Was hat euch an Therapie "genervt"?

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30.08.2013 07:33
avatar  Kayla
#11
Ka

Hallo langer Weg!
Du, bei dem Begriff "Symptomdoktorei" vergisst Du etwas ganz Wesentliches. Man kann sich von der Ursache zur Wirkung vorarbeiten. Das klappt aber auch umgekehrt. Beginnt man, antrainiertes Verhalten zu ändern, tauchen sehr oft die Ursachen für dieses Verhaltensschema ganz von allein auf.
Ein Beispiel, das vielleicht einige nachvollziehen können. Jemand hat chronische Wasserscheu, ohne die Ursache zu kennen. Der Therapeut bringt ihn dazu, vorsichtig in ein Schwimmbecken zu klettern. Da ist anfangs nur ein massiver innerer Widerstand, der alles zu blockieren scheint. Hat man den, mit welchem Mittel auch immer, überwunden, taucht oft eine Art Deja vue - Empfinden auf. Das hatten wir schon mal und dann ist Dies und Jenes passiert ...
Ich glaube, das ist so die letzte Barriere unserer Psyche, um uns vor einer solch drastischen Änderung noch einmal zu warnen, was "passieren könnte". Und darüber wird bei einer Verhaltenstherapie natürlich gesprochen. Es geht in dem Falle einfach nur nicht darum, mit dem Schleppnetz durch die Vergangenheit zu pflügen, alle Erfahrungsfische heraus zu zerren und nur die guten wieder ins Wasser zu werfen, sondern sich mit einer Angel und dem richtigen Köder hin zu setzen und zu warten, was anbeißt.
Das heißt selbstredend NICHT, dass man sich selbst zum Zirkuspferd dressiert oder Vergangenheit komplett ignoriert ;-).

Einen schönen Start ins Wochenende für Euch alle
Kay

Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


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03.09.2013 16:23
#12
De

Hallo Kayla,

da muss ich Dir rechtgeben was Du schreibst.
Habe es aber nicht allgemein gemeint, sondern in Bezug auf Chaosforscherin, die soweit ich das verstanden habe, noch Studentin ist.
Und so nehme ich an, dass sie mit Therapiegruppen in Kliniken oder Selbsthilfegruppen zu tun hat.
Und noch im privaten Bereich.
Jedenfalls denke ich dass unter den Voraussetzungen erstmal ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden muss, bei dem diejenigen etwas zulassen, denn sie haben ja mit Chaosforscherin nicht deshalb zu tun weil sie sie ausgesucht haben, sondern weil sie eingesetzt wurde bzw. da war.
Hoffe, konnte mich verständlich ausdrücken.

Viele Grüsse


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03.09.2013 20:30
avatar  Kayla
#13
Ka

Hallo langer Weg!
Ich muss mich jetzt mal gaaanz vorsichtig ausdrücken, um nicht falsch rüber zu kommen. Was ich immer wieder mal merke, wenn ich beruflich mit Psycho... zu tun habe, ist leider ein Schulbankproblem. Man hat im Studium etwas gelernt und versucht es nun, wie einen Sack, den Menschen über zu stülpen. Meine Erfahrung mir Menschen ist, dass die meisten sehr wohl selbst wissen, WIE sie aus der Falle rauskommen könnten, es sich nur nie bewusst gemacht haben.
Die kunst der Psychotherapeuten und Psychologen ist daher eben nicht, erstmal zu orakeln, sondern erstmal zuhören, zuhören, zuhören, analysieren, vergleichen, vortasten. Menschen sind keine Schulbücher und sie haben einen eigenen inneren Zeiger, der meist genau auf die richtige Stelle zeigt. Nur haben wir oft durch traumatsiche Erlebnisse verlernt, ihm zu vertrauen. Nicht die Vertrauensbasis zwischen Therapeuten und Patient ist das Hauptproblem, sondern die Vertrauensbasis zwischen mir und mir, Verstand und Intuition. wie gesagt, alles ein weites Feld und da haben andere richtig gute Bücher drüber geschrieben.

Kay

Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


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11.04.2017 21:39 (zuletzt bearbeitet: 11.04.2017 21:39)
#14
Ra

@Der lange Weg, @Chaosforscher,

selbst war ich deshalb noch nicht in Therapie (da ich immerhin auch wegen zB Überordentlichkeit, Perfektionismus, Minimalistisch-Leben, etc. dort Themenbereiche ansprechen könnte...) jedoch vermute ich, dass bei manche die Gespräche nur teilweise Unterstützung bieten könnten, denn reden mag ich persönlich schon gerne. nur ob dann auch in den eigenen vier Wänden die Motivation vorhanden wäre ...ist finde ich, manchmal eine andere Sache.

in meinem Fall wäre es so, ob ich beispielsweise etwas unsynchrones einfach so belassen könnte, ohne es perfekt gereiht, nach Farbe, etc. sortieren zu wollen. andere Leute fänden vlt meinen Stil eher "leer", ich hingegen sehe Vorteile beim Umziehen, als auch bezüglich Platz allgemein ...es ist mehr freier Weg, durch den ich problemlos hindurchgehen kann, müsste beim Säubern von Oberflächen, Böden, etc. nicht erst einiges verschieben, etc.

@Messie, wie wären deine Ratschläge, Erfahrungen, Vermutungen und falls das Profekt noch besteht oder neue des Users Chaosforscher geplant wären oder in Planung sind ...gerne können sich auch andere User melden und ich denke, dass es ggf. interessierte User geben könnte? ich hatte im Bezug auf einen anderen Bereich letztens bei einer Ausgabe unterstützen können, wo es um ein anderes Thema ging. auf ungefähr 7.000 Zeichen begrenzt, waren AuthorInnen und auch Interviewpersonen gesucht und ich fragte als Person an, welche gerne spricht, Erfahrungen teilt, Worte in Schrift mit Details versetzt, jedoch zwar kein Author ist.

ich bekam einen Platz und mit einer anderen (mit zwar unbekannten) Person, teilten wir uns den Platz für die vorhergesehenen vier Seiten und meist frage ich auch, ob ich dann ein Exemplar als positive Gedankenserinnerung behalten könnte. auch wenn ich als Minimalist lebe, warum nicht Einzelstücke für positive Gedanken, ggf. auch für Motivation oder aus andere Gründe aufbewahren? in Filme könnten diese als kleine Box unterhalb eines Bettes gezeigt sein, ich hingegen plane schon statt dem Bett etwas anderes und demnächst wird es ggf. ein ziemlich tiefer-gelegter Tisch (und Sessel wären dann auch hinfällig)


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