Wie mit dem ganzen Kram fertig werden?

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21.10.2014 14:17
#6
Ta

Ehrlich gesagt, stehe ich im Moment mit den Papieren vor der gleichen Frage : welches Ordnungssystem ist denn nun am sinnvollsten ?
Hab ja Flämingfee ihre Hilfsbereitschaft nicht nutzen können, weil ich immer wieder die Sach ' verschoben habe. Sie sagte dann : du lässt dich gehen.
Also krebse ich nach wie vor alleine rum........und akzeptiere, dass es wirklich nur milimeterweise weiter geht.

Ansonsten tue ich mich besonders schwer mit Geschenken, für die ich zwar nicht wirklich verwendung habe, die mich aber an liebe Leute erinnern.
Bin halt ein Augenmensch. Brauch oft ein Bild vor Augen,um was zu kapieren oder mich zu erinnern.......

Grüssele Mausohr


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21.10.2014 14:49 (zuletzt bearbeitet: 21.10.2014 15:03)
avatar  Eljay
#7
El

Erstmal vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Ich wollte noch ergänzend einige Sachen schreiben.

Was Aufräumen angeht, war ich quasi immer ein Messie. Als Kind sah mein Zimmer immer aus als sei einen Bombe eingeschlagen. Wenn meine Eltern meinten ich soll mein Zimmer aufräumen, war das wie der Horror. Ich weiß nicht woher das kommt, obwohl es bei meinem Bruder auch so war. Meine Schwester war aber immer ordentlich und meine Deutsche Mutter war eher penibel ordentlich, aber weniger extrem als ihre Schwester(meine Tante). Dazu muss ich sagen, ich bin in New York aufgewachsen. Amerikaner sind alle nicht so ordentlich wie Deutsche, die ja oft akribisch sauber sind, was die Wohnung angeht, warum man sich auch nie als Extrem ansah. Die Buden der Nachbarn waren irgendwo halbwegs aufgeräumt aber nie "Schöne Wohnen". Daher empfand ich meine Schlampigkeit nie als Extrem.

Als Jugendliche sind meine Geschwister und ich mit meinen Eltern nach Deutschland gezogen. Das war für mich ein Kulturschock hoch 1000. Ich habe irgendwann alles was New York angeht, idealisiert. Das heißt, dass es mir bis heute schwer fällt Sachen, die ich noch aus meiner Kindheit aus den USA habe, wie alte US Mad Hefte, nicht wegwerfen kann. So geht es mir mit allem was ich noch aus der Zeit habe. Ich ÜBERbewerte/idealisiere diese Sachen. Dann sind mein Südamerikanischer Vater, und meine beiden Geschwister 8 Jahre später alle nach Südamerika gezogen. Sie wohnten aber nicht mehr zusammen da beide meine Geschwister über 20 waren. Daher habe ich so viel Kram von meinen Geschwistern und Vater wie Schallplatten, Bücher, Fotos usw. Mein Vater lebt also noch, also ist die Schwierigkeit mit dem Wegwerfen nicht wegen Erinnerung(zum Teil natürlich auch) aber eher weil ich denke es ist zu schade.

Dann möchte ich erwähnen, dass ich oft im Ausland, wie England, Frankreich und Belgien viele Jahre gearbeitet habe, und von 2000-2001 und nochmal von 2003 bis 2008 in Südamerika. In diesen Zeiten hatte ich den ganzen Kram entweder eingelagert oder meine Wohnung untervermietet, wo alles in einem Raum in Kisten gelagert war.
Das war so befreiend. Ich habe nichts von dem Kram im Ausland vermisst, obwohl es sehr viele wertvolle Sachen waren, wie die hunderten Kindheitsfotos, wertvolle arbeitsbezogene Sachen(ich arbeite in der Filmbranche), hochwertige Sachbücher. Dazu kam, dass ich mit sehr viel weniger Kram Ordnung gehalten habe. In Südamerika hatte ich eine Putzfrau, die einmal die Woche die Bude auf Hochglanz brachte.
Das heißt, ich putze oft nicht weil es mir zu mühselig ist. Ich kann total viel arbeiten wenn mir was Spaß macht, aber nicht wenn ich eine Aversion dagegen habe. Ich mache zB Radsport. Viele, die wie ich Radsport machen, reparieren am Rad alles selbst. Ich HASSE es und habe keine Geduld dafür. Ich kann einen Platten wechseln aber alles andere lasse ich im Radladen machen. Ich könnte auch nie eine Wohnung streichen. So Arbeiten machen mich wahnsinnig. Da steht aber im krassen Gegensatz zu meiner Arbeit, die sehr viel Geduld und Präzession erfordert, genauso wie mein Sport viel Disziplin erfordert und anstrengend ist. Das heißt, ich vernachlässige vieles wie Putzen, aber bin dafür umso disziplinierte, bei anderen Sachen. Viele Leute haben ein Bude wie geleckt, aber machen nie Sport, weil sie keine Zeit dafür haben. Ich denke wir haben alle nur eine gewissen menge an Energie.

