Bitte berichtet von Eueren Erfahrungen!!!

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03.01.2015 20:20 (zuletzt bearbeitet: 03.01.2015 20:22)
avatar  Hatifa
#21
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Moderator

Ha, ich hab heut auch nicht gemacht, was ich mir vorgenommen hatte. Aber ich habe soeben festgestellt, daß der Computer, den ich mal von einer Kollegin bekommen hatte, doch einen Zugang zum Audio hat - hab damals wohl den falschen Eingang benutzt und mir ein Zusatzgerät zugelegt. Nun ist dies aber kaputt und ich wollte schauen, ob man vielleicht trotzdem was hört. Und man hört!
Jetzt ist aber der Lakomy mit seinem Gesang fertig und ich wusel gleich noch ein bißchen in der Stube. Meine Deadline für die ganze Wohnung steht - bis auf die Arbeiten wie Schrank aufhängen soll alles zum Monatsende fertig sein! Ich denke, wenn ich die Motivation von neulich wiederfinde, kann ich das auch schaffen. Im Moment aber muß ich mich zu jedem Schritt zwingen und ich laß mich auch ganz schnell wieder ablenken. Ich hoff, das wird wieder besser. Gestern hatte mir der Genossenschaftselektriker die Deckenlampe im Schlafzimmer angebracht. Das Provisorium dort ist also beendet. Außerdem hab ich in der Küche eine Nische mit eingebautem Regal, in dem ich Putzutensilien hatte und hab. Aus dem hab ich jetzt einfach mal sämtliche Lappen sortiert und in einen Karton getan - jetzt kann man wieder bis hinter gucken und weiß, was man an Chemikalien zu Hause hat! Ausräumen, auswischen und dann wieder einräumen muß ich aber trotzdem noch! Leute, wer Putzlappen braucht, bitte PN an mich! [wink]

LG Zipserrin


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03.01.2015 21:14
#22
Ta

Danke,liebe Zipserin,Putzlappen hab ich selber genug. Ja,ich möchte auch einen wesentlichen Schritt weiter sein am Ende
des Monats. Na wir werden ja sehen.....erstmal morgen noch mehr oder weniger Ruhetag.
Ich verabschiede mich für heute. Andermal mehr.

Gutsnächtle und grüssele Mausohr


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04.01.2015 12:29
avatar  Bibiana
#23
Bi

Hallo Ihr Lieben,

ich freue mich wirklich sehr, auf Euch hier gestoßen zu sein. Es tut unheimlich gut mit jemanden reden zu können.

Mauseohr, wo bist Du denn noch auf Fremdbestimmung gestoßen?!

Also als mir ein Freund damals beim entnommen der Garage geholfen hatte, da war auch Fremdbestimmung dabei. Aber er hat sich so viel Zeit genommen und hatte so viel Geduld mit mir, dass ich dann auch gemacht hab, was er gesagt hat und ihm vertraut hatte. Und ich habe es vielleicht kurz danach bereut. Aber mich dann doch sehr erleichtert gefühlt. Nun war das aber richtiger Müll. Ich konnte Zeitweise keinen Restmüll mehr entsorgen. Das was ich jetzt zuviel habe, sind dann doch Schätze für mich. Das wird sehr viel schwieriger werden.

Vertraut ihr Euch denn jmd. aus dem Freundeskreis an? Bei mir gibt es nur diesen einen Freund, der alles von mir weiß.
Zwei andere Pärchen Wissen auch Bescheid, weil mein Ex es denen damals erzählt hatte. Aber vor ihnen schäme ich mich dafür. Bzw. wenn ich raus gehe, will ich normal sein können. Will nicht noch zusätzlich da dran erinnert sein. Will nicht, dass mich dauernd alle fragen oder so.

Und habt ihr Partner? Ich habe meinen Freund durch die Sache verloren.
Er hat sich ne andere gesucht, mit der er die Probleme nicht hat. Und hat mich ne Zeit lang mit der auch betrogen.

