Binhaltanders - oder doch nicht?

13.12.2018 19:57
#1
Bi

Hallo zusammen,

oh, diese Erleichterung...
Ich habe zunächst einige eurer Beiträge gelesen und möchte euch herzlich danken. Sooo anders bin ich dann wohl doch nicht, zumindest nicht wenn ich eure Geschichten lese. ;-)

Als Messie habe ich mich bisher nicht so wirklich gesehen, weil mir zum Glück noch die "es ist unglaublich ekelhaft dreckig"-Ausprägung fehlt. Jetzt habe ich mich in den letzten Tagen mit der psychosomatischen Komponente meiner diversen Autoimmunerkrankungen beschäftigt und bin dabei darauf gestoßen, dass diese Krankheiten eine Gemeinsamkeit haben, nämlich autoaggressive Grundzüge. Und da habe ich überlegt, ob diese Unmengen an Zeug in meiner Wohnung nicht auch eine Form von "Wie schade ich mir effektiv selber?" sind.

Ja, ich bin Messie. Und ich möchte das ändern, denn es gibt mir die Möglichkeit meine Wohnung in einen vorzeigbaren Zustand zu bringen, meine Gesundheit positiv zu beeinflussen und endlich emotionale Altlasten loszulassen.

Über Tipps, Anregungen und Motivation freue ich mich sehr.


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13.12.2018 21:30 (zuletzt bearbeitet: 13.12.2018 21:32)
#2
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Hallo Binhaltanders,

herzlich willkommen im Forum :-)

das Anderssein kann man auch positiv sehen.
Ich bin stolz darauf, NICHT so zu sein wie der normale Durchschnittsbürger.

Hat halt alles seinen Preis, wenn man anders ist als die Masse, fällt man auf und muss ein entsprechend starkes Selbstwertgefühl haben, um damit klarzukommen.

Bezüglich der Frage "Wie schade ich mir effektiv selber?"
muss ich sagen, dass mich das Chaos schon sehr oft beschützt hat.
Denn ich konnte dann bestimmte Leute nicht in meine Wohnung lassen, die ich mit meinem heutigen Kenntnisstand nie und nimmer bei mir daheim hätte haben wollen.
Da sind so manche richtig blöde Kelche an mir vorübergegangen, ha ha.

Es dürfen nur noch Leute rein, die mich so nehmen, wie ich bin, die mich verstehen und respektieren, mit denen ich eine Wellenlänge habe, und denen ist es auch egal, ob ich aufgeräumt oder gerade Vollchaos habe.

Das Chaos ist die Richtschnur für meinen Umgang,
auch dann noch, wenn gerade mal richtig toll aufgeräumt ist.
Ich bin heute soweit, dass ich NUR FÜR MICH SELBST aufräume
und es mir gemütlich mache, wenn ICH das Bedürfnis habe.

Dieses "alle-möglichen-Leute-in-die-Wohnung-einladen" ist für "normale" Leute normal, aber ich finde das eher pervers, ist doch die Wohnung mein erweitertes Selbst, also was sehr Intimes.

Für mich gibt es nur zwei Gründe, aufzuräumen:
1. ich fühle mich nicht mehr wohl, es wird zu eng und ich finde nichts mehr.
2. ich achte darauf, Vermüllung zu vermeiden, um das Mietverhältnis zu erhalten.
Davon ab bin ich niemandem Rechenschaft schuldig, wie ich lebe.

Ist natürlich in Familien, wenn mehrere zusammenleben, anders, ganz klar.

LG
Eva


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13.12.2018 21:52
#3
Bi

@ Eva S. Roth

Danke!!!

Mein Chaos war auch lange mein "Schutzwall aus Unrat". Ich habe mir einfach selber nicht zugetraut, und auch nicht erlaubt, zu entscheiden wer an meinem Leben teilhaben darf und wer nicht. Da ist ein "Sorry, bei mir herrscht leider gerade Chaos." auch immer recht bequem gewesen.

Inzwischen ist es aber so, dass mich meine eigene Unordnung selber stört und belastet. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass ich nach 40 Jahren endlich begreife, dass die Dinge, die mich anders machen bzw. von anderen trennen, keine Last sondern ein Segen sind. Leider haben mich verschiedene Umstände bisher davon abgehalten, das zu sehen.

Wahrscheinlich entsteht mein Wunsch nach äußerer Ordnung aus meiner in den letzten Monaten gewachsenen inneren Ordnung. ;-)

Nach 40 Jahren Chaos wird es wohl dauern, bis ich meine "Ordnungskompetenzen" entsprechend angepasst habe.


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14.12.2018 09:54
avatar  Robert
#4
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Guten Tag Binhaltanders,

sehr herzlich willkommen hier bei uns an Board. in erster Linie mach ich die Wohnung fuer mich vorzeigbar, sonst niemand, Partner evtl. noch, bei mir hatte ich zuerst innendrin Ordnung bei mir , dann aeusserlich, und bin noch dabei.

Wie viel musst du denn an Platz ordnen?

Sehr schoene Tag noch, Gesundheit dazu, liebe Gruesse vom Robert und schon schoenes Wochenende.

Robert, Aufräumer, Ordnung, Ornung....

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Reale Estate I-W-R-E
CS Business Center GmbH
Am Kaiserkai 69
20457 Hamburg

§ 34 c GewO, Gewerbeamt Stuttgart, nun IHK Stuttgart-zuständig, Nr. 93,2017
FIU Köln, Abteilung D, Organisationsnummer 15723
DE314372106, Finanzamt Stuttgart I

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18.12.2018 13:24
#5
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@Binhaltanders

Zitat:
Wahrscheinlich entsteht mein Wunsch nach äußerer Ordnung aus meiner in den letzten Monaten gewachsenen inneren Ordnung. ;-)

Mit Sicherheit!
Du bist auf einem sehr guten Weg :-)

Mir erging es im Laufe der Zeit ganz genauso.
Die innere Aufgeräumtheit wirkt auf den äußeren Zustand und umgekehrt,
es ist ein Wechselspiel, das sich zunehmend verstärkt.

Rückschläge und Einbrüche gibt es, wenn ich überlastet bin.
Ich merke mittlerweile recht schnell, wenn ich aus meiner Mitte rausfalle,
schlechte Laune, Müdigkeit, Hektik, und der Abwasch stapelt sich ...

Dann ist es Zeit, das ganze "monkey business" runterzufahren,
sich einen Tee zu machen, die Prioritäten neu zu ordnen
und dann (danach) ganz konkret was mit den Händen zu machen,
z.B. den Abwasch oder Pflanzenversorgung.
So wird die neu geordnete Seele gleich mal geerdet.


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