Putzen raubt ja auch viel Zeit und Kraft, die ich lieber in meine Arbeit stecke. Ich arbeite zum Teil 12 Stunden am Tag.
Ich habe mir aber vorgenommen systematisch alles was ich definitiv nicht mehr brauche, zu entsorgen. Ich habe zB 3 riesige Müllsäcke mit Filmen auf VHS weggeschmissen, da man alles auf DVD nach geschmissen bekommt. Bei Büchern, wo ich weiß, die will keiner mehr, schmeiße ich sie knallhart weg. ALLE Freunde sagen, das sei zu schade. "Verschenk sie lieber oder verkauf sie auf Ebay blabla..."
Wenn ich das mache, heißt das, ich mache das am Ende sowieso nicht sondern ich schleppe den Kram noch 20 weitere Jahre mit mir herum um es irgendwann mal zu verschenken oder auf Ebay zu verkaufen. Die Enzyklopädie mag auf Ebay 50 Euro bringen WENN einer sie kauft, aber die Arbeit und Zeit, die ich damit verbringe, kostet mich am Ende mehr(wie du, Nimu, ähnlich beschrieben hast) als was es mir bringt.
Genau dieser Satz:"Wegwerfen würde ich das nicht. Das ist doch viel zu schade" ist mein Problem. So denke ich seit zehn Umzügen und habe darauf kein Bock mehr. Ich habe letzte Woche im Keller einen blauen Müllsack genommen, die erste Kiste gegriffen, reingeschaut, und alles in den Sack getan und direkt in den Müllkontainer, was ich ab jetzt wöchentlich mache(ich will nicht mehr als 1-2 Säcke pro Woche um nicht ungerecht den Nachbarn gegenüber was den Kontainer angeht zu sein).
Diese radikaler Schritt, ist wahrscheinlich der Grund warum ich jetzt auch hier schreibe. Ich habe das Gefühl endlich Nägel mit Köpfen zu machen, gerade auch was diese Milchmädchenrechnung angeht, die du, Nimu, erwähnt hast. Ich glaube, ich brauche gerade solchen Feedback und Ansporn, oder wo ich dann konkretere Fragen stellen kann.


Danke nochmal für die bisherigen Antworten und Tipps, die ich sehr gut gebrauchen kann, wie mit der Kiste zum verschenken.
Ich denke aber schon, dass dieses allgemeine Problem sich ungern von Sachen trennen, auch psychologische Ursachen hat und mein Messie-Denken auch tiefere Ursachen hat als nur Faulheit, aber da muss ich irgendwie noch erforschen.


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21.10.2014 16:09
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#8
Gast
( gelöscht )

Für Mausohr (und wer immer sonst Interesse hat) eine Technik, größere Mengen Papierkram ziemlich flott unter Kontrolle zu bringen, und dauerhaft Ordnung zu halten:

Immer einen Stapel vorsortieren in 3 bzw evtl 4/5 Stapel. Ist der Stapel weg, den nächsten nehmen und auf die vorhandenen Vorsortier-Stapel weiter sortieren.

