Messie-Verhalten zerstört unsere Familie

20.12.2018 20:22
avatar  mialeo
#1
mi

Hallo ihr Lieben,

die Mama meiner Mutter war schon Messie. Nach ihrem Tod, ich war noch in der Grundschule, mussten wir ihre Wohnung entrümpeln und es hat mich sehr geprägt. Neue noch verpackte Kleidung, Tischdecken, Bücher einfach überall gestapelt und mit Decken abgedeckt. Es waren mehrere Räume ihrer Wohnung nicht begehbar und die restlichen Räume waren nur durch schmale Gänge erreichbar. Wir waren regelmäßig zu Besuch, trotzdem war mit das Ausmaß erst nach ihrem Tod bewusst. Ok, ich war ein Kind, trotzdem kann ich mich noch genau erinnern, wie meine Mama sagte: "Sagt mir bloss, wenn ich auch so ein Verhalten an den Tag lege."....

Meine Mama war schon immer sehr eigen was Ordnung angeht und hat nie Hilfe angenommen. Plastik und Glasmüll musste immer erst ordentlich gespühlt werden, bevor es entsorgt wurde und Fernsehzeitungen mussten komplett gelesen sein, bevor sie entsorgt werden durften. Trotzdem war es nie extrem unordentlich bei uns, auch wenn meine Mama sich sehr häufig an details bei Aufräumen/Ordnung halten aufgehalten hat. Wir haben sie immer machen lassen und es akzeptiert. Ich wohne jetzt seit 8 Jahren nicht mehr zu Hause und darf seitdem auch nur noch ausgewählte Räume betreten, die sind ordentlich, allerdings wird man nicht unangekündigt rein gelassen. Mein Papa hat schon häufiger angemerkt, dass meine Mutter in einigen Zimmern ein extremes Messi-Verhalten an den Tag legt. Sie lässt allerdings nicht mit sich reden und will keine Hilfe. Zusätzlich leidet meine Mutter an starker Migräne uns geht seit Jahren zu einem "Arzt", der ihr was von krank machenden Sporen in Räumen erzählt, die er wohl aus Staub bestandteilen ermittelt, welshalb sie einige Räume nicht mehr betritt und uns auch den Zutritt verwehrt. Ich kann ihr sagen, was sie an diesen Räumen krank macht.... die Unordnung. Wir reden alle gegen die Wand und da ich noch nie ein gutes Verhältnis zu ihr hatte, bin ich auch nicht grade motiviert mich damit auseinander zu setzten. Aber ich habe Angst...

1. erst meine Oma, dann meine Mama... werde ich also auch irgendwann solch ein Verhalten an den Tag legen? Was kann ich tun, damit es mir nicht so ergehen wird.

2. Wie kann ich meinen Eltern helfen. Sie wollen eigentlich ihr Haus verkaufen und in eine kleinere Eigentumswohnung ziehen und ich glaube der Auszug wird ein Drama. Mein Papa deutet an, alles weg zu schmeißen und ich glaube es wäre sehr kontraprodukiv.

Ich freu mich auf euren Austausch.


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20.12.2018 22:19
#2
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@mialeo

Herzlich willkommen bei uns.

Ob Du so wirst wie Deine Oma und Mutter ist schwer zu sagen. Kinder lernen ja von den Erwachsenen. Allerdings übernehmen sie nicht unbedingt alles. Wie sieht es denn bei Dir aus? Herrscht Überfüllung und/oder Unordnung bis hin zum Chaos? Bist Du körperlich gesund, Selbstbewußt, hast Freunde und Familie, seelisch gefestigt? Dann dürfte es bei Dir besser laufen.

Das ist allerdings nur meine Vermutung, die ist nicht in Stein gemeiselt. Bei mir war es nur so. Mir ging es körperlich und seelisch nicht gut und aus diesem Grund habe ich mich mit Gegenständen zugeschüttet und irgendwann habe ich die Massen nicht mehr geschafft. Hinzu kam, das mein Mann auch ein Messie ist. Mittlerweile geht es mir viel besser und das sieht man auch an der Wohnung.

