Bitte berichtet von Eueren Erfahrungen!!!

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11.01.2015 14:26
#36
Ta

Liebe Bibiane, Deinen Ärger über ein ehemals an den Vater erinnerndes Teil, was Frau Mutter ensorgte, kann ich verstehen.
Ich habe es einmal so ähnlich erlebt. Allerdings konnte ich diesen Sachverhalt so klären, dass Mama und ich am Ende darüber
Frieden hatten,denn der von mir vermisste Gegenstand ist in wirklich gute Hände gekommen.

Ja, wir machen oft eine Achterbahn der Gefühle durch und das kann sehr schmerzhaft sein. Es raubt ja auch Energie, die dann
woanders fehlt,stimmts ? Und ich selber habe ständig das gefühl,in Habachtstellungsein zu müssen, damit nicht neue Probleme
dazu führen, dass ich dahin komme, dass ich meinen Liebsten nicht mehr versorgen kann.
Also bis er 60 Jahre ist, möchte ich das schon noch sehr gern schaffen..........mit Gottes Hilfe wird das bestimmt was.
Tja,vielleicht ist das mein Grundproblem, dass ich ständig(bis jetzt unbewusst) so angespannt bin, damit mir nicht irgendwer eines Tages
Fremdbestimmung aufnötigt, weil irgendwas aus dem Ruder läuft. Zumal mir ja das auch von Mama so gesagt wurde vor Jahren schon, dass
sowas passieren kann.........selbst wenn ich rational weiss, dass es da klare Regeln gibt und es lange nicht so heiss gegessen wird wie gekocht.

Im übrigen ringe ich gerade um eine klare Ansage mir selber gegenüber in der weise, dass ich mit mir lieb und kritisch zugleich umgehe und mich
dennoch nicht dauernd im gefühl der Überforderung verlieren will. Der Hintergrund ist der, dass ich beim Surfen Indizien gefunden habe, die
darauf hinweisen, dass meine Probleme daher kommen, dass es im Gehirn ein Problem gibt.
Geholfen hätte mir vielleicht eine in jungen Jahren durchgeführte Verhaltenstherapie..............dann wären die Probleme vielleicht nicht so gross heute.
Doch dann hätte mir jemand auf den Kopf zu sagen müssen, dass es sich um eine gewisse Form der geistigen Behinderung handelt und das hätte
mich höchstwahrscheinlich gewaltig demotiviert und mein letztes bisschen Selbstvertrauen ins Wanken gebracht. So war es schon besser,
dass ich es selber entdeckt habe. Ich weiss natürlich, dass das meine unmittelbare Umwelt weder interessiert noch versteht. Also wird sich
an den Beziehungsproblemen nicht gross was ändern,zumal sie es auch nicht wirklich wissen wollen, weil ihnen dazu die Kraft fehlt.
Sie brauchen für sich selber sehr viel Kraft. Und das ist auch normal, soviel habe ich inzwischen verstanden. Daher leben wir ja auch seit Jahren schon
recht zurückgezogen,um nur ja niemanden auf den Wecker zu gehen.
Und so werde ich immer bescheidener in meinem Wollen.......hauptsache,ich kann Teddymän versorgen, alles andere ist zweitrangig.
Wohl wissend, dass ich wahrscheinlich mal sehr allein dastehe und die Einsamkeit mein einziger Genosse sein wird.
Aber Gott ist da und darauf werde ich immer vertrauen, was er mir versprach,wird er tun.

Einstweilen schön Sonntag,ich werde in den Gedanken in Paris mit dabei sein, denn Gewalt in jeglicher Form darf keinesfalls das letzte Wort haben.
Grüssele Mausohr


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12.01.2015 21:43
avatar  Bibiana
#37
Bi

Hallo Tante Mauseohr,

ich verstehe. Du hast Angst, dass bei Dir alles aus'm Ruder läuft und Du Deinen Liebsten nicht mehr versorgen kannst. Eine grausame Vorstellung.
Das sind wahrlich größere Probleme als die meinigen und ich wünsche Dir von Herzen, dass das nicht so kommen wird. Ich denke das schaffst Du auch, da es Dir das Wichtigste ist und Du alles Mögliche dafür tun wirst.

