Komme nicht über Trennung hinweg

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24.07.2016 14:21
#1
Le

Hallo in die Runde,

bin seit knapp einem Monat Mitglied hier und dies ist mein erster Beitrag.

Ich sitze in meiner in den vergangenen 15 Jahren immer chaotischer gewordenen Messie-Wohnung und bin seit Wochen in einer (agitierten) Depression. An Pfingsten habe ich meiner Ex-Freundin am Telefon mühsam aus der Nase ziehen müssen, dass sie in ihrem Motorradurlaub etwas mit einer der beiden anderen mitfahrenden Frauen angefangen hat. Das ist heute zehn Wochen her - und während ich am Anfang noch relativ stark war (als ich erfahren habe, war ich den drittenTag allein mit meinem Hund im Urlaub, weil ich nicht Motorrad fahre), verschlechtert sich mein Seelenzustand immer mehr.

Gestern war CSD in einer benachbarten Stadt und ich wäre gern hingegangen, aber durch den Anruf einer Freundin habe ich erfahren, dass sie mit ihrer neuen Partnerin auch hingeht. Das hieß für mich: Ich musste mich schützen, weil ich den Anblick nicht ertragen hätte - ich war also allein mit meinem Hund in der Natur und habe solange geweint, bis ich nicht mehr konnte

Ich hatte in den Monaten zuvor immer öfter gespürt, dass meine Freundin kaum noch Interesse an mir hatte. Sie hat aber die Beziehung weiterlaufen lassen, weil ja noch keine Bessere sicher "am Haken" war. Aber die Frau aus der Motorradgruppe hatte wohl Interesse signalisiert - "da würde was gehen", höre ich meine Freundin noch sagen und "wir schlafen in zwei Zelten, weil die eine Frau schnarcht. Aber Du kannst mir absolut vertrauen, mein Schatz!" Das habe ich auch - und nicht zum ersten Mal. Denn 2013 hatte sie sich in meine beste Freundin verliebt, die das aber nicht erwidert hat und im übrigen viel zu integer ist, um mir so etwas anzutun. Da hätte sich ein Mensch mit gesundem Selbstwertgefühl schon getrennt - aber ich habe es leider nicht getan.

Die Beziehung ging also weiter, war auch zwischendurch schön, wobei wir nie zusamengewohnt haben, sondern immer eine überwiegend Wochenend-Fernbeziehung geführt haben (zwei Jahre lang 260, ab 2013 dann "nur noch" 75 Kilometer zwischen uns). Denn 2013 ist sie aus Ba-Wü nach Rhld.-Pfalz gezogen - ab da, so kommt es mir vor, holt sie auf Teufel komm raus ihr bis dahin nicht ausgelebtes Lesbischsein nach. Denn sie ist (weil die Scheidung zu teuer ist), immer noch verheiratet (im Guten von ihrem Mann getrennt) und hat einen 16-jährigen Sohn.

Ab Mai 2014 war ich familiär sehr belastet und "eingespannt", weil meine Mutter zum Pflegefall wurde. Schon im Vorfeld war meine Freundin oft genervt und gleichgültig und hat im Sommer eine Beziehung mit einer anderen Frau angefangen, die ich auch kenne und mit der sie eigentlich nur auf freundschaftlicher Basis und um Kosten zu sparen, zusammenziehen wollte. Zwischendurch hatte sie auch noch eiine Affäre mit einer mir ebenfall bekannten Frauu, von der ich aber erst viel später und von anderen Menschen erfahren habe!). Wie sehr hätte ich mir da eine verlässliche und tröstende Partnerin an meiner Seite gewünscht - stattdessen der doppelte emotionale Supergau!

Nach drei Monaten war die Beziehung mit der anderen Frau vorbei - sie hat meine Freundin hochkant vor die Tür gesetzt (es war ihr Haus) - und ich wollte sie unbedingt zurückhaben, weil ich sie geliebt habe. Das erste halbe Jahr (2015) war auch sehr schön, aber dann ging es wieder los, dass sie zunehmend von mir genervt, desinteressiert und auf ihrem Ego-Trip war, derweil ich depressiver wurde und sie nur noch genervter - eine Abwärtsspirale ...