1. Altpapier (abgelaufene Prospekte, Umschläge, Werbung...)
2. ALLE Behörden- und Firmenunterlagen im weitesten Sinne (z.B. Versicherungen, Telefonie, Rechnungen, Bank, Lohnzettel, Quittungen, Ämter, Urkunden, Zeugnisse und ALLE Notizen, wie z.B. Telefonnummern, Daten, Mitschriften, Bedienungsanleitungen, Garantiekarten, Kaufbelege)
3. Persönliches wie Fotos, Kalender, Bilder, Postkarten, private Briefe, alte Kindergarten-, Schul-, Ausbildungsunterlagen, Bastelsachen, Erinnerungsschnickschnack wie Zugfahrkarten, Konzertkarten, Bierdeckel, Aufkleber etc.
(4.) "Gehört mir nicht" - Post vom Partner, den Eltern, den Kindern...
(5.) Kontoauszüge extra

Der Schritt endet erst, wenn alle völlig unsortierten Papiere weg sind.

Das Feinsortieren hält nämlich sehr viel länger auf, man hat keinen Überblick über das Volumen, und wenn man das Feinsortieren abbricht, warten immer noch unzählige Stapel unsortierte Papiere. Am Ende hat man dann das frustrierende Gefühl, es hat überhaupt nichts gebracht, außer vielleicht ein bisschen Altpapier auszumisten, und finden tut man trotzdem nix.

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- Altpapier so schnell wie möglich wegschaffen. Was weg ist, gerät nicht mehr zwischen die anderen Dinge und es schafft Platz.

- "Gehört mir nicht" an denjenigen übergeben, dem es gehört. Bei z.B. geerbten Unterlagen in einen Karton ablegen und beschriften z.B. mit "Unterlagen Mama". Beiseite stellen.

- Kontoauszüge so wie sie sind in eine Tüte oder einen Karton. Beschriften "Kontoauszüge unsortiert"

- Persönliches ohne weitere Durchsicht in einen Karton, mit "(Name) Privat" beschriften und beiseite stellen.

Bei sehr viel Papierkram kann man entsprechend gleich mehrere sehr große Kartons oder stapelbare Kisten (z.B. Metzgerkisten) stehen lassen und statt auf Stapel gleich in diese hinein sortieren.


Wichtig ist, sich mit keinem der o.g. Dinge länger zu beschäftigen, oder es gar zu lesen. Nur kurz gucken, was es ist, und auf den passenden Stapel. Es interessieren keine Daten, kein "hab ich das schon erledigt oder nicht?", kein "wo soll ich das abheften?", keine Chronologie, gar nichts. Es geht zunächst nur darum, die Dinge zu finden, die ohne jedes Zögern weg können, um schnell Volumen zu reduzieren, und den Papierberg bewältigbarer wirken zu lassen. Es kann dabei nichts Wichtiges aus Versehen verloren gehen, da man an diesem Punkt noch nichts wegwirft, außer eindeutiges Altpapier.

Das einzige, was mal wichtig werden könnte, sind die Sachen aus dem Behörden-und-Firmenunterlagen-Stapel (Nr. 2). Deshalb beschäftigen wir uns so lange mit diesem, bis er nicht mehr vorhanden ist. D.h. die Sachen sind entweder auch im Papiermüll gelandet oder abgeheftet. Vorher interessiert uns der Privatkram gar nicht, und die Kontoauszüge könnten wir ja relativ schnell sortieren, falls jemand danach fragen sollte, denn sie sind zum Glück schon alle zusammen.

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"Wichtige Unterlagen"

1. Schritt: GLEICHES ZU GLEICHEM.
Telefon zu Telefon. Bank zu Bank, Bedienungsanleitungen zu Bedienungsanleitungen und so weiter. Es interessiert kein Datum, kein "hab ich das schon erledigt?", kein "wohin damit?", kein "ist das noch gültig?". Nur gucken, was es ist, und stapeln, ganz stupide.
Wenn man das nicht an einem Tag schafft, bieten sich - je nach Volumen und Anzahl der Stapel - Mappen an, oder diese Posteingangs-Körbchen aus Draht, Magazinordner aus Pappe zum Falten, Gummibänder, kleinere Kartons oder Heftklammern. Hauptsache, die bereits sortierten Unterlagen vermischen sich nicht wieder.

