Vater Messi und die Mutter an Demenz erkrankt

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08.06.2018 23:51
#1
Su

Guten Abend,
Ich bin mir schon eine Zeit lang bewusst das mein Vater ein Messi ist, aber mittlerweile wird die Situation immer schwieriger.

Er ist Typ ich habe immer recht und wenn ich mal nicht recht habe, dann tritt Regel Nr. 1 in Kraft.
Meine Mutter ist an einer Demenz erkrankt. Ich denke sie würde eine Pflegestufe bekommen, aber wie soll das funktionieren, dass jemand ins Haus kommt und hilft.
Mein Vater sagt immer, dass er das alles schafft. Nicht mal von Essen auf Rädern will er etwas hören. Kochen kann er fast gar nicht. Das Haus ist ein Zwei bis drei Familienhaus was beide bewohnen. Also drei Wohnungen, Dachboden, Keller, zwei Garagen und im Garten gibt es auch noch Nutzfläche. Erdgeschoss hat früher meine Oma gewohnt. Die ist jetzt fast 10 Jahre Tod. Mir läuft ein Schauernd über den Rücken, wenn ich die Wohnung betrete. Komplett vermüllt. Früher wurde die Wohnung zum Feiern verwendet, damit man oben nicht aufräumen musste. Mein altes Kindezimmer im 1. OG ist so voll gestellt, dass man das Fenster nicht mehr öffnen kann. Das Zimmer schimmelt auch. Nordseite. War schon immer feucht. Ich habe Asthma, ob das an dem Haus liegt kann ich nicht sagen. Ich war mal nach der Geburt meiner Kinder längere Zeit nicht dorrt da kam ich super ohne Medikamente hin.

Die eine Garage nutzt er für sein Auto. Die andere ist komplett mit Müll voll. Vor vielen Jahren hat er es mal geschafft, dass mein Auto dort wieder reingepasst hat. Nach einem längeren Auslandsaufenthalt habe ich im Erwachsenenalter dort noch mal kurzfristig gewohnt. Damals hatte ich mir Hilfe bei einer Psychologin gesucht. Die hat mir geraten, dass ich ausziehen soll und das er selbst merken muss, dass er Hilfe braucht. Das war 2009. Also habe ich mich um mein eigens Leben gekümmert. Mittlerweile wohne ich sehr weit weg. Wenn ich zu Besuch komme, dann bin ich danach immer völlig fertig. Meine Mutter freut sich immer sehr meine Kinder zu sehen und die freuen sich auch.

Ich würde meine Mutter gerne öfter besuchen, aber ich fühle mich dort äußert unwohl. Er hat keinerlei Antenne, das mit ihm etwas nicht stimmt. Manche Räume lassen sich nicht betreten. Vor dem Hintergrund das meine Mama halt krank ist, weiß ich echt nicht wie es weiter gehen soll.

Er will auf jeden Fall dort wohnen bleiben. Sie ist jetzt 78 und vor ein paar Jahren hat sie schon gesagt, dass ihr das Haus zu groß ist. Mir graut es auch davor, dass ich den ganzen Mist eines Tages aufräumen muss. Ich habe auch nich eine Schwester. Mit der hat er momentan etwas Krach. Er hat in seinen jungen Jahren mal Elektriker gelernt und dann aber die meiste Zeit seines Lebens etwas anders beruflich gemacht. Jetzt will er unbedingt bei ihr Zuhause die Elektrik machen, dabei hat er doch mit meiner Mutter mehr als genug zu tun. Zusätzlich hat er auch noch Ehrenämter. Also ist sie auch mal alleine zuhause. Er hat überhaupt kein einsehen, dass er doch nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Dinge ist.

Sein Bruder ist auch sehr erschüttert über den Zustand seines Elternhauses. Mein Vater ist nie von zuhause ausgezogen und seine Mutter war sehr dominant. Er hat seinen Bruder ausbezahlt und seit dem gehört das Haus ihm.

Mein eigenes Zuhause hat auch Messi Tendenzen, aber ich mag es wenn Ordnung ist. Schrittweise räume ich auf. Aber die Kinder machen halt viel Chaos.

Wenn mein Vater bei mir zu Besuch ist, dann hat er es schon fertig gebracht den Schuppen aufzuräumen. Bei meiner Schwester hat er mal den Keller aufgeräumt. Also er kann es ja, aber bei sich zuhause kann er es leider gar nicht.
Ich bin ziemlich ratlos.


