Meine Geschichte

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08.01.2018 01:05 (zuletzt bearbeitet: 08.01.2018 01:07)
#1
Pr

Hallo Ihr !

Ich bin schon lange bei euch, nur wisst ihr nix davon, weil ich einer der Gäste war ��

Heute - jetzt - habe ich mich hier angemeldet, weil ich diese Mutlosigkeit einiger User hier recht traurig finde, denn: Es gibt IMMER eine Lösung

Ich möchte mich nicht zu sehr "nackig machen" hier, den Luxus der Anonymität möchte ich hier doch noch weiterhin ausnutzen...

Kurz zu meiner Person, ich bin weiblich und über 30, ich denke, das sollte für den Anfang erstmal reichen ☺

Ich habe angefangen hier zu lesen, NACHDEM ich den Absprung geschafft habe
Wenn ich regelmäßig hier bin, hilft es mir sehr, mein neues Leben aufrecht zu erhalten weilich hier immer wieder daran erinnert werde, wer ich mal war und was ich erreicht habe
Das soll keineswegs negativ klingen, im Gegenteil- es soll Mut machen, dass es jeder hier schaffen kann

Meine große Wohnung war mehr Schein als Sein, im großen Ganzen herrschte meistens Ordnung aber es gab diese "Kammer des Schreckens" - mehrere sogar.... und diese waren VOLL mit Müll, Hausmüll, Sperrmüll, einfach alles und alles andere als schön... Ihr kennt das

So lebte ich über Jahre, immer mal wieder versuchte ich dort aufzuräumen , was aber jedesmal mehr oder weniger erfolglos endete, weil der Müll zwar nach meinen Aufräumarbeiten in Tüte verstaut wurde, aber die 40l Mülltonne absolut nicht für eine Extra-Mülltüte gereicht hätte
Also blieben die Tüten in den Kammern stehn, mit dem Gedanken alle 14 Tage 1/2/3 Extratüren bei der Stadt zu kaufen und somit in Babysteps die ca 50-100 Säcke *ich hab echt keine Ahnung nehr, wieviele es waren* loszuwerden... Der Plan war gut, das Geld und vorallem das Durchhaltevermögen damals sehr begrenzt, vorallem schaffte ich es nicht; wenigstens keinen weiteren Müll dazu zu geben - es war quasi inner wieder wie bei einer Diät, so nach dem Motto, jetzt isses eh zu spät - auf den einen Sack (Schokoriegel) mehr ider weniger kommt es nun auch nicht mehr an...

Den Geruch nahm ich ebenso wenig wahr, man war halt daran gewöhnt; geruchsblind durch und durch

Als diagnostizierte Adhs'lern bin ich zusätzlich ein Extrem-Mensch, entweder schwarz oder weiß
Ein Dazwischen gibt es nicht
Das machte die Aufräumaktion umso schwieriger, wenn ich anfing, MUSSTE ich auch damit fertig werden und zwar in kürzester Zeit, kleine Erfolge sehe ich nicht, ich sehe nur das Endprodukt, deswegen auch die missglückten "Babysteps"

Ende des Liedes war dann eine Mäuse- und angehende Rattenplage, Mäuse hatte ich viele, immer und überall fand sich Kot, hauptsächlich in der Küche (heute wird mir schwindelig bei dem Gedanken)
Dadurch aufgerüttelt bestellte ich einen Container und planlos ging der Plan los: ich schaufelte einfach alles in Tüten und ab in den Container, ohne Rücksicht auf Nachbarn, Wertgegenstände, Erinnerubgsstücke - scheiß drauf - Ich war sooop sauer auf mich selbst, dass ich es soweit hab kommen lassen und wollte mich einfach davon befreien... Der Gestank währenddessen, während dem "Im Müll schaufeln" war absolut ekelerregend, wer den Geruch von einer Mülltonne im Sommer kennt, kann sich vorstellen wie es gerochen hat... dazu den Geruch von Mätseurin und Schimmel ��

Der Container stand 2 Tage, ich hatte ihn extra übers Wochenende bestellt, kostet nicht mehr... ich glaube es waren 40qm ... oder 400 ?
Jedenfalls brechend voll am Tag der Abholung

Es dauerte ein paar wenige Tage, bis ich registriert habe, dass der Müll weg ist und ich quasi frei bin, frei von den Dingen, die mich über Jahre belastet haben
Frei von den Ängsten, dass Besuch kommt oder die Vermieter
Ich konnte Freunde einladen ohne Angst davor zu haben, jenand betritt diesen Raum (vorher hab ich nie jemanden aus den Augen gelassen nachdem es tatsächlich einmal ein Bekannter gesehen hat)...
Ein paar Monate später kaufte ich mir ein eigenes Haus und startete somit dem absoluten Neuanfang... ich bin von Grund auf ordentlich mit dem Drang, alles furchtbar schnell erledigen zu müssen, deswegen flog vorher der Müll gerne in Kammern des Schreckens anstatt dass ich ihn entsorgt habe, weil was man nicht sieht, ist quasi genauso erledigt... schlimm ist es dann, wenn diese Dinge ausarten

