Die olle Scham!

  • Seite 4 von 5
21.02.2014 02:15
avatar  Kayla
#16
Ka

Hihi ... nö, klare Worte kommen bei Männern sehr gut an. Hab ich sehr lange als Minicheffe einer zehnköpfigen Männertruppe erlebt. Damit ist nicht kommandieren gemeint, sondern "klarer Ausdruck". Es heißt nicht "Könnest du bitte mal den Mülleiner runterbringen?" "Ja klar kann ich ... (unausgesprochen: irgendwann)" sondern, "Schatz, sei so lieb und bring jetzt den Mülleimer runter, sonst bekommst Du Dein Schnitzel heute mit Verpackung gebraten." ... "Mach ich."
Die Worte "jetzt, sofort, gleich" sind in der Kommunikation mit Männern wichtig. Irgendwas "durch die Blume sagen" geht an den Herren der Schöpfung in der Regel komplett vorbei.
Ich erinnere mich da an eine lustige Begebenheit. Unser großer Chef hatte damals irgendwann mal angemerkt, dass wir ein neues Regal fürs Lager bauen müssten. War wirklich wichtig und es war auch jeder einverstanden, nur ... es verging ein halbes Jahr, das Regal stand sogar inzwischen als Projekt auf unserem Aushang, aber gemacht hats keiner. Schließlich sprach Cheffe uns Gruppenleiter drauf an.
Nach dieser Besprechung ist meine Kollegin zu ihren Leuten gegangen und hat was in der Art gesagt: "Also da ist ja noch die Sache mit dem Regal. Kümmert Ihr Euch bitte mal umgehend drum?"
Ich bin zu meinen Jungs rein und hab grinsend gesagt, dass nun die Wartezeit fürs Regal abgelaufen ist. a holt bitte Bretter, b macht bitte die Werkstatt fertig, c misst bitte den Platz aus, treffen in 10 Minuten in der Werkstatt. Abends stand das Regal ;-). So klappte es auch mit meinen Söhnen.
Hat vielleicht was damit zu un,dass ich nur unter Jungs aufgewachsen bin. Wenn ich da immer hätte um den heißen Brei reden wollen .. o je. Bitte und danke sind wichtig, ein neckender on darf sein, aber Wünsche sollten präzise geäußert werden und keinen Emessensspielraum lassen.
Und. Männn sind weniger zart besaitet als wir. Wenn man einer Frau sag, sie solle sich nun endlich mal in Trab setzen, ist beleidigt oder verletzt. einem Manne kann man das (natürlich freundlich) ruhig direkt so sagen. Der versteht genau das- die Aufforderung, sich nun mal zu sputen.

Kay

Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


 Antworten

 Beitrag melden
21.02.2014 07:38
avatar  IBI
#17
IB
IBI

Kommunikation mit männern...

ja ihr mögt richtig liegen, doch wenn ihr in der schweiz seid, dann reden dort sowohl Männer als auch Frauen durch die blume und du darfst die richtigen Interpretationen lernen.

ein Beispiel: du parkst versehentlich unwissenderweise auf dem Parkplatz deiner Chefin. die frage dazu: gehört ihnen das rote Auto auf dem Parkplatz.
theoretische antwort: ja (und nichts weiter), die praktische tat: fahren sie das Auto weg (diese Information bekommst du in der schweiz nicht, das ist dein Job das herauszufinden und zu lernen, sonst bist du der typisch dumme deutsche....

und das anderer was gelernt sein will - vieeeel langsamer reden. erstens weil sie insgesamt langsamer reden in der schweiz und zweitens, weil sie schnelles hochdeutsch kaum verstehen, die meisten sind ihr schweizerdeutsch gewöhnt und müssen also Übersetzungsarbeit leisten.

ein kurzer ausflug meinerseits weg von der scham....