Aber nochmal darauf zurückzukommen, dass einem andere so schwer oder eher gar nicht verstehen können und nicht die Kraft haben sich mit einem auseinanderzusetzen. Ja, genau so kommt es mir mittlerweile bei meiner Mutter vor. Aber ist das nicht traurig?! Ich interessiere mich für andere, immer viel zu sehr, bin immer für alle da, mache mir ständig über andere nen Kopf. Und Du... ich meine Du pflegst Deinen Liebsten. So weit und so gut Du kannst. Gibst alles. Viele Menschen würden das nicht tun. Von vornherein nicht. Und dabei ist es doch schade, dass ihr Euch dabei habt zurückziehen müssen. Warum gibt es die Menschen nicht, die Dir unter die Arme greifen und einfach mal für Dich da sind?! Oder ging das von Deiner Seite aus, das Du Dich dabei zurückgezogen hast?

Ich persönlich habe zum Glück liebe Freunde um mich herum, habe mich aber außer einem Freund, niemandem anvertraut. Die haben ja letztendlich alle ihre eigenen Probleme, man mag ja auch niemandem damit zur Last fallen. Außerdem will ich mich "normal" fühlen, wenn ich mich mit andren treffe. Wie ist oder war das bei Dir?

Mich quälen grad schon wieder irgendwelche Gedanken an alte Gegentände, die ich dann am suchen bin oder besser gesagt mich der Gedanke quält, was damit passiert ist. Wann und warum ich es weggeworfen habe. Ob ich es war oder meine Mutter auch wieder zu schaffen gemacht hat. Gedanken die mir auch die Kraft tauben und ich meine ich komme da nie raus. War ja schönmacht paar Jahre in Therapie. Aber die hat anscheinend nicht viel oder nur zu der Zeit was gebracht. Die Masse an Gehenständen, Klamotten usw. ist ja eines, aber ständig so negativen Gedanken, Zwänge Dinge zu suchen, mich selbst fertig machen wo die Dinge geblieben sind... aber ich schäme mich wenn ich vom Schicksal anderer höre. Eigentlich sollte ich glücklich sein und mein Leben genießen. Aber wie macht man das auf Knopfdruck?

Ich wünsche Dir mal alles Liebe Tante Mauseohr und drücke Dir die Dazmen, dass Du zurecht kommst, sodass Du Deinen Liebsten weiterhin liebevoll pflegen kannst und es Dir auch selber gut geht.

Liebe Grüße & eine gute Nacht

Bibiana


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13.01.2015 00:09
#38
Ta

Liebe Bibiane, das hast Du ja schön geschrieben.

Also: erst wurden wir mit unseren Macken ein paar anderen Leuten zuviel,genau wie Dues beschreibst......
Dann haben wir es so ähnlich gemacht und alles abgeblockt, was uns zuviel zu sein schien.
Vor allem aber habe ich versuchen müssen, zu Mama auf Distanz zu gehen, seitdem geht es mir besser.
Einfach war das zuerst nicht, weil ich meinte, ich bin ja zu einem gewissen Teil auf ihre hilfe angewiesen, gerade auch emotional.
Aber mittlerweile geht es recht gut. Wenn mich dennoch die Sehnsucht packt, mal wieder für einen Moment auszusteigen und
das Töchterchen zu sein, kann ich ja anrufen und dann hinfahren. Aber sooo ewig wird das nicht mehr sein, das ist klar.
Nee, also ganz den Kontakt abbrechen, wie ein Stiefbruder es getan hat, kann ich nicht. Ich hab Mama schon auch lieb.
Aber eine gewisse Distanz muss sein. Auf diese Weise hab ich nicht mehr soviel äusseren Druck.
Und im Übrigen solltest Du bedenken, bei der Vielzahl Deiner Erinnerungsgegenstände.......sind sie nicht auch eine Last ?
Den Papa im Herzen haben ist viel wichtiger, meinste nicht ? Ich verstehe aber, es geht ums Prinzip, dass niemand
etwas über Deinen Kopf hinweg entscheiden soll und darf. Das weiss sogar mein Teddymän. An einer kleinen Sache
hat er sich mal furchtbar aufgeregt. Eine Freundin hat ihn versorgt, weil ich nicht da war und es war in der Küche
nicht alles picobello aufgeräumt. Sie hat etwas weggeworfen, was in ihren Augen wertlos war und was aber unser Eigentum war
und darüber ist er in grosse Erregung geraten.......so kann es gehen. So, nun ab ins Bette. Gut nacht Mausohr


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13.01.2015 19:26
avatar  Bibiana
#39
Bi

Hallo Tante Mausohr,

Du hast vollkommen recht. Ihn im Herzen zu tragen ist viel wichtiger. Ich weiß nicht warum ich meine alles was aus der Zeit stammt, als er noch gelebt hat festhalten zu müssen. Und dann dieser Zwang immer wieder was zu suchen, das ist die letzten Tage ganz schlimm. Hab richtig Angst immer wenn ich von der Arbeit nach Hause gehe. Weil es Zuhause dann wieder anfängt.
Dann geht mir viel durch den Kopf und die Sucherei fängt an. Führt ja aber eigentlich zu nichts.