Aber genau das ist der Grund, weswegen ich hier regelmäßig lese, was anfangs evtl beleidigend klang, macht vielleicht jetzt einen Sinn für euch...
Ich lese, um mich daran zu erinnern, wer ich war und um dort nie mehr zu stehen

Ich fühle und trauere und sorge und verzweifele sooo sehr mit euch mit, wenn beispielsweise der Handwerker kommt oder wenn sich Besuch ankündigt, eben weil ich das alles selbst erlebt habe...... Und dann mache ich mein Handy aus, lege mich schlafen und stehe am nächsten Tag in meiner sauberen Wohnung wieder auf, laufe barfuß durch die Küche ohne auf Mäusekot zu treten, rieche anstatt Müll - meinen Kaffee und bin in Gedanken bei euch und würde euch jedesmal aufs Neue anschreien, dass man es schaffen kann, denn wenn ICH das geschafft habe, kann das jeder !!!

Es kostet Kraft, Zeit und Geld aber danach ist man FREI
Es ist ein wunderbares Gefühl


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08.01.2018 06:46
#2
Ra

Zitat von Praeteritum im Beitrag #1
Heute - jetzt - habe ich mich hier angemeldet, weil ich diese Mutlosigkeit einiger User hier recht traurig finde, denn: Es gibt IMMER eine Lösung

@Praeteritum, diese Worte finde ich toll und auch die Anonymität im Forum finde ich auch toll, denn anders in manchen Kursen in Wien, gäbe es "Vorstellungsrunden", welche beispielsweise beinhalten, wie geht es dir als Person und was hattest du heute so gemacht. dabei sollte man jedoch nicht nur kurz berichten, sondern mehr auch bereden, was einen beschäftigt und das dann vor der Gruppe erwähnen.

selbst würde ich auch Beiträge voll okay finden, wäre weder Geschlecht, noch Alter oder woher der User kam. denn bei Hindernisse (manche bezeichnen sie als "Probleme"), finde ich wäre die Situation nützlich zu kennen, um eine Lösung zu finden. optional dann vielleicht Details, welche den Hintergrund dazu beschreiben könnten.

als du die Mülltüten erwähnst, erinnert mich die Situation beim Befüllen und Umsortieren der Kartons an meine ex-Mitbewohnerin, welche dann ca. 40 Kartons hatte, davon +6 zusätzliche konnte ich reduzieren und vorhandenes wie Styrophor fragen, ob sie es tatsächlich so mitnehmen mag, oder auch Eierkartons als Plastik, Papier / Karton oder auch mal Brötchen ("Semmeln" in Wien genannt) entdeckt oder einen angeknabberten Kornspitz. sie meinte dann "ist doch noch gut, mache ich in heissen Wasser wieder weich". mein Argument: du warst Monate da nicht drin, schimmelt zwar nicht, jedoch allzuteuer wirkt auf mich der Neukauf nicht.

jedoch auch Mayo mit Fisch kaufte sie mal günstig, bald vom Datum ablaufend ...dann nach ca. 1 Woche noch im Kühlschrank aufbewahrt, meinte sie dann, ihr wurde "etwas unwohl", sich öfters Richtung Toilette bewegend meinte sie dann, dass das Lebensmittel vlt doch nicht mehr geniessbar war?

ich denke mir: würde ich etwas nicht sicher vertragen, warum viel davon probieren? zB ich merkte bei mir, dass Lebensmittel aus Milch nach über 3 Stunden getrunken werden, fühlt es sich komisch an, wären sie innerhalb dieses Zeitraumes ungekühlt gelagert. den Käse mit meiner Kühlmethode, hatte ich jedoch nach kurz über 12 Stunden toll vertragen. den Beitrag zur Kühlmethode erwähnte ich übrigens in diesem Thread: Rainbow-Cloud ~ seine Ideen & Umsetzungen

der Vergleich mit Schokoriegel bei Diäten und Mülltüten beim Sortieren und Entsorgen, finde ich interessant.
bei mir ist es so, dass ich "süss" als Geschmack an sich bisher nicht empfinden kann. Freunde fragen mich manchmal "isst du grad Kekse?" und ich rückfragend "Kekse als Mehrzahl?", komisch guckend.

meinte die Person "okay, einen Keks?" und ich meinte "einen?", meinte die Freundin dann "einen Teil eines Keks ...chens?" dann argumentierte ich: wenn du ca. 25% eines Keks meintest und davon bloss einen Teil, dann "ja".

interessant das Gespräch um diesen Bereich, wo sie meinte, dass sie bei einer Packung ein paar isst und die Packung sich doch so schnell dem Ende neige. ich hingegen argumentierend: warum das denn? 25% eines Keks, in dieser Packung 2 drin und ca. 5 dieser 2er-Packungen in der Überpackung vorhanden, damit komme ich Wochen aus, denn die erwähnte Einzelmenge reicht für mich auch über Tage, wobei ich dann einen Kens nicht gleich am selben Tag zu mir nehmen würde, sondern eher die 25%, falls nicht sogar weniger.

