Ist alles durch Trauma bedingt, alles durch Gene, oder...?

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31.05.2025 09:12
avatar  Robin
#271
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Gestern habe ich einen "Leidensgenossen" kennengelernt, der auch offen mit dem Thema umgeht. Wir hatten einen sehr netten Informationsaustausch dazu.
Er: ADHS - ja, potentiell traumatisierende Kindheit - ja.

Im Nachhinein kam mir der Gedanke: Was, wenn es *beides* braucht, damit ein Messie entsteht? So wie Mamma und Pappa sozusagen. Es fällt ja hier im Forum eigentlich auf, dass total viele hier *wissen*, dass sie neurodivergent sind *und* wissen, dass sie in der Kindheit besonders schwierige Lebenserfahrungen gemacht haben. Bei vielen ist Neurodivergenz nicht disgnostiziert oder posttraumatische Belastungsstörung nicht diagnostiziert, aber bei beidem gibt es auch eine sehr hohe Dunkelziffer.

Es ist ja so, dass es viele Menschen mit ADHS oder Asperger gibt, die *keine* Messies sind.

Und es gibt auch viele Menschen, die eindeutig traumatisiert wurden als Kinder und die keine Messies sind.

Könnte es sein, dass das daran liegt, dass aus beiden Bereichen was zusammenkommen muss? Und, m.E.: Auch die nähere Vergangenheit und aktuelle Lebenssituation spielt eine große Rolle. Also z.B.: Wenn man über längere Zeit sehr wenig Geld hatte, dann neigt man natürlich nicht grade dazu, Dinge bedenkenlos wegzuwerfen, die man eventuell nochmal gebrauchen könnte. Horten kann sich da aber auch vom vernünftigen Vorsorgen zum Zwanghaften und Kontraproduktiven hin entwickeln, so wie Händewaschen eine gute Sache ist, aber auch zum Zwang werden kann. Für mich sehe ich es jedenfalls so, dass das der Trigger war.


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31.05.2025 09:41
avatar  IBI
#272
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Schön zu lesen, dass meine Hinweise durch andere erfahrungen und äusserungen eine Bestätigung finden können.

Ich bin nicht sicher, ob deine Schlussfolgerung verallgemeinert werden kann.
Ja, die Chance ist hoch, dass mehrere Komponenten zusammen kommen, um ein Syndrom wie unseres zu entwickeln.

Menschen, die beispielsweise Magersucht neigen, haben wahrscheinlich auch mehrere Aspekte, die zusammen kommen und könnten ADHS und Trauma als zwei Komponenten mit uns teilen. Dennoch neigen sie nicht wie die meisten hier zum chaotisch, sondern reagieren essenstechnisch.

Ja, ich glaube Verallgemeinerung ist möglich in Bezug auf die Tatsache: mehrere Aspekte finden sich zusammen.
Nein, in Bezug auf die Art des Syndroms, das Menschen aus diesem "Zusammenschluss" entwickeln.
Es können vergleichbare Aspekte zu unterschiedlichen Reaktionen führen.

Meine These: Trauma-Erfahrung (inkl. Transgenerational) ist sowohl Auslöser für das Aktivieren eines ADHS-Gens oder andere Gene und der vermeidende Umgang, den Trauma aus guten überlebenssichernden Gründen hervorbringt, bringt nach und nach die anderen Aspekte hervor.


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31.05.2025 10:44
avatar  Scherbe
#273
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@Robin

Zitat von Robin im Beitrag #271
Könnte es sein, dass das daran liegt, dass aus beiden Bereichen was zusammenkommen muss?

Höchst interessante Gedanken, die du da mit uns teilst!
Den obigen Satz würde ich so ergänzen: vielleicht MUSS nicht aus beiden (oder mehreren) Bereichen etwas zusammenkommen, aber wenn das der Fall ist (wie z. B. auch bei mir), dann ist die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht!


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