vg
sonja


 Antworten

 Beitrag melden
21.02.2014 08:06
avatar  Kayla
#18
Ka

Diese Art der Kommunikation im Hierarchiegefälle einer Firma ist bei uns auch üblich. Das hat allerdings nichts mit Rollenverhalten zu tun.
Auch bei uns kommt ein männlicher Chef morgens rein und fragt: "Gibt es schon Kaffee?"
Und auch da wäre es die falsche Antwort der Neueingestellten, zu antworten "Tut mir leid - nein."
Wenn dort eine Kaffeemaschine steht, wird morgens Kaffee erwartet, ganz einfach. Im Gegensatz zu Kampfemanzen muss ich ehrlich sagen, dass ich z.B. um diesen Punkt nicht streite "Steht nicht bei mir im Arbeitsvertrag", da ich so wie so davon ausgehe, dass in einem Büro normalerweise der/die erste, der/die kommt, Kaffee macht.
Ist bei uns im Büro gelegentlich auch die Chefin und die macht das dann auch, aber das erwarte ich da nicht einmal.
Es gibt einfach Benimmregeln für den kleinen Wadenbeißer, die man von Grund auf verinnerlichen muss, wenn man seinen Job behalten will. Dabei sollte man aber (da sind wir wieder beim Thema) genau aufpassen, dass keine Grenzen übertreten werden. Ich würde mich von Chef nicht in seine Lieblingspizzeria schicken lassen, um Pizza für ihn zu holen.
Hält man diese Grenze nicht ein, wird Cheffchen versuchen, diese immer weiter raus zu schieben und ganz schnell ist man das Aschenputtel.

Einen entspannten Freitag und passt auf, dass Ihr heute den Feierabend nit verpasst - dann ist nämlich Wochenende
Kay

Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


 Antworten

 Beitrag melden
22.02.2014 09:47
avatar  IBI
#19
IB
IBI

Habe gerade einen kurzen Text entdeckt:
Peinlichkeit nennen wir die Gefühlsmischung, die entsteht, wenn wir denken, dass andere denken, wir hätten etwas Grundlegendes falsch gemacht und wenn wir dazu noch hinzu denken, dass diese anderen daraufhin Urteile über uns im Kopf haben, die beinhalten, dass wir weniger wert oder nicht fähig genug sind.

ist es nicht das, was wir lernen?
ich habe das gefühl, meine mutter denkt nur daran, was andere menschen von ihr halten und über sie denken...und deswegen ist sehr auf übliche Benimmregeln aus. mich nervt das total an.

abgesehen davon: sind wir nicht diejenigen, die diesen gefühlen fleissig aus dem weg gehen wollen, weil wir unsere fehler mit versagen gleich setzen und fast in den boden versinken, weil unsere Gedanken sich mehrmals im kreis drehen und das alles so nur schlimmer wird, weil wir nicht nach den ersten zwei zeilen unsere Gedanken stoppen.

vg
sonja


 Antworten

 Beitrag melden
19.03.2014 07:19
avatar  IBI
#20
IB
IBI

scham -
ein gefühl der angst....

angst vor dem, was andere über mich sagen, wie sie mich bewerten....und gleichzeitig bewerte ich mich in meinen Gedanken als schlecht und falsch und ....
angst vor dem, was ich über mich preisgebe: ist es das, was für die anderen stimmig ist? entspricht das den Gedanken der anderen oder liege ich völlig daneben? können sie meine Ansicht akzeptieren oder machen sie sie nieder, weil sie ihrer nicht entspricht?
kann ich mich in meinen ansichten und Gedanken selbst akzeptieren und annehmen und lieben wie ich bin?

hier passen einige hinweise, die alex in bezug auf Gedanken über andere, sehr gut hin (ich mag mir gerade nicht die mühe machen, seine aussagen, die ich anspreche, hier zu den anderen threads zu verlinken).

viele grüsse
sonja


 Antworten

 Beitrag melden
Bereits Mitglied?
Jetzt anmelden!
Mitglied werden?
Jetzt registrieren!