Wie Du und wir Deiner Mutter helfen können, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Es ist sehr schwierig, wenn der Mensch nicht selbst sieht, das etwas falsch läuft. Mein Mann zum Beispiel findet, das alles in Ordnung ist. Er sieht keinen Grund, irgend etwas zu ändern. Wenn es hier wirklich zu voll wird, will er einfach eine Lagerbox oder so etwas mieten.

An Deiner Stelle würde ich erst mit Deinem Vater zu reden. Wie er sich fühlt, was er denkt, was er unternehmen will. Dann würde ich zusammen mit ihm das Gespräch mit Deiner Mutter suchen. Sie soll sagen wie es ihr geht, wie sie sich fühlt und was sie denkt. Und er soll ihr seine Sicht der Dinge erklären. Und das man gemeinsam etwas ändern muß. Vielleicht hilft das ja schon. Gebt ihr das Gefühl, sie nicht zu verurteilen, sondern ihr helfen zu wollen. Jeder sollte seinen Standpunkt erklären und was er ändern will beziehungsweise ändern muß. Will Deine Mutter denn auch umziehen? Eine Eigentumswohnung ist meistens kleiner als ein Haus. Da muß sie ja Dinge aussortieren.

Redet auf jedenfall miteinander. Mehr weiß ich im Moment nicht zu raten.

Herzliche Grüße

Alex



Ich bin wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich. Konrad Adenauer


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21.12.2018 13:10
avatar  Robert
#3
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Guten Tag liebe mialeo,

sehr herzliche willkommen hier an Board bei uns.Weisst du, dass bringt die Zeit deiner Mum mit, Aufbauzeit unseres Landes, man weiss nie, gabs was oder nicht und wenn wo war es zu haben, ist nicht alles so wie jetzt gewesen, wir erleben die Spitze unserer Fortentwicklung, was soll noch groooooosses kommen, wird schon noch Kleinigkeiten kommen. Wenn dann made in China, aber Sicherheitssigel drauf. Di ueberrollen uns alle, kaufen unsere Firmen auf.

Die Unordnung erlaubt aber auch keine gute Luftzirkulation, wie denn auch, es staut sich und das kann Migraene ausloesen, aber das wird der Arzt schon wissen.

Sehr schoene Tag noch, Gesundheit dazu, soweit wie moeglich ist, liebe Gruesse Robert

Robert, Aufräumer, Ordnung, Ornung....

Gepr. Immobilienmakler Real Estate Agent SGD 1,3
Certified Real Estate Agent SGD 2+

Immobilien-Weltweit Reale Estate I-W-R-E
CS Business Center GmbH
Am Kaiserkai 69
20457 Hamburg

§ 34 c GewO, Gewerbeamt Stuttgart, nun IHK Stuttgart-zuständig, Nr. 93,2017
FIU Köln, Abteilung D, Organisationsnummer 15723
DE314372106, Finanzamt Stuttgart I

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22.12.2018 07:24
#4
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Herzlich willkommen!

Kann es sein dass deine Mutter eine Hausstaub- und/oder Schimmelpilz-Allergie hat? (Ich hab das - glaub mir; das braucht kein Mensch!)
Dann steckt sie in einem echten Konflikt. Sie will alles kontrollieren und kann nichts einfach loslassen und müsste deshalb stundenlang in ihren „Schätzen“ graben. Andererseits schadet es vielleicht wirklich ihrer Gesundheit, wenn sie in den Räumen länger aufräumen würde.

Eine Bekannte hat für den Umzug vom Haus in die kleine Eigentumswohnung ganz billig draußen auf dem Dorf in einer Art trockenen Scheune Lagerräume angemietet und hat dann im Sommer die Sachen im Freien sortiert. Das ging ganz gut. Der Rest den sie nicht loslassen wollte und der auch noch brauchbar ist passt auf jetzt den Dachboden und in eine Garage.

Es fällt ihr aber immer noch schwer die Wohnung möglichst „leer“ zu halten. Sie hat sich jetzt entschieden dass es Räume ohne Anhäufungen gibt. Wohnzimmer, Küche, Bad. Das geht ganz gut.
Vielleicht findet ihr einen Mittelweg?

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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