Mein neuer Haushaltsplan

  • Seite 1 von 2
19.02.2023 06:27
#1
avatar

Nach der Entrümplung meiner Wohnung sitze ich nun hier. Hier in einer leeren Wohnung. Leer ist relativ, natürlich sind die wichtigsten Möbel noch da.

Aber sonst?

Erinnerungen, Krimskrams den ich noch verschenken wollte, Bücher die ich noch lesen wollte, Kleider, die ich irgendwann wieder anziehen wollte, Geschirr, dass ich irgendwann aussortieren wollte, DVD´s die ich irgendwann ansehen wollte, CD´s die ich irgendwann hören wollte...

Es ist wie ein Abgrund, der sich aufgetan hat. In den ich nun zu fallen drohe. Die Leere. Jedes Wort hallt. Nichts ist mehr so, wie es war. Es ist... als ob meine Seele ihr Schutzschild verloren hat. Als ob ich noch nie so verletzbar war. So als wäre ich... nackt..

Und doch... so sehr es schmerzt, bereue ich diesen Schritt nicht. Ich bin dankbar. Dankbar für die Menschen, die wirklich an meiner Seite stehen, mir Halt geben. Mir etwas geben... was ich seit Jahren für verloren hielt. Was viel wichtiger ist, als alles andere. ECHTE Freundschaft. ECHTE Nähe. ECHTE Zuneigung. OHNE Ekel. OHNE Vorurteile. MIT , Empathie und Verstand

Ich habe die "Entrümpler" als Menschen erlebt. Menschen mit unendlich viel Empathie, mit denen man reden kann. Der eine hat, nicht als Arbeitszeit deklariert und eigentlich auch nicht seine Aufgabe, meine Küche blitzblank gereinigt, incl Abwasch, Kühlschrankreinigung etc, was viel weiter geht, als die gebuchte Grundreinigung. Die Dame, die für meinen Auftrag zuständig war, war einfach nur beruhigend, mitfühlend und tröstlich am Telefon. Und kleiner "FunFact" @Emin sie hat mir am Telefon dieses Forum hier empfohlen, das ist auch auf der HP des Unternehmens verlinkt Finde ich total toll! Das Unternehmen ist meiner Meinung nach sehr zu empfehlen! Ich bin ihnen sehr dankbar.

Schlüsselübergabe erfolgte vor der Tür. Abnahme dann nach 10 Stunden in einer sauberen Wohnung. Und sie waren nur zu zweit. Und der Zustand meiner Wohnung war der wahre Horror. Ich bekomme noch die Bilder. Werde sie als Mahnmal aufheben. Vielleicht. Habe aktuell ein Bild da. Und wenn ich Vergangenheit und Jetzt vergleiche, kommen mir die Tränen. Sie haben jeden Cent, jede Pfandflasche, die noch zu retten war, aufgehoben. Jetzt habe ich hier Pfandflaschen, wohl im Wert von 50 - 100 € liegen.

Ich habe nun folgende Pläne:

1) Struktur schaffen innen wie außen
2) sinnigen Putzplan erstellen (Tagesplan)
3) Wohnung sinnvoll organisieren und strukturieren
4) Möbelerneuerung


zu 1)

- Besucherstruktur d. h. jede Woche ein Besucher, wenn es "nur" Abholung IN der Wohnung ist
- Attestierung und Beantragung einer Haushaltsorganisationshilfe
- Psychologische Betreuung
- Setzen einer Tagesstruktur
- Angehen der anderen Problematiken wie Übergewicht

zu 2)

-> Gehe ich aus Übersichtlichkeit im nächsten Beitrag darauf ein

zu 3)

- Festlegung der Räume
- eigene "Definition" der Räume
- damit verbunden Festlegung was kommt wohin

Zu 4)

- Neues Bett incl Matratze wird bestellt <- Da MUSS Neuware her, traue ich den gebrauchten Dingen nicht wirklich

- Sofa am Besten incl Sessel und Couchtisch
- Schreibtischstuhl
- Kleiderschrank

Schaue grade nach Sozialkaufhäusern in meiner Nähe.