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09.06.2018 16:30
avatar  Wolfram
#2
Wo

hallo Susie,

es ist immer einfacher woanders aufzuräumen als bei sich selbst, weil woanders die Emotionen und eigene Erinnerungen fehlen.
Du kannst Deinen Vater nicht ändern und weil er ausreichend Platz hat, sieht er es auch nicht ein, etwas zu ändern. Warum sollte da eine leere Garage rumstehen, dann kann er doch da etwas reinstellen. Wie ich Deinem Bericht entnommen habe, könnt ihr alle sitzen und evtl. sogar Kaffee trinken, d.h. Stühle und Tisch sind leer, Küche ist benutzbar. Darum auch mal das Positive sehen, dann geht es Dir auch besser. im Laufe des Lebens sammeln sich viele Sachen an, besonders wenn Dein Vater so viele Interessen hat. Dass er Hilfe ablehnt, hat mit seinem Selbstwertgefühl zu tun. Er will nicht anderen zur Last fallen und will auch selbst etwas Wert sein. Hilfe für Deine Mutter sollte er aber schon machen können. Vielleicht kannst Du ihn darauf aufmerksam machen ohne Vorwürfe. Vermutlich denkt er einfach nicht daran, weil er so viel zu tun hat.

viele Grüße
Wolfram


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10.06.2018 14:43
#3
Ra

@Susi2018, vielleicht lag es dann beim Asthma doch an der Luft, vermute ich? zumindest sind denn in diesem Raum (wo das Fenster nicht mehr öffnenbar wäre) auch Zeitungen, Papiere, Möbel, Geräte oder Flaschen drin, welche du in einem anderen deiner Beiträge erwähnt hattest, dass er diese Objekte sammelt?

ist der Besuch (nachdem du eher negativ gestimmt wärst) denn zusammenhängend vom Ort, wo deine Mutter die Kinder besucht?, klingt auf mich beim lesen eher, als würde dich der Besuch bei dem von dir als "Messie" definierten Person meinst und hingegen die positiv-gestimmten Besuche wären bei dir an den weit-weg befindlichen anderen Wohnort umgesetzt?

bei deinem Absatz über die Mutter vermute ich dann jedoch, dass sie bei dem von dir als "Messie" beschriebenen Person lebt und du mit den Kindern sie, als auch ihn besuchen kämst?

vielleicht käme es bei den von dir im vorletzten-erwähnten Absatz deines Beitrages eher darauf an, wie Personen (in diesem Falle die Kinder) Gegenstände für sich nutzen und dann später belassen würden? bei mir fiele zB auf, dass zB mein Handy nur ziemlich selten zu Boden fiele, wie auch bei anderen Gegenständen ...mein Argument: ich hätte wenig Tischoberflächen, wodurch die Höhe gegeben wäre, um etwas zu Fall zu bringen.

wäre es okay zu fragen, wie alt und wieviele Kinder es denn wären? bei mir wäre es zB so dass ich auf ca. 1qm meine Küche inhaltlich von den Gegenständen, als auch den Oberflächen in Minuten gesäubert hinbekäme und hingegen lese ich bei Möbelgeschäfte über "komplette Modelle", fände ich die Aktionen zwar toll, jedoch könnte mir nicht vorstellen, Modelle wie diese besitzen zu wollen. wäre vom Transport umständlich, nicht bloss das liefern, sondern der Aufbau, und speziell würde ich dann umziehen, etc. als Fläche gäbe es auch Alternativen, finde ich.


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10.06.2018 20:27
#4
Su

Ja, wir können am Tisch sitzen und Kaffee trinken. Küche ist benutzbar in der Hauptwohnung. Die Wohnung im Erdgeschoss ist leider gar nicht benutzbar, außer das Badezimmer ist dort alles vollgemüllt. Sorgen macht mir auch das Schimmelproblem in der Hauptwohnung. Davon will er nichts wissen. Das gibt es angeblich nicht. Hilfe für meine Mutter kann ich mir halt nicht vorstellen, dass der dafür eine fremde Person ins Haus lässt. Seinen Bruder lässt er auch nicht immer rein.


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10.06.2018 22:30
avatar  Wolfram
#5
Wo

die Wohnung im Erdgeschoss soll doch offenbar nicht vermietet werden. Wozu soll sie sonst verwendet werden? Also leer stehen muß sie doch nicht, wenn Dein Vater sonst keinen Platz hat.
Schimmel ist schon schlimmer. Abhilfe durch Heizen und Lüften oder durch Dämmen der Außenwände, wenn der Schimmel an den Außenwänden auftritt. Meist hilft eine Kombination von Beiden.


viele Grüße
Wolfram


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