Habe die letzte Zeit dran gedacht mir einen Hund anzuschaffen. Sogar meine Mutter hat anfangs zugestimmt und gemeint sie kümmert sich, während ich auf der Arbeit bin. So hätten wir beide was, um das wir uns kümmern könnten/müssten.Eine Aufgabe, man kommt auch unter andere Leute, ist viel an der frischen Luft. Ich hätte einen Freund :) der auf mich wartet, wenn ich nach Hause komme. Fühlt sich gut an, der Gedanke. Nur leider sagt meine Mutter mittlerweile, solange ich in meinem Sxhlafzimmer und im Speicher, Keller meine Sachen nicht weg räume bzw. entsorge, macht sie das doch nicht bzw. will sie keinen im Haus haben :( Damit hat sich das vorerst auch erledigt. Denn fas schaffe ich so nicht, wie sie das gerne hätte.

Vielleicht würde es wirklich helfen, alles bzw. sehr viel zu entsorgen. Dann muss ich nicht mehr suchen. Aber oh je... das ist grad noch gar nicht vorstellbar für mich, mich von so vielem zu trennen.

Was für Probleme hast Du denn genau, wenn ich fragen darf? Kannst Du Dich von Dingen trennen?

Ganz liebe Grüße und vielen Dank für Deine Antworten :-)
Bibiana


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13.01.2015 20:31
avatar  ( gelöscht )
#40
Gast
( gelöscht )

Tiere und Kinder sind prinzipiell nicht dazu geeignet, Probleme zu lösen.

Du hast aber die Chance, durch diese klare Ausformulierung deiner Wünsche und Bedürfnisse, in dir echte Motivation zu wecken. Wenn du einen Hund mehr willst, als die Sachen deines Vaters, weißt du, was du zu tun hast. Wenn du die Sachen deines Vaters mehr willst, als den Hund, weißt du, was du zu lassen hast.

Du suchst immer noch nach dem Weg, bei dem die Veränderung von Außen geschieht. Wenn deine Mutter nicht mehr so viel Druck machen würde. Wenn die anderen mit dir reden würden, statt nur untereinander. Wenn du einen Hund hättest, wenn du einen Freund hättest, wenn du eine Aufgabe hättest, wenn man dich in Frieden ließe, wenn man mehr Verständnis für deine Gefühle hätte, wenn du an die frische Luft kämst...das alles wäre dazu geeignet, eine Veränderung zu bewirken. Kommt uns sehr bekannt vor. Zipserin und ich haben die Gemeinsamkeit, darum gebetet zu haben, dass wir im Lotto gewinnen. Natürlich kann man warten und beten, dass etwas von außen passiert, und vielleicht wird es das auch, irgendwann. Vielleicht auch nicht. Vielleicht hilft ein Hund, vielleicht auch nicht. Vielleicht hilft eine radikale Entrümpelung, vielleicht auch nicht. Der Punkt ist, dass du, während du da sitzt, und wartest, ob etwas geschieht, woraufhin sich deine Probleme in Luft auflösen, dein Leben sinnlos verstreichen lässt. Und jetzt kommt natürlich die Frage, die kommen muss:

Glaubst du, dein Vater würde wollen, dass du so lebst? Was, wenn er dich so sehen könnte, jeden Tag voller Angst vor deiner kleinen einsamen Welt nach Hause kommend? Glaubst du, er würde sagen: "Na zum Glück ist da wenigstens einer in der Familie, der meine Nagelschere in Ehren hält..." oder glaubst du nicht eher, er würde weinen vor Verzweiflung, wenn er dich so sieht, und nichts tun kann, um deinen Kummer von dir zu nehmen, weil er dir nicht zurufen kann, dass er dich über alles liebt und dich genauso vermisst?



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