Ich bin grad dabei zu akzeptieren, wenn meine Mutter was entsorgt. Denn ich bin dann auch so, dass mir das mir jede kleinste Veränderung bei ihr sofort auffällt und ich ihr die Quasi zum Vorwurf mache. Das ist mindestens genauso schlimm, wie wenn sie meine Sachen entsorgt. Das glaube ich schon. Aber da haut es bei mir immer ne Sicherung durch, wenn zB was entsorgt wurde, dass ich ihr geschenkt hatte oder so. Ich hatte ja anfangs auch geschrieben, dass ich die Zeit nach dem Tod meinesDaddys dann oft die Tonne meiner Mutter durchsucht hatte. Fast fünf Jahre habe ich geschafft das nicht mehr zu tun. Aber ich habe zur Zeit wieder ganz groß das Verlangen. Ganz große Angst, was sie alles weg wirft. Heute zum Beispiel ist sie zum Kaffee eingeladen und es würde sich mir die Zeit bieten. Schlimm, ich geh jetzt dann auch zu einer Freundin, um nicht in Vetsuchung zu geraten. Weil dieser Zwang, die Tonne immer durch zu gucken, dass war ne ganz schlimme Zeit, das will ich nicht wieder haben. Und ich muss ihr den Freiraum lassen, den ich doch auch gerne möchte.

Numi, Du hast geschrieben, dass Du anfangs auch nichts von Deinem Vater hast entsorgen können. Dich als Verräter gefühlt hast, ja sogar das Gefühl hattest "ihn" weg zu werfen. Ganz genau so geht es mir auch. Nur leider mit so vielen anderen auch, was mich an die Gute alte steigt erinnert. Ich beneide Dich, dass Du das geschafft hast. Trotz Deinen Gefühlen.


Euch allen einen schönen Sonntag und liebe Grüße
Bibiana


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04.01.2015 12:32
avatar  Bibiana
#24
Bi

Uups Korrektur. Nicht den Restmüll, sondern die Wertstoffe waren es.


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04.01.2015 14:42 (zuletzt bearbeitet: 04.01.2015 14:53)
avatar  ( gelöscht )
#25
Gast
( gelöscht )

mir kamen dabei mehrere Umzüge zuhilfe, ich hab den ganzen Kram ja immer in verpackten, nie angerührten Kartons von Keller zu Keller geschleppt. Es war auch nicht mehr sooo viel. Mein Vater war am Ende ziemlich krank, löste seine Wohnung auf und verbrachte die letzten Monate in einem Zimmer in der Wohnung meiner Großeltern. Bevor er dort einziehen konnte, war schon sehr viel entsorgt worden, und ich selbst habe auch nicht alles mitgenommen - man sollte vielleicht dazu sagen, dass mein Vater ein Messie war, schon lange, bevor jemand in Deutschland ein Wort dafür kannte. Meine Mutter hingegen hat früher mit der Zahnbürste geputzt. Die Kombination war wohl keine optimale Voraussetzung für eine gelungene Ehe...

Vor rund 10 Jahren fiel mir das Buch von K. Kingston in die Hände, "Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags". Das Buch kam für mich genau zur rechten Zeit. Ich war extrem unzufrieden mit meiner Wohnung, aber ich konnte nicht einordnen, wieso. Ich hatte das Gefühl, dass ich putze und putze, aber man rein gar nichts davon sieht, und dass mich alles in der Bude irgendwie nur noch ankotzt. Zu dem Zeitpunkt besaß ich noch das meiste von dem, was ich von meinem Vater behalten hatte, wenn auch im Keller.
Kingston ist der Ansicht, dass auch Dinge, die man nicht sieht, uns im Unterbewusstsein belasten. Die tausend unerledigten kleinen Dinge, die flüstern: "Du müsstest noch...wolltest du nicht schon längst mal..." Es ist eben nicht "aus den Augen, aus dem Sinn".
Man mag die Begründung mit der "Chi-Energie" für esoterisch halten, oder einfach nur für eine leicht verständliche bildhafte Darstellung. Auf mich trifft es jedenfalls voll zu, dass mich unerledigte Dinge lähmen und unruhig machen zugleich - eine üble Kombination. Ich bin sehr empfindlich gegenüber diesen unerledigten Dingen. In einem Raum oder gar Haus, in dem es extrem viele davon gibt, befällt mich schon nach kurzer Zeit ein intensives Unwohlsein, auch wenn ich nur zu Besuch bin, und mich das gar nichts angeht.

