Ich finde es schon irgendwie bezeichnend, dass man quasi unsichtbar wird, wenn man funktioniert.
#Da-läuft-alles.

Ich habe im Moment den Eindruck, das Muster funktioniert so.

Sybille funktioniert brav.
Sybille: "Ich bin unglücklich. Irgendwas ist nicht richtig."
Alle; "Jaja, Sybille, das hat man schonmal. Alles gut. Mach einfach so weiter."
Sybille macht einfach so weiter und ist weiter unglücklich.
Sybille: "Ich bin wirklich unglücklich. Irgendwas läuft ganz furchtbar schief."
Alle: "Jaja, Sybille. Du hattest doch schonmal so eine Phase erinnerst Du Dich? Die ging auch vorbei."
Sybille: "Die ging überhaupt nicht vorbei."
Alle: "Jaja, das kommt Dir nur so vor."
Sybille macht einfach so weiter und ist weiter unglücklich.
Sybille: "Das geht so nicht weiter, ich bin wirklich verzweifelt."
Alle: "Sybille, jetzt hör auf zu jammern, es hilft ja alles nichts."
Sybille hört auf zu jammern und funktioniert nicht mehr.
Alle: "Da ist was nicht in Ordnung, sie funktioniert nicht. Was sollen wir denn bloß machen?"

Nun finde ich eine chaotische Wohnung als es-funktioniert-nicht Sollbruchstelle eigentlich besser als so mach anderes Ventil. Andererseits ist es aber auch eine Sollbruchstelle, die auf wenig Verständnis stößt, sehr schambelastet ist und mir das Leben schwermacht.

Wenn man es so betrachtet, wird klar, dass ich aufhören muss auf irgendwelche Unterstützung von außen zu warten und statt dessen entweder im Chaos ersticken oder ne Lösung finden muss. Was immer zuerst eintritt.

Dass ich keine Idee habe und keinen Weg sehe, ist bedauerlich, tut aber nichts zur Sache. Dass alle anderen keinen Weg sehen und es deshalb Verschwendung von Energie ist das Problem zu erklären, haben wir ja bereits eindrucksvoll geklärt.
Ich schätze es ist ganz einfach. Es wird funktionieren - oder es wird nicht funktionieren. Sink-or-Swim.

Sagt sich so leicht...

Die Frage ist demnach, ob ich das will?

Mein Ventil aufgeben nur um normalerweise (!) problemlos saubere Socken zu finden und Brot und Käse im Haus zu haben?

Wenn ich es *so* formuliere, wird klar, dass es ne schwere Frage ist.
Eine schwere Entscheidung.
Und davon, dass ich sie nicht treffe, sondern "nur" gegen meinen inneren Widerstand irgendwelche Sachen wegwerfe oder irgendwas in Schränke stopfe wird es nicht besser. Im Gegenteil.

Frage:
Komme ich gut genug zurecht um es jetzt "einfach" (🤣🤣🤣🤣) so zu lassen? Oder brauche ich das Ventil noch? Niemandem ist geholfen, wenn mein Unterbewusstsein ein neues Ventil sucht. Es wird nicht konstruktiver sein als das letzte...

Ja, Du hast vollkommen Recht @Robin 😘 stimmt ich Dir voll und ganz zu.

Es ist "nur" so, dass mich in anderem Zusammenhang die Hoffnung auf Unterstützung Mal lange genug bei der Stange gehalten hat, bis ich *selbst* ne Lösung gefunden hatte.

Das führt jetzt dazu, dass ich schlecht abschätzen kann, wann der Zeitpunkt gekommen ist nicht mehr zuzuhören.

Weil:

Was, wenn ich durchs "Das passt alles überhaupt nicht auf mich, weil bei mir nämlich..." denken noch die eine Option findbar gewesen wäre, auf die ich alleine nie gekommen wäre ?

Jaja, wenn's einfach wäre, könnte es jeder.

Keep going...