussen, dass ich innerlich so beschäftigt bin?
keiner, weil es nach aussen hin ruhig wirkt.

und obwohl ich "beschäftigt" bin, mache ich pause und sorge für mich, denn mein nervensystem bedankt sich meist zeitversetzt. manchmal zuckt mein körper schmerzhaft oder ich bekomme kopfweh oder es pocht und kribbelt und ....alles gehört dazu und obwohl teils unangenehm, das sind meine zeichen, dass mein innerer heiler kern weitere stellen im nervensystem und anderen bereichen heilt und zurechtrückt.....sprich die daten im hirn an die stellen befördert, wohin sie gehören.

gitta, kannst du dir die erlaubnis geben, dass 5 h buch lesen und 5 h buch spüren vielleicht zu 15 h wirksamkeit kommen, indem du das für dich wichtige wissen anwenden kannst und lust hast es auszuprobieren?


Zitat von Gitta im Beitrag Weiter machen
Wenn ich aber „nichts“ tue, dann vermeide ich ja auch mögliche schlimme Folgen.


ja, nichttun kann auch eine entscheidung sein, die zu schlimmen folgen führen kann.
rechnungen nicht zahlen führt zu..mahnungen und druck und ....
wohnung nicht aufräumen führt zu mangelndem wohnraum und ggf. gestank

nichts tun um die emotionen zu vermeiden, die mit der tätigkeit zusammen hängen....funktioniert vielleicht wenige sekunden und kurzfristig, doch meist führt das nichtstun zu verschlimmerung als zur verbesserung.

im nichtstun vermeidest du deine persönlichen erfolge und leistungen, wie auch immer sie aussehen würden. weil du damit ein thema hast?

wer hindert dich daran, dich aktiv mit nichtstun und pausen zu beschäftigen, um herauszufinden, was du "nebenbei" alles doch tust?


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07.03.2023 17:48
avatar  Gitta
#277
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Ich hatte noch nicht gesehen, dass Du mein Geschriebenes in diesen Thread umgezogen hast.

Ja, leisten, leisten, kann ich schon auch mal. Aber dann, irgendwann, merken die „Normalen“, dass mit mir etwas krumm ist/(ich ein Psycho bin). Und dann in diese enttäuschten Gesichter zu schauen. Das ist nicht schön.

Also versuche ich auch aus Selbstschutz etwas unter dem Radar zu bleiben. Dann wecke ich keine Erwartungen, so hoffe ich. Oder die Menschen gleich beim Erstkontakt vor den Kopf zu stoßen, mache ich wohl auch unbewusst, dann erspare ich mir das andere.

Das ist wohl auch mit eine Ursache, dass ich meist in Arbeitsumgebungen mit vielen Narzissten lande. 😐


Ja, ich sollte mir mehr Pausen gönnen. So wie bisher ist es ja auch nicht gerade gut vorwärts gegangen. Mit echtem Nachdenken kann es ja nur besser werden.


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11.03.2023 20:56
#278
An

@Gitta
Bist Du sicher, dass es an Dir liegt?
Ich habe beobachtet, dass Menschen gerne die Verantwortung für ihren Kram auf andere abwälzen. Wenn man ihnen den kleinen Finger reicht, nehmen sie die ganze Hand, dann den Unterarm, dann noch die Schulter und irgendwann fressen sie einen ganz auf! Bis man dann an die Grenze kommt, wo man ihre Bedürfnisse nicht mehr erfüllen kann, ohne sich selbst aufzugeben.
Das ist aber nicht Dein Fehler, sondern ihrer, indem sie immer mehr und mehr fordern.


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12.03.2023 06:05
avatar  Gitta
#279
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Hallo @Anna1111

Danke! Ja, es gibt verschiedene Menschen. Manche Menschen haben aus Prinzip überhöhte Ansprüche an ihre Umwelt, und manche lassen sich auch davon mitziehen.

Es kann auch falsche Erwartungen von beiden Seiten geben, aber nur auf meiner Seite kann ich etwas bewirken.