Kingston hat mit ihrer Argumentation bei mir genau den richtigen Nerv getroffen. Ich hatte schon beim Lesen auf einmal so richtig Lust zu entrümpeln, und lange unerledigte Dinge in Ordnung zu bringen. Mit Betonung auf LANGE unerledigt. Es war für mich ein Augenöffner, dass diese unerklärliche Kombination aus Unruhe und Lähmung an dem vielen Krempel lag, von dem ich umgeben war. Ich besaß zu viele Dinge. Keine Messie-Massen wie im TV, aber trotzdem - zu viel. Und vor allem aus den falschen Gründen. Aus Geiz und Pflichtgefühl, weil ich nicht wusste, wohin damit, aus emotionalen Gründen, weil ich meine Träume nicht begraben wollte, aus Angst, mich ihnen zu stellen, weil man sie noch mal gebrauchen konnte...alle erdenklichen Gründe, nur so gut wie nichts "weil ich es mag, weil ich es schön finde, weil ich GERNE davon umgeben sein will". Solche Dinge schaffte ich prinzipiell nicht an, weil es nicht zwingend nötig war.

Ich fing beim Ausmisten als erstes mit grottigen Geschenken an. Es war, als hätte Mrs. Kingston mir mit ihrem Text eine Erlaubnis gegeben, mich endlich von dem Scheiß trennen zu dürfen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Das waren blödsinnige, unnütze Geschenke, deren Anblick mich richtig wütend gemacht hat. Ich habe beispielsweise mal von meinem Freund ein TELETUBBIE geschenkt bekommen, aus Stoff, und er hatte es "in mühevoller Handarbeit" zu einem "bösen" Teletubbie um-bemalt. Schwarz gefärbt, Augenklappe, Narbe...er fand das total witzig, ein toller Gag, noch dazu selbstgemacht...Ich finde die Teletubbies bescheuert, und ich dekoriere nicht mit Stofftieren. Er wusste, dass es mir finanziell schlecht ging, und es an fast allem mangelte. Er wusste, dass er mir mit einem Satz Geschirrhandtücher eine größere Freude für weniger Geld bereitet hätte, aber das war ihm einfach nicht originell genug. Also wenn man jemandem wirklich seine Wertschätzung zeigen will, dann darf man ihm nichts schenken, was er gebrauchen kann, oder was er sich wünscht, sondern es muss etwas Außergewöhnliches sein.
Mir wurde nicht nur von ihm signalisiert, dass ich undankbar sei, weil ich diese besondere, persönliche Geste und Mühe nicht honorierte. Also behielt ich den Kram (und vielen anderen Gag-Geschenk-Schrott), und das führte tatsächlich zu dem Phänomen, das Kingston beschreibt: Wenn dein Haus voll ist mit einer Art Sammlung, dann denken die Leute, man steht eben total darauf, und schenken einem Jahr ums Jahr wieder etwas dafür. Eine absurde, und irgendwie auch kranke Situation...ich war bettelarm, hätte so ziemlich jeden Haushaltsgegenstand, Lebensmittel, Hygieneartikel, Bekleidung oder Geld gebrauchen können, aber sollte so tun, als freue ich mich wie verrückt über einen sauteuren Wecker in Form des Raumschiffs Enterprise.
Ach wie tat das gut, all diesen Rotz endlich in die Mülltonne zu kloppen! JA, ich war sauer auf die Personen. Aber nachdem die Sachen weg waren, und ich nicht mehr ständig durch den Anblick meinen Ärger schürte, konnte ich ihnen irgendwann verzeihen. Es hat auch niemand nach dem Verbleib der Sachen gefragt, und wenn, dann hätte ich demjenigen offfen gesagt, dass mir das Ding nicht mehr gefiel - und ihm angeboten, im Gegenzug auch gern Dinge wegtun zu dürfen, die ich ihm geschenkt hatte, falls sie ihm auch nicht (mehr) gefielen.

Nach den echten Hassobjekten kam die Kategorie "Ich hab genug davon und tu das weg, das mir am wenigsten gefällt". Das war verdammt viel. Und es stellt sich ein erstaunlicher Effekt ein - wie beim Obst. Wenn man immer nur die schönsten Früchte herausnimmt, wird jeder, der danach kommt, das Gefühl haben, selbst auch wieder die schönsten Früchte bekommen zu haben - weil er die noch schöneren Früchte nicht gesehen hat. Und das umgekehrt. Wenn die hässlichste Bettwäsche weg ist, fällt dir auf einmal auf, wie hässlich die zweithässlichste ist. Am Ende hast du nur noch "Lieblingsbettwäsche". Und das ist ein tolles Gefühl. Damit es sich einstellt, müssen die Sachen aber zwingend aus dem Haus sein, und man muss auch ein wenig Zeit verstreichen lassen zwischen den Durchgängen, um zu lernen, dass man nicht nur ohne die Sachen auskommt, sondern, dass es de facto so viele Vorteile hat, weniger zu besitzen, dass man gern weniger besitzen möchte, um sich noch mehr dieser Vorteile zu sichern. Diese Phasen, nach denen man sich von Dingen trennen kann, von denen man sich vorher noch nicht trennen konnte oder wollte, nenne ich "Durchgänge".