Insgesamt habe ich meine Freundin in unsere Beziehung immer wieder sehr ambivalent erlebt - und wurde es dabei selbst auch immer mehr. Es gab schöne Momente, Phasen, in denen sie mir glaubhaft versichert hat, dass sie mich total liebt, dann wieder war sie distanziert, gleichgültig, genervt, ungeduldig, räumlich da, aber ich habe mich trotzdem immer einsamer in der Beziehung gefühlt.

Fazit: Drei Mal hat sie den Absprung versucht und jetzt ja auch endgültig geschafft. Das für mich so Bittere daran: Ich bin total allein, habe in den vergangenen Jahren immer versucht, die Beziehung aufrecht zu erhalten, mich selbst dabei verloren und der Zustand der Wohnung wurde derweil immer schlimmer. Ich flüchte, wann immer ich kann aus der Wohnung (jetzt erst recht) und kriege es nicht auf die Reihe, mich von Dingen zu trennen und gründlich aufzuräumen.

Vor 16 Jahren hatte ich schon mal eine Trennung nach ähnlichem Muster (wurde belogen und im fliegenden Wechsel gegen eine andere Frau ausgetauscht). Damals war ich noch kein Messie, aber das Trauma von damals wiederholt sich ... und so ist mein und der desolate Zustand der Wohnung kein Wunder ...


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24.07.2016 14:51
avatar  Rosa
#2
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Hallo und herzlich willkommen hier im Forum liebe(r) Leuchtturm !!

Schön das du hier bist -ich freue mich das du so offen bist und so über deine Gefühle und Situation
schreibst !
Da hast du ja schon einen Film hinter Dir !
und es ist dir ja auch klar -das du den Ausgang dieses Filmes so befürchtet hast -nachdem du nur eine Zwischenlösung warst und Sie 3 mal schon weg wollte

ja klar das alles im Chaos versinkt du weißt doch auch woher das rührt -Du bist sehr weit !
und ich sage Dir heute das Du das überhaupt nicht nötig hast -

Du bist wertvoll und ein besonders liebevoller Mensch !!!
Warum das nicht als Chance sehen ?
Andere Mütter haben auch schöne Töchter und wo eine Tür sich schließt ,öffnet sich meist eine Neue ...

Hat deine EX kenntnis von deiner Wohnung ?

bis später Rosa

Alles Pink ?
es grüßt euch Rosa


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24.07.2016 15:13
#3
Le

Ja, sie kannte den Zustand der Wohnung und hat mir immer mal wieder angeboten, dass sie mir helfen will, aufzuräumen, aber ich habe es immer rausgezögert. Wenn sie da war, hat sie aber auch immer wieder gesagt, dass sie sich trotzdem wohl und geborgen bei und mit mir fühlt. Ich glaube nicht, dass der Zustand der Wohnung der Trennungsgrund war - sie kam nicht mit meinen seelsichen Tiefs klar, denn sie möchte s "leicht und locker" (O-Ton) in ihrem Leben haben.

Sie hat ihren Vater früh verloren bzw. dessen Niedergang durch einen Gehirntumor miterleben müssen und sie hat in ihrer Kindheit sehr unter ihrer als nicht liebevoll erlebten, sondern überforderten Mutter gelitten. Danach ging es mit der kleinen Firma der Familie bergab - und sie hat damals ihren Mann kennen gelernt, der immer verlässlich da war. Ich habe mir damit immer wieder ihr von mir oft als sehr hartes und empathieloses Verhaltenrklärt und entschuldigt, aber dazu bin ich nicht mehr gewillt. Man muss andere Menschen nicht so verletzen, auch wenn man selbst selsiche Verletzungen erlitten hat - oder?


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24.07.2016 15:15
#4
Le

Sorry für die vielen Tippfehler! :-)


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24.07.2016 16:15
avatar  ( gelöscht )
#5
Gast
( gelöscht )

Liebe Leuchtturm!
Darf ich fragen, wie alt du bist?
Warum machst du dich von einem anderen Menschen so abhängig?
Du bist ein eigenständiger Mensch , der mit Würde und Respekt behandelt werden soll!
Ist/war es die große Liebe, oder vielleicht doch Gewohnheit; Angst alleine zu sein, Angst es nicht schaffen zu können?
Sie hat dich total ausgenutzt,: Festgehalten und weiter gesucht!
Egal was war, jetzt geht es ums hier und jetzt , ums heute.
Fange an dich um DICH zu kümmern, dann fängt das mit deiner Wohnung auch an, ganz von alleine.
Fühl dich einfach mal gedrückt und du schaffst das schon
Lg. Laurie


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