Hallo erst mal

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20.10.2022 00:44
avatar  Sister
#1
Si

Hallo ich bin Sister, 56 Jahre alt und Minimessie Angehörige, ich bin mir nicht sicher wo man sich vorstellt, hoffe mal dass ich hier richtig bin.


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20.10.2022 01:02
avatar  Sister
#2
Si

Also gut, ich glaub ich bin hier richtig,
Dann erzähl ich mal ein wenig, mein Bruder ist durch Belastungen, Krankheit und Alter etwas ins Messietum gerutscht. Es ist jetzt nicht alles verwahrlost aber halt sehr unordentlich und auch schmutzig, sowohl im Wohnbereich als auch Garten, Terrasse usw.
ich hatte das länger nicht mitbekommen, jetzt ist es aber im Grunde offiziell und ich und andere Geschwister haben Hilfe angeboten. Die wird auch angenommen und mein Bruder hilft schon ordentlich mit soweit es ihm körperlich möglich ist. Das ist natürlich von großem Vorteil weil wir ohne Diskussionen oder große Kämpfe voran kommen.
Ich hab mich hier im Forum angemeldet weil ich für mich natürlich Motivation brauche und auf der Suche nach Tipps bin. Sowas geht ja auch nicht an einem Familienmitglied so einfach vorbei, das wühlt ja auf.
Zu der Zeitlichen und Körperlichen Belastung.
Jetzt werd ich mich also mal einlesen und hoffe sehr auf nützliche Tipps.
Natürlich werd ich mich selbst auch beteiligen ein Forum lebt nicht nur vom Lesen


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20.10.2022 08:36
#3
An

Hallo Sister, willkommen im Forum. Beim Lesen habe ich mich gefragt, ob Du überhaupt ein Messieproblem hast. Dein Bruder ist ja kooperativ. Aber ein echter Messie würde um jede schmuddelige Plastiktüte und jeden zerbrochenen Stuhl kämpfen, damit dieser Schatz nicht weg kommt, weil er für ihn eine besondere Bedeutung hat. :-(


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20.10.2022 18:34 (zuletzt bearbeitet: 20.10.2022 18:35)
avatar  Sister
#4
Si

Hallo Anna, du hast Recht die Situation ist etwas schwammig. Ich hab gestern ein wenig hier geschmökert und gesehen ein Messieleben fängt schon an wenn es zB überhaupt keine Ablageflächen mehr gibt um irgendwas abzulegen, vieles wird mehrfach gekauft weil man im Chaos nichts mehr findet.
Ich möchte aber da auch nicht eine Diagnose oder ein Urteil bilden.
Fakt ist so kann man nicht leben und dem Alter entsprechend kommt schneller als man denkt die Zeit wo Hilfe bzw. Pflege notwendig ist, so kann niemand helfen das ist nicht möglich.

Als Angehörige hatte ich gedacht ich bin da bei euch richtig. Da sind sehr viele Emotionen bei mir über die man nicht mit jedem reden kann. Ich kann wenn ich von dort komme nicht mehr schlafen weil mir der Kopf voller Bilder und Dinge ist.


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21.10.2022 01:59
#5
avatar

Hallo liebe @Sister und ein liebes willkommen
Ich kann dich sehr gut verstehen, und ich glaube auch, dass es absolut 'unwichtig' ist, 'wo genau per Definition' nun ein 'wirkliches' Messietum anfängt.
Das Hauptmerkmal ist meiner Meinung nach, es belastet Dich (und wie ich herauszulesen vermute, auch deinen Bruder)
Und deshalb kannst du hier auf jeden Fall Hilfe und Austausch finden
Auf jeden Fall finde ich es super lieb von dir und deiner Familie, dass ihr eurem Bruder helft
Von der Situation her finde ich hast du schon einmal Glück, dass dein Bruder nicht an den Dingen 'festhängt', sondern 'nur' keine Kraft zum Ordnung halten hatte/hat.
Ich schreibe das 'nur' bewusst in Anführungszeichen, denn gewiss auch nicht einfach (Scham ect) sich einzugestehen, dass man (in dem Falle dein Bruder) das sauberhalten nicht(mehr) alleine schafft, dass er Hilfe annimmt hat ihn bestimmt auch Kraft/Überwindung gekostet, auch wenn er sich das vielleicht nicht anmerken lässt.
Ich denke wichtig sind auch Gespräche, du kannst versuchen (während dem aufräumen) mit deinem Bruder zu sprechen, viele Fragen stellen und zuhören.
Fragen wie er sich fühlt, was genau die Gründe sind warum er es nicht schafft.
Selbst wenn du schon weist, dass es bei ihm an Überbelastungen liegt, wird es deinem Bruder helfen, wenn du ihm Fragen stellst. Weil er fühlt sich dann wargenommen, ernstgenommen und bekommt das Gefühl, nicht alleine zu sein (das ist ganz ganz wichtig!! denn SO kannst du auch verhindern, dass er in eine noch tiefere Messieproblematik hineinrutscht, wo er dann Dinge und Besitztümer NICHTMEHR loslassen kann, weil er sich einsam, unverstanden fühlt.
Und zudem beginnt er selbst seine Situation zu reflektieren, wenn du ihm Fragen stellst.
Ihr könnt gemeinsam auf Lösungen kommen, wie er seine Wohnung in Zukunft sauberhalten kann.
WICHTIG> Lösungen, mit denen ER sich wohl fühlt und die ER SCHAFFEN kann (körperlich, psychisch)
Für die Zeit danach, wenn ihr einen 'Normalzustand' erreicht habt, eventuell eine Putzhilfe, oder du und deine Geschwister wechselt euch ab und schaut einmal die Woche bei ihm vorbei, dass es nicht wieder so schlimm wird. Oder einen Putzplan für ihn, an dem er sich orientieren kann, oder ähnliches.
Wichtig vermute ich, sind JETZT für euch aber auch Ruhepausen zwischendurch.
Selbst, wenn es dadurch langsamer vorangeht, achtet auf euch
Gönnt euch alle zusammen ab und zu einen Tag OHNE aufräumen, eine Wanderung im Grünen oder einen Restaurantbesuch, einen Stadtbummel, oder du oder deine Geschwister (ich weis nicht, wie weit entfernt ihr voneinander wohnt) ladet den Bruder zu euch ein zum gemeinsamen kochen, Spieleabend, Filmabend.
Und tuh dir auch selbst ab und an etwas gutes, und wenn es nur solche 'kleinen Inseln' sind, mal Innehalten und einen heißen Tee /Kaffee trinken, ein Schaumbad, ne Gesichtsmaske.
Wenn es dir hilft, kannst du auch hier im Forum eine art 'Tagebuch' schreiben, Fortschritte aufschreiben (mit tut es z.b. wirklich gut, wenn ich etwas geschafft habe, und es hier dann aufschreiben kann, das hat für mich einen Belohnungseffeckt!!) aber auch schreiben, wenn etwas nicht so gut läuft, du praktische Tipps brauchst oder dir einfach nur etwas von der Seele schreiben willst
So, jetzt versuche ich mal selbst wieder gegen mein Chaos anzukämpfen
Liebe Grüße
die SpeicherAssel


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