Bin geschafft, enttäuscht und fertig. Zeitweise flammt dennoch etwas Tatendrang auf. Weiß meist nicht, ob es eher aus Angst oder Pflichtbewusstsein oder wirklich aus mir selbst kommt. Ist vielleicht eine Mischung von allem. Eigentlich völlig egal. Hauptsache ich bleibe irgendwie dran.

Was für ein Stress mit meinen inneren Mitspielern. Konnte sie nicht so gut animieren, wie ich dachte und hoffte. Aber ich zehre immer noch von meinen neuen Erkenntnissen. Ich erlebe mich nicht mehr als so sehr selbsthassend. Suche auch kaum mehr nach Erklärungen für mein unstrukturiertes Dasein. Suche jetzt fast nur noch Lösungen und hilfreiche Herangehensweisen. Ich bräuchte mehr Zeit. So viel mehr Zeit. Zeit zum Verarbeiten. Zum Verinnerlichen. Zum Einüben neuer Einsichten und neuer Gewohnheiten.

Neue Muster habe ich schon längst vor Augen. Nur sind sie noch nicht richtig bis zu meinen innersten Beweggründen vorgedrungen. Mir fehlt wirklich Zeit. Der wichtigste Gegenspieler. Weder habe ich genug Zeit im Alltag. Noch kann ich mir Zeit nehmen. Geschweige denn Zeit lassen. Räume ich etwas nicht schnell genug komplett weg, wird es schneller als ich schauen kann, von neuem überrollt.

Bleibe ständig hängen bei den Schritten anpacken - abbrechen - erneut anpacken - unterbrechen - usw. Das Bewusstsein darüber macht mich zusätzlich kirre. Der Kreislauf von Anlaufnehmen und kurz vor dem Absprung stehen bleiben ist sehr kräfte- und motivationsraubend. Hoffe, dass mich der jetzige Rückenwind aus neuem Wissen und Verständnis vollends anstößt, um weiter vowärts zu gehen, und nicht mehr stehen und stecken zu bleiben. Die Zeit (mal wieder) wird es zeigen.