Wichtig ist hier ein Extra-Stapel für "Ewige Unterlagen". "DINGE, DIE MAN MANCHMAL IRGENDWO VORZEIGEN MUSS", und daher griffbereit haben sollte: Geburtsurkunde, Führerschein, KFZ-Brief/Schein, Impfpass, Gelbe U-Hefte, Heiratsurkunde, Zeugnisse, Abschlussbescheinigungen, Sozialversicherungsausweis, Lohnsteuerkarte etc. Dazu gehören auch Kreditkarten, Mitgliedsausweise usw.
Diese Kiste sollte besonders auffällig und groß beschriftet sein und so abgestellt werden, dass man sie leicht finden und erreichen kann. Sie wird aber noch nicht weiter sortiert. Sollte in eurer Sortierphase jemand eure Geburtsurkunde von euch haben wollen, so wisst ihr genau, sie kann nur in dieser Kiste sein - die Sucherei beschränkt sich also auf ein Minimum.

Wenn der grobe Stapel komplett weg ist, beginnt Schritt 3:

Vorher solltet ihr folgendes wissen: Privatpersonen MÜSSEN gar nichts dergleichen aufheben. Es wird NIE NIE NIE jemand kommen und euch nach eurer Telekomrechnung von August 2009 fragen. Nehmt euch also einen beliebigen Stapel Blatt für Blatt vor und stellt euch zwei Fragen:

1. IST DAS ERLEDIGT?
Wenn nein - darf es nicht abgelegt oder weggeworfen werden!
Wenn ihr mit "weiß ich nicht" antworten müsst, schreibt "telefonisch klären" drauf und lasst es bei den unerledigten Sachen offen liegen. Es ist weder ein Problem, noch eine Schande, z.B. beim Stromanbieter anzurufen und sich zu erkundigen, was man noch offen hat. Wenn man sich mit der Frage der Rückzahlung in dem Moment nicht befassen kann oder möchte, legt man eben einfach auf - Hauptsache, man kennt schon mal die Summe.

Wenn ihr "ja" antwortet, kommt die 2. Frage:

2. BRAUCHE ICH DAS NOCH, z.B. für die Steuer, oder sind Zugangsdaten, Kontaktdaten o.Ä. drauf, die sonst nirgendwo stehen?

Nein? Dann weg damit.

Wenn ihr "ja" oder "weiß nicht" sagt, hebt es im Normalfall auf.
ABER
Unterlagen, die älter als SIEBEN Jahre sind, braucht ihr überhaupt nicht mehr aufheben, der Zug ist schlichtweg abgefahren. Unterlagen, die älter als DREI Jahre sind, solltet ihr nur aufheben, wenn ihr euch sicher seid, dass ihr sie noch braucht, z.B. für eine Steuererklärung, die ihr definitiv noch machen werdet.

Was nun vor euch liegt, ist demzufolge größtenteils...genau...Altpapier. Also weg damit. Und weiter mit Schritt 4 - Ablage:


Der kleine Stapel, der dann noch übrig ist, ist das einzige, was ihr wirklich noch genau durchsehen und ggfs sortieren müsst (in 99,9% der Fälle chronologisch). Nehmt für jedes Thema einen eigenen Ordner. Der Ordner sollte am Rücken beschriftet werden können, so dass man den Inhalt wie bei einem Buchrücken sofort erkennen kann. Beschränkt euch beim Beschriften auf so wenig Information wie möglich und schreibt schön groß. "TELEKOM" oder "BANK" ist völlig ausreichend. Zugangsdaten, Kundennummern, Kontaktdaten, PIN/PUK-Nummern usw sollten immer ZUVORDERST im Ordner abgeheftet werden, damit ihr nicht den kompletten Ordner bis hinten durchwälzen müsst, um sie zu finden, wenn ihr sie zur Hand nehmen müsst. Bei "ewigen" Daten wie z.B. Kundennummern oder Telefonnummern könnt ihr euch sogar noch mehr Papierwust sparen, indem ihr alles auf die Innenseite der Ordnerhülle notiert. Dort kann man auch super Visitenkarten einkleben.

