Hilfe, meine Schwester ist Messie /leidet an Vermüllung...

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24.10.2022 20:39
#6
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Danke fürs Erzählen!

Menschen sind verschieden, sie haben selbst bei gleichen Eltern und einigermaßen ähnlicher genetischer Ausstattung trotzdem andere Startbedingungen. Sie reagieren auf gleiche Erlebnisse daher unterschiedlich. Und sie erleben ja auch im Lauf des Lebens verschiedene Dinge.

Was den einen herausfordert und sozusagen zu Spitzenleistungen antreibt, lähmt den anderen komplett und dauerhaft. Ein Familienmitglied ist immer in Bewegung, ein anderes entwickelt vielleicht eine dauerhafte Depression mit Antriebsschwäche. Das ist dann eine Störung im Gehirnstoffwechsel und geht durch guten Willen sicher nicht weg.

Was nun bei deiner Schwester geschehen ist, dass diese in ihr schlummernden Probleme so überhand genommen haben ist nicht einfach zu sagen.

Eine komplizierte Veranlagung ist wohl bei beiden Eltern da, sonst hätten sie mal
den Müll aus der Küche gebracht und hätten vor allem euch Töchter angeleitet, welchen Anteil an Hausarbeit ihr dort zu erledigen habt. Ihr hättet prima täglich den Müll raus bringen können zum Beispiel. Und: Eine wäscht ab, die andere trocknet ab, die dritte fegt auf und wischt. Zum Beispiel. Eine Familie ist ja kein Hotel!

Ich habe einen Schwall Kinder und wir haben die Hausarbeit gerecht aufgeteilt. Vom Treppe wischen über Müll-Dienst bis Wäsche waschen. Das ist übrigens sogar gesetzlich verankert, dass Kinder täglich eine Stunde Hausarbeit machen sollen.

Tja, nun haben eure Eltern die Wohnung nett gemacht, und nur die Küche war eine Art lebendes Biotop. Was für ein Glück, dass auch das Ungeziefer gewusst hat, wo die Küche aufhört und sich nie über die Schwelle hinaus gewagt hat!

Schade dass ihr da kein Team wart. Du bist halt trotzdem an diesen Dingen interessiert. Deine Schwester schafft es nicht mehr. Kann sie selbst beschreiben seit wann es ihr so viel schlechter geht und warum?

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Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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24.10.2022 20:53
#7
Sc

Meine Mutter hat damals nie verlangt Hausarbeit zu machen von uns Kindern.

Vater war immer arbeiten. Teilweise Schichtdienst und war immer 10 - 12 Std weg.

Und unsere Mutter war eig immer Hausfrau.
Kinder tagsüber in der Schule, auch mal bis abends. Je nach Klassenstufe.

Warum wir nie Hausarbeit machen mussten kann ich nicht sagen. Muttern war wohl auch gerne Hausfrau.... Bis auf den Teil der Küche halt...

Und warum ich bzw wir nie auch von selber drauf gekommen sind mal zu helfen kann ich nicht sagen. Es wurde uns irgendwie nie eingebleut.... Wir sind so gross geworden...


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24.10.2022 21:51
#8
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Ja, schade, ihr hättet ein prima Team sein können! Und der Vater packt am freien Tag mit an. Das kann auch ein Familien-Event sein. Alle machen sich in der Küche nützlich und dann geht man Eis essen. Guckt zusammen einen Film.

Einige meiner Kinder haben eine Freitag-Abend Challenge mit der Familie. Zwei kaufen ein, einer saugt durch (was der Roboter nicht geschafft hat), einer macht Restarbeiten in der Küche. Dann gibt’s Pizza und Popcorn und ein Eis aus der Tiefkühle und einen Film den sie gemeinsam aussuchen.

Ich erzähle das, weil es Struktur gibt.
Was könnte deiner Schwester Anreiz sein und Struktur geben? (Warum war sie im Krankenhaus? Gewichtsabnahme, totaler Leistungsabfall … was steckt dahinter?)

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Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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24.10.2022 22:17
#9
Sc

Ich kanns ja jetzt auch nicht mehr ändern das wir halt so erzogen wurden.

Aber ist ja auch über 30 Jahre her.

Ich war ja nicht meine Mutter. Wie hätte ich denn als Kind Ahnung haben sollen wie das gemacht wird?

Ich würde wenn ich Kinder hätte es auch anders machen ab einem bestimmten Alter....
Und nein, ich kenne keinen Befund aus dem KH.

Den möchte sie mir nicht sagen. Habe ich natürlich schon gefragt.

Und nein, warum sie es nicht sagen möchte weiß ich auch nicht.

Ich möchte auch gar nicht so oft danach bohren weil ich sie gut genug kenne um zu wissen das sie das nerven würde und sie dann erst recht bockig reagieren würde...

Ich habe lediglich die Vermutung dass (und das ist ja medizinisch bewiesen grundsätzlich) schlechte Zähne sich auf den restlichen Körper negativ auswirken können.

Von Kopfschmerzen bis zu Nierenprobleme, weil der Körper permanent Entzündungen hat.

Das kann ja nicht gesund sein.

Und da sie schon immer eher zierlich war (ca 1,55 und keine 50 Kilo Gewicht vor corona) hat sie natürlich auch keine Reserven und Energie im Vergleich zu zb mir (1,65m und mindestens 65 Kilo).


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26.10.2022 18:36
#10
An

Hallo Schwester,
ich sehe da Folgendes: Wenn man Corona hat darf und kann man ja zwei Wochen lang nicht raus, den Müll wegbringen. Da sammelt sich schonmal was an. Und anschließend ist man vielleicht noch eine Weile müde und träge.
Bei mir war das so: Als ich wieder bei Kräften war, war ich richtig hyperaktiv und hatte Putzfimmel. Habe dann alles aufgearbeitet und gleich noch alle Fenster geputzt.
Aber bei ihr klingt das so als hätte sie noch weitere Gesundheitsprobleme und ist gar nicht mehr fit genug zum Aufräumen. Wenn man krank ist, ist einem einiges ziemlich egal.
Mein Vorschlag: Komm doch einfach mal bei ihr zu Besuch. Das macht schon an sich ein wenig Druck, dass sie selbst aufräumt.
Und während des Besuchs kannst Du ja das Thema ansprechen. Vielleicht ist es OK für sie, wenn Du sofort allen Müll wegbringst und auch die Waschmaschine füllst oder Geschirr spülst.
Oder sie meldet sich hier im Forum an und nimmt sich für jeden Tag eine Aufgabe vor. :-)


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