Zuneigung

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05.01.2018 19:39
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#11
Gast
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@Messie @Fraggle @Rainbow-Cloud @Barbara Bruchhäuser @Wolfram

Lieber Fraggle,

ich stimme dir voll und ganz zu: Zuneigung gehört für mich in den privaten Bereich. Im Beruf kann mir jemand sympathisch sein, aber es bleibt immer eine gewisse Distanz dabei.
Deshalb gehe ich auch mit dem Sie und Du sehr bewusst um. Nicht nur, weil ich noch mit sehr genauen Regeln groß geworden bin, wer wem wann das Du anbieten darf. Vielmehr kann ich damit auch eine Distanz schaffen, die manchmal sehr angenehm ist. Bei der Arbeit gibt es KollegInnen, mit denen ich mich duze. Bei anderen wäre es mir sehr unangenehm sie duzen zu müssen.
Mit einem sehr guten Freund habe ich mich mehr als 20 Jahre gesiezt (er war Jahrgang 1930), bevor wir dann doch zum Du übergegangen sind.

Schönes Wochenende!
Die Kräuterfrau


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07.01.2018 11:45
#12
Ra

@Kräuterfrau, ich denke Zuneigung wäre auch vielleicht für manche vom Job-Bereich, wie sehr man den Gegenüber kennt oder mag, als auch dem Aussehen oder der Körpergrösse abhängig? zB wären Kinder von Erwachsene mit "Sie" und "Ihnen" im direkten Gespräch erwähnt, sei es am Telefon, persönlich, über Brief oder E-Mail (wobei letztere 2 wären meist ausgeschlossener, da Briefe an Minderjährige glaube ich, eher an die Erziehungsberechtigten oder Bezugspersonen ginge und E-Mails ...hätte auch nicht jede PErson, welche unter 18 Jahre wäre, vermute ich?)

ich würde mir glaube ich schwer tun, wäre ich zB in einem öffentlichen Verkehrsmittel und mag aussteigen, ein Kind sitzt bei der Gangseite (ich bei der Fensterseite) und ich sollte fragen "Steigen Sie auch aus?", wobei ich auch "Könnte ich durch, ich steige bald aus." auch als Rückmeldung in den Raum stellen könnte und dabei den Gegenüber angucken könnte, indirekt meine, ob dieser den Weg frei machen könnte.

auch wäre es für mich seltsam, beispielsweise eine Person mit vermutet oder erfragten ca. doppelt älteren Alter, einfach als mir noch unbekannte Person "Hallo, du. wie geht's dir heute?" anzuquatschen.

bei Verwandte von Freunde besuchen, frage ich meist die Freunde "wie kann ich sie denn anreden?", toll fand ich mal die Rückantwort: "(Vorname)". ich meinte dann: nicht als er / sie, sondern "Sie" oder "du"?


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07.01.2018 12:16
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#13
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Hallo @Rainbow-Cloud ,

In der Straßenbahn sage ich den neben mir Sitzenden "Gestatten Sie bitte" und stehe auf. Bei Kindern sage ich "Gestatte bitte". Das habe ich früher so von meiner Mutter beigebracht bekommen. Ist vielleicht etwas altmodisch, ich finde es aber trotzdem gut.

Mit dem Duzen bin ich sehr zurückhaltend.
Verwandte von Freuden würde ich grundsätzlich erst mal siezen. Wenn die mir das Du dann anbieten, ok.
Auf meiner Arbeitsstelle duzte ich nur wenige Mitarbeiterinnen, mit denen ich oft zu tun hatte und mit denen ich gut klar kam.
Vorgesetzte habe ich, im Gegensatz zu anderen Mitarbeitern, grundsätzlich gesiezt

In Selbsthilfegruppen ist das duzen ja allgemein üblich. Daran habe ich mich gewöhnt und das ist auch kein Problem.

Ich bin auch kein Freund davon, sich beim Begrüßen zu umarmen, wie das hier oft und gern von vielen praktiziert wird.

Einen schönen Sonntag und herzliche Grüße von Fraggle

Sing' und schwing das Bein, lass die Sorgen Sorgen sein, in das Lied stimm' ein, froh nach Fraggle-Art :-)

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07.01.2018 14:59
#14
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Moderator

@Rainbow-Cloud

Zitat
ich denke Zuneigung wäre auch vielleicht für manche vom Job-Bereich, wie sehr man den Gegenüber kennt oder mag, als auch dem Aussehen oder der Körpergrösse abhängig?



Das ist leider tatsächlich so. Ich hatte mal einen Chef, der mich abschätzig von oben bis unten ansah, während er mit mir sprach, und ich nicht wusste, ist der Reißverschluss offen oder sieht man den BH-Träger. In der Straßenbahn war so eine megagestylte Tussi, die mich auch von oben bis unten musterte und mir durch die Sonnenbrille in die Augen sah, während sie abschätzig die Nase rümpfte. Ich habe daraufhin die Brille abgenommen und zum Glück kam da die Haltestelle, wo ich raus musste. Durch die kleine und gedrungene Statur hatte ich sehr wenig Chancen im Beruf. Die schöneren und größeren Frauen haben mir so manchen Job vor der Nase weg geschnappt.

Es ist auch statistisch erwiesen, dass attraktive Frauen mehr Erfolg im Beruf haben. Ich sah während der Ausbildung auch gut aus, habe mich aber besonders dämlich angestellt. Der Chef hat absichtlich ins Diktiergerät genuschelt, weil er sich mit dem Kollegen anschließend beim Durchlesen des Diktats so schlapp gelacht hat, dass man das Gewieher bis zum Hausflurgang hörte. Ich durfte natürlich nur Aktenvermerke schreiben, keine Briefe. Das Original wollte ich immer in den Reißwolf tun, nachdem ich abgetippt hatte, aber die Kolleginnen und die Chefs wollten sie immer aufheben, weil sie ja so schön über meine Verständnisfehler lachen konnten.

Heute sage ich, schon immer war ich Anlass zum Fröhlichsein. Manchmal mit mir und meist auf meine Kosten. Trotzdem bin ich intellektuell nicht arm, denn Humor ist eine Gabe, die man niemand nehmen kann.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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07.01.2018 15:43
avatar  Wolfram
#15
Wo

1 Mitglied hat sich bedankt, Draculara

Wenn jemand von oben nach unten guckt, ist sie bei Dir schnell fertig. Und Du bist schnell erlöst davon.

viele Grüße
Wolfram


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