Dann kam die Kategorie "Projekte, die ich sowieso nie erledigen werde". Da war zum Beispiel ein großer Korb wirklich schöne Bekleidung, teure Sachen, aber man hätte sie bügeln müssen. Und wenn es eine Hausarbeit auf der Welt gibt, die ich hasse, dann ist es bügeln. Ich bügle nicht. Niemals. Und ich hätte diesen Korb auch nie gebügelt, und selbst wenn ich es getan hätte, hätte ich das Zeug nach einmaligem Tragen schon wieder bügeln müssen, und das dann auch wieder fünf Jahre nicht getan - also weg damit. Ja, auch das hat ein bisschen weh getan, aber der Drang, dieses "Gefühl, mich zu befreien" wieder zu erleben, war viel stärker. Ach, und wenn man sich schon eingesteht, dass man sowieso nie bügelt, kann man sich auch gleich von seinem Bügelbrett und Bügeleisen trennen...hab jetzt seit etwa einem Jahrzehnt keins mehr, und habs nie bereut oder vermisst.

Dann kamen die "Eventualitäten-Besitztümer" an die Reihe. Dinge, die ich aufhob für den Fall, dass (viele) Gäste kommen. Geschirr, Besteck, Schüsseln, große Töpfe, Sitzgelegenheiten...alles nur "für Besuch". Das hat auch weh getan, aber ich hab mir gesagt, wenn solche Gelegenheiten doch wiederkommen sollten, dann werden sich auch Lösungen dafür finden. Man kann sich was leihen, oder die Leute sollen halt mal nen Klappstuhl mitbringen. Wer rumheult, weil er von nem Pappteller essen muss, der ist hier sowieso nicht willkommen.

Um die Sachen meines Vaters und um meinen Papierkram drückte ich mich zu dem Zeitpunkt immer noch. Erst als jede Schublade sortiert, jeder Schrank ausgemistet, jede Kleinreparatur erledigt und alles sauber geputzt war, ging es an diese seit Jahren ungeöffneten Kartons. Nachdem ich gelernt hatte, wie angenehm es sich anfühlt, Dinge wegzutun, wollte ich mich auch dieses Ballasts endlich entledigen. Ich konnte mir endlich eingestehen, dass ich die Kassetten nicht hören, die Videos nicht anschauen würde. Auch nicht, wenn sie sortiert wären.
Ich habe nur die Dinge behalten, die ich schön finde, und die mir wirklich was bedeuten, die ich vielleicht auch vererben oder zumindest irgendwann den Kindern zeigen möchte, um ihnen zu zeigen, wer ihr Großvater war, was er so gemacht hat, wie er aussah. Der Rest flog weg, und ich hatte nicht mehr das Gefühl, meinen Vater zu verraten. Ich meinte eher, wenn er ein Geist oder so etwas wäre, und mich dabei beobachtet, dass er sich viel eher für mich freut, dass ich mich nicht mehr mit dem Ballast rumquäle, mit dem er selbst zu seinen Lebzeiten nicht fertig wurde.

Ganz am Schluss - und nur der Vollständigkeit halber erzählt - kam dann der Papierkram dran, vor dem ich als einziges richtig Angst gehabt hatte. Ich war inzwischen geübt darin "zu sichten und zu lichten", mir ein großes Problem in viele kleine zu zerlegen, und es stellte sich heraus, dass in meinem Riesenstapel Papiere nur sehr wenig drin war, das tatsächlich relevant war. 95% waren Altpapier. Auf 5% reduziert sah der Stapel nicht mehr so bedrohlich aus, und ich konnte Blatt für Blatt daran arbeiten. Am Ende hat das, wozu ich mich jahrelang absolut nicht imstande gefühlt hatte, effektiv 2-3 Stunden gedauert.


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