Na dann, auch ich

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14.04.2022 23:19
#1
Ro

Dann packe ich es doch mal und stelle mich hier vor. Vor. Nicht "ver-".

Die Kinder sind aus dem Haus. Der Mann auch.

Und um es ganz kurz zu machen: ein Jahr lang war ich in einer Maßnahme vom Amt für Soziales, bei der ein Helfer in die Wohnung kommt zum „Räumen“.

Die Maßnahme ist vorüber, eine Verlängerung kann (und ehrlich gesagt: will) ich mir nicht leisten.

Es sieht jetzt schlimmer aus als vorher.

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"Rotkäppchen" ... wegen meiner Prosopagnosie

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14.04.2022 23:42
#2
Gu

Herzlich Willkommen @Rotkäppchen bei uns.
Das es jetzt nach der Maßnahme bei dir schlimmer aussieht als vorher ist blöd. Woran hat es gelegen?
Ich bin im Moment in einer solchen Maßnahme und hoffe (wie du es wahrscheinlich auch hattest) damit meinen Chaos Herr zu werden.
Ich hoffe dir geht es nicht ganz so mies damit das es nicht geklappt hat.
Viele Grüße und schöne Ostertage
GuteMine


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15.04.2022 10:26
#3
Ro

Hallo @GuteMine,

vielen Dank für die Willkommensgrüße.

Woran es gelegen hat?
Da kommen wohl mehrere Faktoren zusammen.

* Das Zwischenmenschliche passte einfach nicht. Vielleicht hatte ich bei so einer Maßnahme falsche Vorstellungen, aber es ist mir nie gelungen, einen persönlichen Draht zu diesem Mann zu finden. Kommentare, Bemerkungen. Parfüm.

* Kein Plan, keine Struktur. Zwar wurde für's Amt ein Plan erstellt, dieses jenes sonstwas... aber in der Praxis sah es anders aus. Ich dachte, da käme jemand, der mir hilft, eine Struktur zu entwickeln, mir hilft, den Haushalt zu organisieren. Aber es kam mehr darauf an, zu entsorgen. Nur, Müll ist mein kleinstes Problem, denn Müll ist das einzige, das bei mir einen festen Platz hat, wo es hinkommt - zur Müllabfuhr halt.

* Kein Platz für zwei Leute, man kann nicht aneinander vorbei gehen. Und es bringt nichts, wenn jemand am Punkt X steht, dort "klar Schiff" macht, indem er mir die Sachen von dort in die Hand drückt zum Aufräumen. Weil es keinen Punkt gibt, wo die Sachen aufgeräumt wären. So wurden die Sachen von X nach Y gelegt, wobei mir der Überblick verloren ging. Wusste ich vorher, die Schere ist am Punkt X, kann sie heute sonstwo sein.

* Es wurde vieles angefangen, aber nie beendet.

* Die Zeit passte nicht. Ich arbeite Vollzeit, musste Überstunden machen, damit ich für die Einsatztage Zeit abzwacken konnte. Da bin ich einfach erledigt, wenn ich nach Hause komme. Und so blieb immer mehr liegen. Zuletzt waren die Besuche eher eine Belastung für mich als eine Hilfe.

Mies geht es mir deshalb nicht, es schwingt nur etwas Bedauern mit, weil ich zwar Hilfe bekommen habe, aber eine andere Art Hilfe gebraucht hätte.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Maßnahme, dass alles so läuft, wie du es dir vorstellst.

Schöne Feiertage & viele Grüße
Rotkäppchen

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"Rotkäppchen" ... wegen meiner Prosopagnosie

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15.04.2022 12:08
avatar  Sybille
#4
Sy

Hallo @Rotkäppchen

Erstmal herzlich willkommen bei uns 😃

Na diese Maßnahme war ja augenscheinlich ein Satz mit X. Klingt als sei das beste an ihr die Tatsache, dass sie vorbei ist.

Tja, und so sitzen wir alle in dem berühmten selben Boot und müssen uns selbst helfen. 🤷🏼‍♀️ Ich habe schon länger den Eindruck, dass mir nur Leute helfen, die es nicht versuchen - keine Ahnung woran das liegt.

Jedenfalls. Ich bin gerade beim Versuch hier etwas mehr Struktur und Ordnung reinzubringen. Habe es aufgegeben auf irgendwelche klugen Leute zu warten und mach jetzt einfach so gut ich kann und besser wird's dann halt nicht. 🤷🏼‍♀️
Wenn Du magst, können wir uns ja gelegentlich austauschen, ich finde immer nett wenn man berichten kann, was man geschafft hat.
Und komischerweise sind in SOLCHEN Berichten dann manchmal Tipps enthalten, bei denen ich denke MENSCH, DAS war hilfreich. 🤣🤣🤣

Liebe Grüße

Sybille


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15.04.2022 14:09
#5
Ro

Hallo @Sybille,

vielen Dank für deinen Zuspruch.

Zitat
Klingt als sei das beste an ihr die Tatsache, dass sie vorbei ist.

Ganz so schlimm ist es nicht, denn mir wurde geholfen, ein paar schwere Sachen zu bewegen und Sperriges wegzubringen. Dafür bin ich dankbar.

Im Kopf hat sich auch einiges getan. So ist mir zum Beispiel klar geworden, dass ich es einfach unerträglich finde, Leute in der Wohnung zu haben und wahrscheinlich deshalb alles unpassierbar mache. Mein Schutzwall. Ein Einbrecher hätte keine Chance. Der Rettungsdienst allerdings auch nicht.

Liebe Grüße zurück
Rotkäppchen

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