Ich mache mir Sorgen um meine Mama

01.12.2017 22:04
avatar  Taimi
#1
Ta

Hallo zusammen, ich habe eben über eine Stunde lang einen Beitrag geschrieben...dieser war wirklich verdammt lang. Und wohl doch zu privat.

Daher die Kurzfassung:
Wie im Betreff erwähnt, geht es um meine Mama. Ich bin 25 Jahre alt und wir leben seit der Trennung meiner Eltern vor ca. drei Jahren zusammen. Ich kenne es nicht anders, dass überall Zeitungsstapel/andere Papiere/Bücher herumliegen. Es ist nicht dreckig, nur unordentlich. Meine Mama sammelt einfach alles. Z.B. leere Eisdosen. Wir haben soooo viele Tupperschüsseln (auch noch von meiner Oma) aber sie hebt alle möglichen Plastikdosen auf. Warum? Nunja, könnte man mal was reintun. Etwas, das aus einer teuren Tupperdose nur wieder schwer rausgeht, as diese z.B. verfärbt. Aber auf der anderen Seite haben wir so viel Tupper, dass sie das verschenken möchte. Aber warum dann nicht den Plastikmüll wegschmeißen und die Tupperdosen verwenden, wenn wir sowieso so viele haben...? Und so hat sie echt für alles eine Begründung. Auch für ihre ganzen Schnellhefter mit ausgeschnittenen Zeitungsartikeln und Kassenbons.
Früher hat mir das nicht viel ausgemacht. Da war ich in meinem Zimmer und hab meine Onlinegames gespielt. Zwischenzeitlich bin ich an den Wochenenden meistens bei meinem Freund, dort fühle ich mich deutlich wohler. Jetzt, da ich mal gesehen habe, wie es in einer "normalen" Wohnung sein kann, fühle ich mich daheim immer unwohler. Früher oder später ziehe ich hier aus, klar. Aber was ist mit meiner Mama? Finanziell gesehen muss sie dann in eine kleinere Wohnung. Hier stehen noch ungeöffnete Kisten von unseren letzten beiden Umzügen.
Ich liebe meine Mama, sie ist immer für alle da und hat wirklich viele Freunde. Unseren letzten Umzug habe ich als Chance für einen Neuanfang gesehen, weil die Wohnung echt toll ist. Anfangs habe ich das Chaos auf die Scheidung usw geschoben, erstmal eingewöhnen hier. Aber es ändert sich wieder nichts.
Wie kann ich ihr helfen, dass sie einsieht, dass sie ein Problem hat? Ich habe ihr schon mehrfach direkt gesagt, was ich denke. Aber sie dadurch zu verletzen oder zum weinen zu bringen ist dauerhaft keine Lösung.

Ich weiß nicht genau, was ich hier für Hilfe bekommen könnte. Aber alleine darüber zu schreiben hat schon etwas geholfen. :)


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01.12.2017 22:52 (zuletzt bearbeitet: 01.12.2017 22:53)
avatar  Nemo
#2
Ne

Hallo @Taimi
Ich würde ihr schon sagen, dass sie irgendwo abbauen muss, damit sie sich dann eine kleinere Wohnung nehmen kann. Nicht als Vorwurf, sondern aus logistischer Sicht. Bring sie dazu, ernsthaft darüber nachzudenken, damit sie von sich aus ans Wegwerfen denkt. Sag ihr, dass Du Dir wirklich Sorgen machst, was sein wird, wenn Du mal eigenständig ohne sie lebst, wie sie dann mit so viel Plunder festsitzt. Meine Mutter hob jahrzehntelang sehr viele Stoffe auf. Ich sagte ihr immer wieder mahnend, dass ich damit übrrfordert sei, wenn sie mal sterbe. Daraufhin baute sie tatsächlich damit ab, wobei es am Ende immer noch 6 Bananenkisten waren, die ich in ihrem Sinne verschenkte, als sie im Sterben lag.

Ich hatte allerdings noch viel mehr angesammelt als meine Mutter, dachte dabei auch an die Umzugsproblematik, aber auch daran, was wäre, wenn ich unverhofft sterben würde. Ich möchte meine trauernde Familie nicht noch zusätzlich belasten. Es wäre schon genug schwer, ohne meinen steten Rückhalt weiterzuleben.


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02.12.2017 05:20
avatar  ( gelöscht )
#3
Gast
( gelöscht )

Hallo, @Taimi

was du von deiner Mutter beschreibst ist wirklich sehr typisch. Kannst du dich erinnern, wann es begonnen hat? Gab es ein besonderes Ereignis, wie Scheidung, Tod eines Elternteils? Hat deine Mutter aus ihrer Kindheit erzählt?

Das Bild, das vor meinem inneren Auge auftaucht, geht in der Richtung 'Ich bin es nicht wert teure Tupperdosen zu benutzen, für mich sind Eisdosen gut genug.' Stört sie unter Umständen der Gedanke, dass die Dosen von ihrer Mutter/Schwiegermutter sind? Wie standen die zwei zueinander?

Hast du Geschwister? Bist du berufstätig?
Gegen den Willen deiner Mutter wirst du nichts unternehmen können. Würde sie auf dieser Seite lesen? Vielleicht kommt durch die Vergleiche eine Einsicht.Und auch die Erkenntnis, dass sie damit nicht allein dasteht.

Herzlich willkommen bei uns!


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02.12.2017 08:45
avatar  Wolfram
#4
Wo

@Taimi

es kommt nicht darauf an, was Du denkst, sondern darauf, was Deine Mutter denkt. Und da heißt es, zuhören. Es könnte z.B. sein, dass Deine Mutter denkt, sie könnte Überflüssiges beim nächsten Umzug immer noch wegwerfen und bis dahin verwenden.
Es gibt keine normale Wohnung. Es gibt nur eine Wohnung, die Dir besser gefällt.
Eisschachteln werfe ich nur deshalb weg, weil ich die sonst abwaschen müßte und dann hätte ich zusätzliche Arbeit.
Alles in Schnellhefter ist doch gut. Ich wäre froh, wenn es bei mir so aufgeräumt wäre. Bei mir fliegen die Kassenbons in der Gegend rum, und wenn ein Gerät vor dem Garantieablauf kaputt geht, kann ich es nicht zur Reparatur bringen. Und wenn Deine Mutter nur so wenig Kassenbons und Zeitungsausschnitte hat, dass sie in einen Schnellhefter passen, kannst Du doch froh sein.
Es ist alles eine Einstellungssache.
Deine Mutter muß sich auch nicht nach Dir richten, genausowenig wie Du Dich nach Deiner Mutter richten mußt.

viele Grüße
Wolfram


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06.12.2017 16:28
#5
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Wenn ich dich richtig verstehe, wärst du beruhigt wenn die Besitztümer deiner Mutter jetzt schon überschaubar wären, damit es bei ihrem Umzug nicht zum Supergau kommt. Und dann kannst du dich vermutlich in der gemeinsamen Wohnung wenig bewegen, wenn alles vollgestopft ist?

Siehst du eine Chance, dass Küche, Bad und Flur überschaubar gemacht werden?
Wenn es - warum auch immer - deine Mama derzeit froh macht Eisbehälter zu stapeln: Gibt es Möglichkeit, die Dinger erstmal außerhalb der Wohnung zu sammeln? (Nur als Beispiel.)

Was nicht ständig unter den Augen war, lässt man irgendwann leichter los. Das scheint das Geheimnis von Dachböden und voll gestopften Kellerabteilen zu sein!
Könnt ihr überhaupt entspannt über deine Sorgen reden?

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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