Also kann ich das nur so hinnehmen, wenn andere falsche/eben andere Erwartungen an mich haben. Die ich nicht erfüllen kann. Und mir auch keiner erklären kann/will, wie ich sie erfüllen soll. Aber ich kann/will mich ja nur dann voll reinhängen in eine Arbeit, wenn ein gemeinsames Verständnis da ist, was ich machen soll, und wann es gut ist, was ich mache. Und nicht so ein nebeliges Erwartungsfeld, wo man mir nicht genau sagt oder sagen kann, worauf es als erstes ankommt, worauf als zweites, usw. Sondern nur so vage an mir herum kritisiert, das wäre ja jetzt irgendwie nicht ganz richtig. Hä?!

Also halbe Leistung bringen und abwarten, bis die Anweisungen verständlicher werden.


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12.03.2023 10:27
avatar  IBI
#280
IB
IBI

Zitat von Anna1111 im Beitrag #278
Bis man dann an die Grenze kommt, wo man ihre Bedürfnisse nicht mehr erfüllen kann, ohne sich selbst aufzugeben.

da scheint etwas dran zu sein.
doch wie genau diese grenze schützen und nicht in den überlebensmodus wechseln müssen?
abwenden, von den menschen, die dich "füttern / ernähren" ist meist nicht hilfreich - o.k., ich gebe zu, da reagiert das "kleinkind-schema", das heute nicht nötig ist, da jetzt die möglichkeit besteht, selber für die ernährung zu sorgen.

Zitat von Gitta im Beitrag #279
Manche Menschen haben aus Prinzip überhöhte Ansprüche an ihre Umwelt, und manche lassen sich auch davon mitziehen.

An dieses "Prinzip der überhöhten Ansprüche" glaube ich nicht.
Ich denke, es ist ein Glaubensmuster, das vielen Messies zu eigen ist, aber nicht für alle Menschen gilt.
Wenn du das Prinzip so betrachtest: "mit jeder "anspruchsvollen" Tragödie umgehen zu lernen, hilft dem Fortschritt und der Entwicklung und dem Wachstum - dem eigenen und dem gesellschaftlichen Fortschritt, dann mag darin das "überhöhe Ansprüchsgefühl" enthalten sein.

als die Menschen nach dem krieg nur zerbombte häuser hatten, wussten sie aus nichts zu gestalten und zu machen und wiederverwertung zu schätzen.
jetzt da wir zu viel des guten im überfluss haben, ....ach ich weiss gerade nicht, worin da die weiterentwicklung liegt?

Zitat von Gitta im Beitrag #279
nebeliges Erwartungsfeld

ja, das mag ich ebenfalls nicht, denn es erfordert ein "gedanken lesen" können oder eine sehr umfassende informiertheit auf allen möglichen (fach-)gebieten.

wenn ich eine verpackung für etwas brauche und nicht vorgebe, was die verpackung alles können muss, dann wird sie die mindestanforderungen des lieferanten erfüllen, um die ware bei mir korrekt anzuliefern, aber nicht unbedingt die anforderungen, die sie zusätzlich können sollte, weil es spezielle themen in meinem betrieb gibt, die der lieferant nicht wissen kann, wenn ich sie nicht kommuniziere. ziemlich nebelig für einen lieferanten, wenn die zweite hälfte nicht definiert ist und deswegen "folgeschäden" an den produkten entstehen.

Zitat von Gitta im Beitrag #279
halbe Leistung bringen und abwarten, bis die Anweisungen verständlicher werden.

ist das die lösung?
abwarten bis die anweisungen verständlicher werden?
die folgeschäden dauernd beheben müssen, so lange bis die personen ihre "blinden" flecken selber erkennen?
mich demotivieren wiederholungen dieser art.
mit motiviert meine persönlichen wiederholungserlebnisse mit neuen handlungsweisen verändern zu können oder gar zu vermeiden, mit motiviert nicht, wenn ich das für andere tun muss, die wenig selbstreflektion beweisen.
Also halbe leistung, um die andere hälfte in persönliche projekte investieren zu können, damit der frust nicht so gross wird?

ich bin heute nicht gut drauf. das merke ich.


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