Sollte es nötig sein (z.B. bei Gehaltsabrechnungen), unterteilt im Ordner zusätzlich NACH JAHRESZAHLEN und fügt entsprechende MARKER in die Ordner ein. Solltet ihr also eure Steuererklärung für 2012 in Angriff nehmen, müsst ihr aus allen Ordnern nur jeweils den Packen zwischen dem Marker 2012 und dem Marker 2013 rausnehmen und könnt loslegen.

-Wer Zeit und Nerv dafür hat, kann nun zwischen den Markern noch chronologisch sortieren. Falls ihr das macht, dann tut euch selbst den Gefallen und nummeriert die Blätter deutlich sichtbar, damit ihr, falls sie mal durcheinander geraten, schnell alles wieder geordnet habt.

-Gewöhnt euch an, auf bezahlte Rechnungen sofort "bezahlt" zu schreiben. Wenn ihr wegen eines Schreibens mit jemandem telefoniert, notiert euch auf dem Schreiben oder auf dessen Rückseite Datum und Uhrzeit des Telefonats, sowie den Namen des Gesprächspartners, und was vereinbart wurde. Dass ihr damit ein "offizielles" Schreiben verkrakelt, interessiert keine Sau.

- Für die Zukunft genügt ein Posteingangskorb DORT, WO IHR IMMER EURE POST ÖFFNET, und ein Altpapierkorb direkt daneben. Dinge, die nicht relevant sind, könnt ihr so direkt ins Altpapier fallen lassen, und das, was wirklich abgelegt werden muss, kann im Posteingangskorb lagern, bis ihr mal Zeit und Nerv habt, 20-30 Blätter auf einmal wegzusortieren. Ihr müsst dann nicht wegen jedes einzelnen neuen Blattes den Locher rauskramen, den Schrank öffnen und den richtigen Ordner finden, und ihr wisst immer genau, wo eure aktuellsten Unterlagen sind, so dass ihr sie schnell durchblättern könnt, wenn ihr z.B. herausfinden wollt, welche Rechnungen noch offen sind.



--------------------

Was nun noch fehlt, sind die persönlichen Dinge. Die werden nach dem gleichen Prinzip sortiert: Gleiches zu Gleichem, und dann in Schachteln, Hefter, Mappen...und dann einfach zusammen in einen Karton.

Bei persönlichen Dingen, die einem am Herzen liegen, kann man sich gut überlegen, was davon man zelebrieren möchte (ein spezieller Rat auch an Eljay). Man könnte Collagen daraus basteln, oder Scrapbooks. Die schönsten Fotos rahmen lassen, alte Liebesbriefe auf einen alten Küchentisch legen und überlackieren, aus Dias kann man Lampen machen, aus CDs Mosaike, man kann einen Setzkasten aufstellen, oder Muttis Lieblingsnippes in eine Blumenschale einarbeiten...der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, und via Google findet man eine unerschöpfliche Auswahl an kreativen Ideen, was man aus Dingen machen kann, die einerseits "zu schade" zum Wegwerfen sind, und andererseits für einen selbst keinen konkreten Nutzen mehr haben, oder "nur so" hingestellt den Charme einer Dose Thunfisch aufweisen würden.

Persönliche Dinge, die einen belasten, die traurig stimmen, negative Erinnerungen auslösen, sollten allerdings - und da bin ich wirklich absolut radikal - generell schleunigst das Haus verlassen, ob verschenkt, gespendet, verkauft...ganz egal, Hauptsache weg. Am besten gestern.


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21.10.2014 16:30 (zuletzt bearbeitet: 21.10.2014 16:32)
avatar  Eljay
#9
El

Danke für die weiteren Tipps. Was Papierkram angeht, habe ich mir grob so ein System schon länger angewöhnt, was ganz ok klappt.

Übrigens, ich habe gerade nachdem ich den letzten Beitrag schrieb, mein Bad in Angriff genommen und es akribisch geputzt. Man ist schon recht platt danach....puha....man fühlt sich auch total schmuddelig danach....ich will gleich die Küche noch in Angriff nehmen, bevor ich HEISS dusche, aber das Schreiben hier hat mir eine Art Tritt versetzt.

