Ist alles durch Trauma bedingt, alles durch Gene, oder...?

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Gestern 12:58
avatar  Gitta
#281
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Wow! Die Sprecherin hat x Therapien aller Art gehabt? Wie hat sie die denn genehmigt gekriegt? Hat sie diese privat bezahlt? Ein üblicher Versicherter kann ja froh sein, einmal eine Therapie in seinem Leben genehmigt zu bekommen.

Und dann erzählt sie etwas über Täter Introjekte, was ja auch richtig ist. Aber davon habe ich erst erfahren, nachdem ich mich mit Trauma beschäftigt habe. Also, dass diese Stimmen von außen gekommen sind und es darum geht, diese loszuwerden.

Jetzt mal von mir gesprochen, bevor ich mich mit dem Thema Trauma und Narzissten beschäftigt habe, habe ich mich immer nur im Kreis gedreht. Da hatte ich ja gedacht, ich wäre selbst an allem schuld plus noch an vielem anderen. Dass mir nie etwas Schlimmes passiert wäre, weil ich es ja nicht beweisen könne, ich einfach nur ein schwieriges Kind gewesen wäre, und deshalb meine Eltern ja gar nicht anders gekonnt hätten, als mich so zu behandeln. Aber das wird so nur ein ewiges um sich Drehen an der Oberfläche.

Doch, bei mir ging und geht es Stück für Stück. Erkenntnis für Erkenntnis. Und natürlich Mut fassen und immer wieder etwas Neues (früher verbotenes) antesten und ausprobieren.

Bei manchen mag es ein einmaliger Durchbruch sein. Ist vielleicht auch eine Typ Frage.


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Gestern 14:35
avatar  Sybille
#282
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*achselzuck*

Wenn ich die Frau richtig verstehe, braucht man ihres Erachtens "nur" einmal eine wunderschöne alleinseligmachende Idee, wie es *richtig* sein sollte - schon kann man aufhören mit dem ganzen alten Mist, der nicht geholfen hat. (etwa bei Minute 9) Weil man "nur" das falsche Programm verwerfen muss, schon ist alles was bleibt das Original-Selbst.

(So hab ich sie jedenfalls verstanden und ich finde ihr Sprechtempo in einer Weise anstrengend, dass ich's nicht über mich bringe, das nochmal zu hören.)

Glaube ich sofort.

Aber ich sage:

Diese #tolle so-soll-es-sein-so-kann-es-bleiben-Lösung muss man halt mit dem zerbrochenen System entwickeln, denn sonst hat man ja nichts zur Verfügung.
Natürlich kann man auf eine göttliche Eingebung oder sowas warten.
Wenn man aber unterstellt, dass nicht morgen die Erleuchtung kommt, bleibt nur mit dem zu arbeiten was man hat.

Alles wäre gut, wenn ich morgen eine blendende Idee hätte, wie ich statt des ewigen toxischen Kreislaufs alles anders machen könnte, sagt sie?
Glaube ich ihr glatt.
Aber ich *sehe* nichts anderes, weswegen man meiner Meinung nach nur "in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge zieh'n" versuchen kann, die Kreise langsam weiter und durchlässiger zu bekommen, bis man vielleicht irgendwann irgendwo einen Ausgang sieht.

Ich glaube nicht (mehr) dass es was anderes gibt.

Und ich bin echt nicht sicher, ob es nicht das ist, was sie "tatsächlich" getan hat. Ich meine. Sie hat ne Menge Zeit, Geld, Nerven und Arbeit reingesteckt und hat jetzt für sich eine gute Lösung gefunden.
Wer sagt, dass es ein Umweg war? Wer sagt, dass die Erkenntnis "XYZ führt nicht mehr weiter" kein essentieller Teil des ganzen war? Selbstwirksamkeit, Eigenverantwortung , Selbstvertrauen blabliblubb, kennen wir doch alles?

Wir alle verbringen Jahre unseres Lebens damit in der Schule Dinge zu lernen, die wir nie wieder brauchen werden.
Ich habe lange gedacht, das sei "eigentlich" Verschwendung, wenn man nur früh genug sicher sei, was man machen werde...
Aber ich stelle fest, dass gerade auch Dinge, die ich nicht brauche, Lektionen enthalten haben , ohne die ich nicht ausgekommen wäre.

Nämlich zB. dass ich auch Sachen lernen kann, die mir überhaupt nicht liegen. ZB. wie ich an eine scheinbar unlösbare Aufgabe herangehe. ZB. dass der Typ der da vorne so schlau daher redet auch nur mit Wasser kocht.
Und zB, dass wer eine Lektion selbst *verstanden* hat. Sie häufig auch erklären wird. Wer "das ist aber so, sei nicht so verstockt" sagt. Der hat es wahrscheinlich selbst nicht kapiert, sondern plappert nur irgendwas nach.

Wie sagt man so schön? "Erkenne Dich selbst"

Also, in meinen Ohren, klingt die Dame wie jemand, der nach einer langen Pilgerreise, mit einer Erkenntnis zurück gekehrt ist. Herzlichen Glückwunsch. Ehrlich. Aber die These, dass ein zweiwöchiger Urlaub mit all-inclusive Flugticket zum Orakel die gleiche Erkenntnis in zwei Wochen hervorgebracht hätte? - Nun, wer bin ich, ihr zu widersprechen, was ihr Leben angeht, aber ich bin skeptisch.

Alles was man verstanden hat ist leicht. Das bedeutet nicht, dass es leicht zu verstehen war. Sondern, dass *wenn* der Groschen gefallen ist, man das ganze klarer sieht.
Stimmt.
Aber "nur" weil irgendwer "das ist doch ganz einfach" sagt, brütet klein-Erna wie vor 150 Jahren über ihren Mathehausaufgaben. Weil jeder da mit seinem eigenen Kopf durch muss. Und nur weil irgendwer "die Lösung ist fünf" vorsagt - hat man noch keinen Dreisatz begriffen. Bleibt nur weiterbrüten - bis man irgendwann "Ach sooooooo. FÜNF!!!!" zum selben Ergebnis gelangt. Was etwas völlig anderes ist...


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Gestern 15:58
avatar  Gitta
#283
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Tja, das frage ich mich dabei auch. Wie das gehen soll, ein Gehirn von jetzt auf gleich auf eine neue Denkstruktur umzustellen? Ich würde meinen das dauert seine Zeit, bis man auf dem erst unheimlich wirkenden Trampelpfad eine neue Autobahn planiert hat.


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Gestern 16:44
avatar  Sybille
#284
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Sehe ich auch so @Gitta und ich darf vielleicht hinzufügen "wohin" man die Autobahn planieren soll, kann man halt erst beurteilen, wenn man in ein paar Richtungen geschaut hat.

Oder möchte hier wirklich jemand auf den nächstbesten hören, der "Osten ist ne gute Idee" gesagt hat?


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Gestern 17:39
avatar  Scherbe
#285
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Ist vielleicht auch eine Typ Frage




Genau. Wie alles im Leben sollte man das nicht verallgemeinern, diese Gefahr sehe ich leider viel zu oft!
Bei dem einen ist dies richtig, bei dem anderen das. Die Schwierigkeit liegt halt darin, individuell herauszufinden, was zu einem selbst am besten passt.


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