@Robin
Hm, ja, leider hat meine Schwester diese Wertbeimessungsstörung auch!
Meine Schwester kann auch definitiv nicht entrümpeln.
Vermutlich gibt es einen großen Unterschied zwischen den Leuten hier im Forum und meiner Schwester.
Ihr seid sozusagen einer Selbsthilfegruppe beigetreten, weil ihr euer Problem als Problem seht.
Meine Schwester sieht vermutlich gar nicht ein, dass sie ein Problem hat. Die Messietante bestärkt sie ja auch noch darin,
dass es für die paar Sachen im Haus genug Platz gibt. Seufz.

@Robin
Tja, etwas ist immer so viel wert, wie jemand dafür bezahlt...
Beispielsweise habe ich nun hier selbstgemachten Likör, den ich zum Verschenken in schöne Fläschchen umfüllen wollte.
Allerdings hatte ich die Flaschensammlung meiner Eltern ja fast vollständig entsorgt, weil ich bisher, als Nicht-Gartenbesitzerin
gar nichts zum Umfüllen hatte. Nun weiß ich aber, dass diese Flaschen im Geschenkladen völlig überteuert 7 Euro oder mehr kosten.
Aber wie ich ja oft Glück habe, konnte ich aus einer Zu-verschenken-Kiste drei Stück mitnehmen.
Es gibt eigentlich immer jemanden, der das los werden will, das ich suche. Darum fällt mir das Loslassen auch so leicht.

@Robin
Hm, ja, interessanter Gedanke. Sowohl meine Schwester als auch die Tante sind es gewohnt, in einem Haus mit viel Stauraum zu leben.
Wenn meine Schwester nun in der Dreizimmerwohnung Platzprobleme bekommt, liegt der Gedanke vermutlich sogar nahe, dass es an der
kleinen Wohnung und gar nicht an ihr liegt.
Interessant ist aber, dass die Tante meinte, ich könne Platz im Haus abgeben, WEIL ich es gewohnt sei, auf kleinem Raum zu leben.
Ihr der Widerspruch dabei aber nicht aufgefallen, dass sie nämlich davon ausgeht, dass ich mich problemlos an das Wohnen in
einem Zimmer gewöhnen kann, meine Schwester aber nicht.
Naja, aber das erklärt teilweise, warum ich sowohl bei Schwester als auch bei Tante mit meinen Argumenten ins Leere laufe.
Die sehen das einfach anders als ich.
Was aber nichts daran ändert, dass ich unseren impliziten Mietvertrag kündigen KANN. Und auch werde.
Das Erbe haben wir aufgeteilt und nun könnten wir wirklich in eine neue Phase treten.
Meine Schwester ist jetzt erstmal im Urlaub und nach ihrer Rückkehr werde ich mal das Thema
ansprechen und sie nach ihren konkreten Plänen fragen. Natürlich wird sie ausweichen und gar
nichts dabei herauskommen. Aber ich will ihr wenigstens die Chance geben, das Ganze noch
ohne Papierkram, Termin und Drohungen zu regeln.
Und nicht einfach so ohne Vorwarnung einen Brief schreiben, während sie im Urlaub ist oder so.

Heute war ich bei einem Bekannten zu Besuch, der prinzipiell dasselbe Problem hat wie ich:
Mutter gestorben, voraussichtlich wird er das Haus auch bekommen, da er auch schon drin wohnt.
Aber alles voll Gerümpel. Die Zimmer sehen alle aus wie Abstellkammern und nicht wie Zimmer,
in denen jemand wohnt. Es ist nicht ganz so voll wie bei mir am Anfang, aber es sieht alles ziemlich
wahllos hingestellt aus.
Da das Gerümpel ihm und seiner Schwester gemeinsam gehört, muss er sie bei jedem Teil fragen, das er weg tun will.
Darum war er gar nicht traurig, als heute der Wind ein Fenster aufschlug und einen Glaskrug vom Fensterbrett fegte.
Wieder ein Teil weniger...
Allerdings habe ich das Innere seines Kühlschrank gesehen. Ziemlich messiehaft! Jetzt bin ich gar nicht sicher, ob ihn
das Chaos im Haus wirklich stört.
Auf dem Fensterbrett und vor der Haustür befindet sich Osterdekoration. Darum schlussfolgere ich, dass seine Mutter
an Ostern gestorben ist oder an Ostern ins Krankenhaus kam. Ich habe mich aber nicht getraut zu fragen, in welchem
Jahr das gewesen ist!!
Schon interessant, mal bei anderen einen Einblick zu bekommen. :-)
Mir ist auch klar geworden, welche Fortschritte ich gemacht habe. Es ist zwar immer noch alles voll, aber nicht mehr
wahllos oder ungeordnet. Alles hat zumindest seinen vorläufigen Platz, wenn auch nicht seinen endgültigen.
Dafür fehlt noch einiges!