Was allgemein hilft ist natürlich vieles digitalisieren. Ich habe alle Videos/Fotos usw, sowie Zeichnungen digitalisiert. Ich werde das auch mit alten Briefen machen und danach WEG.
Musik CDs und Schallplatten kommen bei mir sowieso radikal weg, da ich sowieso viel lieber alles als MP3 habe.

Zu schaffen macht mir auch Elektronikmüll, wie alte Kassettendecks, alte Lampen, Videorekorder usw. Ich kann sie zwar mit dem Rad(Auto besitze ich nicht) zur Müllhalde fahren, aber das würde bedeuten mehrfach hin-und her. Die Strecken ist ca. 20km pro Fahrt.

Frage:
- Kann man konkret die Stadt anrufen, die das abholt?
- Kann man sich einmal einen ganzen Kontainer bestellen, wo man direkt sehr viel normalen Altmüll reinwirft?
- Wie sieht das mit Sperrmüll aus?


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21.10.2014 18:30 (zuletzt bearbeitet: 21.10.2014 18:33)
avatar  ( gelöscht )
#10
Gast
( gelöscht )

Das kommt auf die Stadt an. Einige haben ein reines Anruf-Abhol-System, andere sammeln zu regelmäßigen Terminen, und manche machen das überhaupt nicht, die wollen, dass man alles selbst zur Deponie fährt (so ist es z.B. bei uns). Das erfragt man am einfachsten telefonisch im Rathaus, sofern man es nicht sogar durch googeln rausfindet.
Was für Container es gibt, was sie kosten, und wie lange man darauf warten muss, hängt von den lokalen Anbietern ab. Im Normalfall gilt, dass unsortierter Müll am teuersten kommt. Einen Container mit reinem Altholz oder Grüngut kann man sich locker leisten, aber wenn du da von Flohmarktware, Papier über altes Sofa bis Kühlschrankinhalt alles reinklatschen willst, wird es teuer. Einige Anbieter liefern Kleinstcontainer mit gerade mal einem Kubikmeter Volumen für kleinere Ausmist-Aktionen, die trotzdem die Hausmülltonne sprengen würden. Auch da hilft leider nur Google.

Was auch eine Möglichkeit ist: In die Kleinanzeigen des Lokalblättchens gucken. Wenn da wenigstens noch ein bisschen was Brauchbares dabei ist (DVDs, Filme, reparierbare Elektrogeräte, Kabel...) kommen gern Trödel- und Schrotthändler, die dort annoncieren. Da muss man aber darauf bestehen, dass sie alles mitnehmen, und sich nicht nur die Rosinen rauspicken, und dir den Müll da lassen. Dafür, dass sie deinen nutzlosen Kram entsorgen, nehmen die halt alles Brauchbare als Bezahlung, aber sonst bekommst du eben nix dafür. Das Zeug würd ich dann in Kisten packen, die in den Hausflur oder vor die Haustür stellen und den Händler dort abfertigen, so dass er gar nicht in die Wohnung kommt.'


Zuletzt: Es freut mich wirklich unheimlich für dich, dass du gerade so eine richtig enthusiastische Phase hast. Ich möchte eigentlich kein "...aber" hintendran hängen, denn das steht auf jeden Fall im Vordergrund, eine wirklich tolle Leistung, auf die du zu Recht stolz sein kannst.
Aber ich möchte dich vorsichtig darauf hinweisen, dass wir hier schon oft die Erfahrung gemacht haben, dass diese Hochphase nicht ewig anhält. Natürlich ist es super, Grundordnung zu schaffen, aber die Hauptaufgabe ist, dran zu bleiben, kontinuierlich - damit es nie wieder so weit kommt, dass man bis zur Erschöpfung schrubben und wienern muss. Daher wäre meine vorsorgliche Empfehlung für dich, dir möglichst bald danach Strategien zurecht zu legen, die dir helfen, zukünftig jeden Tag ein bisschen was zu machen. Wenn es dein Wunsch ist, dann gern hier im Forum, mit uns zusammen.


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