Ich kann nicht sagen, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber so viel kann ich sagen: Es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
— Georg Christoph Lichtenberg


Mein neuer Haushalt

 Antworten

 Beitrag melden
20.02.2023 20:19
avatar  IBI
#2
IB
IBI

Zitat von Verzweiflich im Beitrag #1
Erinnerungen, Krimskrams den ich noch verschenken wollte, Bücher die ich noch lesen wollte, Kleider, die ich irgendwann wieder anziehen wollte, Geschirr, dass ich irgendwann aussortieren wollte, DVD´s die ich irgendwann ansehen wollte, CD´s die ich irgendwann hören wollte...


Typisch Messie....wir nehmen uns vieeeel mehr vor als wir in der Lage sind wirklich umzusetzen.
Dich aufs Wesentliche konzentrieren könnte jetzt leichter fallen.

Zitat von Verzweiflich im Beitrag #1
Die Leere.

Zitat von Verzweiflich im Beitrag #1
Es ist... als ob meine Seele ihr Schutzschild verloren hat. Als ob ich noch nie so verletzbar war.


Kann ich gut verstehen.
Ich mag LEERE nicht, denn sie triggerte mich, weil sie mich an meine innere Leere erinnerte.
Es dauert seine Zeit bis dieses Phänomen sich wandelt und die innere Leere tragbar werden kann, um als Raum für eine andere Form der Kreativität zur Verfügung stehen kann.
Dabei kann Therapie helfen. Zur Traumatherapie würde ich dir raten.


 Antworten

 Beitrag melden
20.02.2023 23:26
avatar  Wiggi
#3
avatar

Hallo Verzweiflich !
Raum zu haben . . .
Innerlich wie äußerlich
. . . Nutze es !
Lade Dir nette Menschen ein.
Bau Dein Sozialleben wieder auf !
Ist wichtiger als jedes Möbelstück !
Wiggi


 Antworten

 Beitrag melden
21.02.2023 09:10
#4
An

Verzweiflich, das war ein sehr krasser und mutiger Schritt!
Jetzt hast Du Raum, um neu anzufangen. Von was für einer Art Leben hast Du mal geträumt?
Und setz Dich nicht zu sehr unter Druck, lass Dir Zeit. Ich kenne von meiner Arbeit her das, was ich "Meilensteindepression" nenne. Ein Meilenstein ist ein wichtiger Termin oder Zwischentermin in einem Projekt. Vorher ist immer viel Geraffel, man arbeitet Tag und Nacht auf das Ziel hin. Dann ist der Meilenstein erreicht und man sollte sich eigentlich gut fühlen. Aber das tut man nicht. Man ist müde, leergebrannt und irgendwie macht das ganze Leben keinen Sinn mehr. Das sieht dann immer aus wie eine ausgewachsene, echte Depression, ist aber nur so eine Art Schockreaktion, wenn der Stress so abrupt nachlässt. Ich brauche dann immer ein paar Tage, um mich zu erholen und neu zu sortieren. Was ist denn jetzt als nächstes wichtig?
So ähnlich wird es Dir jetzt wohl auch gehen. Erwarte darum die nächsten Tage nicht viel von Dir. Du musst Dich erst von dem Stress erholen. Mit der Zeit sortieren sich Deine Gefühle aber von selbst, nur Vertrauen! Konzentriere Dich einfach auf die kleinen, alltäglichen Dinge wie Mahlzeiten und Aufräumen, Wäschebügeln und so.


 Antworten

 Beitrag melden
21.02.2023 10:20
avatar  Wiggi
#5
avatar

Ich sehe das ähnlich !
Die vielen Gedanken ( Ich nenne sie : Flipper im Kopf ! )
würde ich aufschreiben.
Nach Priorität sortieren.
Dann ,im eigenen Tempo ( Sofern kein naheliegender Termin besteht ! ), abarbeiten.
Ich glaube, das wir (wahrscheinlich unbewusst) dazu neigen, zuviel von uns zu fordern.
Wenn wir dann unser Vorhaben nicht erreicht haben, sind wir entaeuscht .
Entaeuscht von uns selbst. Und der eine oder andere tröstet sich (in unserem Fall ) mit einer neuen Anschaffung !
Also lass Dir Zeit !
Gefühle aufschreiben, find ich gut !
Vielleicht ,am Tag, EINE ! wichtige Sache vornehmen. Und wie @anna1111 und auch @ibi es schon erwähnt haben . . . Sich auf das tägliche konzentrieren,und dies auch gleich weg zu arbeiten ,damit sich nichts mehr anhaeuft .
Ich hoffe Du findest Deinen Weg!
Gruß Wiggi


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!