ich kenne zwar eine Bio-Tonne (auch im nicht-Sommer, zumindest im allgemeienn Müllraum oder draussen, merke ich es zB bei Früchte nach Tage, auch mit meinen Defiziten an Geruch, mit der zusätzlichen visuellen Wahrnehmung der Flugtiere (den Fliegen). Schimmel an sich könnte ich vom Geruch nicht wahrnehmen, geschmacklich ebenso. deshalb meine Methode: visuell danach Ausschau halten, sehe ich etwas, das Schimmel sein könnte, würde ich es bei zB auch neu-gekauften Lebensmittel mit der zuvor-aufbewahrten Rechnung umtauschen und auch argumentieren: konnte weder das Personal, noch ich durch die Verpackung erkennen, für den Austasuch wäre ich jedoch sehr verbunden.

ich lebe an sich minimalistisch, hoffe dass du es nicht negativ liest, dass ich als Erster deinen Beitrag zu dieser Uhrzeit kommentiere, auch wenn ich in der "Messies unter sich"-Rubrik tippe, zumindest berichtete @Messie mal über Sauberkeitsmessies und Perfektionsmessies ...vielleicht sind manche unter uns nicht Papiermessies oder auch waren mir "Kleidungsmessies" als Wort neu und selbst finde ich Hemden schon durchaus toll. hierzu tippte ich auch mal Beiträge, zB diesen hier: Kleidungsmessie?

Zitat von Praeteritum im Beitrag #1
Und dann mache ich mein Handy aus, lege mich schlafen und stehe am nächsten Tag in meiner sauberen Wohnung wieder auf, laufe barfuß durch die Küche ohne auf Mäusekot zu treten, rieche anstatt Müll - meinen Kaffee und bin in Gedanken bei euch und würde euch jedesmal aufs Neue anschreien, dass man es schaffen kann, denn wenn ICH das geschafft habe, kann das jeder !!!

Es kostet Kraft, Zeit und Geld aber danach ist man FREI
Es ist ein wunderbares Gefühl

auch diese Worte empfinde ich als aufbauend, auch hatte ich ebenso deine Worte allgemein als positiv gelesen, denn egal ob als Gast oder als User online ...Leute sind hier willkommen, um sich zu informieren und auch bei Fragen diese zu stellen. man könnte zuerst gucken, wo man wie fragen mag und es eilt auch nicht, es lief uns bisher noch keine Frage davon.


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08.01.2018 16:46
#3
avatar
Moderator

@Praeteritum

Ja erstmal willkommen an Board, Praeteritum und alle Achtung, dass du das allein geschafft hast! Mit Betonung auf allein, denn meist schaffen wir das nicht aus eigener Kraft. Wir brauchen Leute, die dabei helfen, in deinem Fall musste ja anschließend auch doch der Kammerjäger kommen, ne Mäuse- und Rattenplage wird man anders nicht los, ganz zu schweigen vom Schaden an der Wohnung. Ich versuche immer mal wieder anzufangen, was aufzuräumen und weg zu schmeißen, aber es klappt nicht!! Mein Mann macht auch nicht mit! Es ist ja hauptsächlich mein Chaos.

Du meinst, wenn du das schaffst, schafft es jeder. Bei uns ist es nicht der Müll, es ist die Wäsche.

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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08.01.2018 17:50
#4
Pr

Liebe Draculara,

nein, ein Kammerjäger musste glücklicherweise nicht kommen, an der Bausubstanz wurde dadurch nichts zerstört, da ich das Problem frühzeitig erkannt und beseitigt habe

Auch ich hatte Probleme mit Wäsche, so fünf das ALLES sogar an... Bergeweise Wäsche, in allen Größen... Ob sauber oder gewaschene... Irgendwann schnappte ich mir Tüten und fing an zu sortieren, 80% flogen in den Altkleidercontainer, alles, was noch ok war und vorallem, was ich wirklich auch getragen habe, hab ich gewaschen und in den Schrank gesetzt - alles, was ich schon monatelang nicht mehr anhatte, durfte gehen... Man muss sich echt überwinden, vorallem nicht denken: "Für zuhause ist das noch okay... Oder zum schlafen", ich war radikal und hab eingesehen, dass ich mir lieber neue, schöne Sachen kaufe anstatt alles unnötige aufzuheben, auch wenn es schwer fiel, es gab aber im Grunde keine andere Lösung

Vielleicht kannst du deinen Mann ja mitreißen, wenn du einfach den Anfang machst ?
Wenn er sieht, wie die Wohnung dadurch immer etwas mehr leerer wird, aufgeräumter.... ?
Aber dazu musst auch du erstmal bereit sein - und das wirst du Irgendwann sein, da bin ich mir sicher

Ich wünsche euch viel Kraft dafür ☺


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08.01.2018 17:52
#5
Pr

PS: Entschuldigt bitte die Fehlerchen, statt fünf sollte da natürlich fing stehen 😅
Ich schreibe vom Handy aus


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