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Kämpfen - immer wieder?
Hallo zusammen,
an vielen Stellen lese ich, dass es "auf in den Kampf" geht.
Auch ich hatte sehr lange dieses Gefühl in mir, dagegen kämpfen zu müssen. Ziemlich gegen alles.
Zwei der schlimmsten "Kämpfe" waren das Spülen von Geschirr und das Bügeln.
Bügeln ist immer noch nicht so meins, doch das konnte ich vor einigen Jahren auslagern und lasse jetzt bügeln.
Aber diese Beispiele sind nicht der eigentliche Grund, dass ich diesen Thread schreiben.
Der Aufhänger ist das Wort "kämpfen". Ich bin sehr von Hypnose überzeugt und einer meiner Hypnotiseure sagte irgendwann zu mir.
Sie bekämpfen sich innerlich ja selber.
Sie hören sich selber nicht zu und nehmen sich selber nicht ernst.
Unter Hypnose hat er mich dazu gebracht, einen wichtigen Teil in mir selber ernst zu nehmen und anzuhören. Seit dem hat dieses Gefühl, dass ich "kämpfen" muss deutlich abgenommen.
Am Wochenende habe ich seit 2 Jahren mal wieder begonnen, meine Papiere abzuheften. Fertig geworden bin ich nicht. Nach 2 h brauche ich eine Pause.
Das was gut diesmal war. Dieses Kampfgefühl war so gut wie weg. Klar, meine Lieblingsaufgabe ist es immer noch nicht, sonst hätte ich das nicht 2 Jahre liegen lassen.
Ich finde es schwierig zu beschreiben, was genau geschehen ist, dass mein Kampfgefühl sich so verkleinern konnte, doch es hatte defiitiv damit zu tun, dass ich etwas, das ich bis zu dem Zeitpunkt in mir abgelehnt und bekämpft hatte, anerkannt und gehört habe. Allein wäre ich nicht darauf gekommen. Da konnte mir nur gelingen, weil jemand mir sagte, ich sei so sehr im Kampfmodus, das ich das nicht bemerkt habe wie stark er war.
Und ich brauchte dazu eine Begleitung, die mich darin unterstützt hat, den Teil anzuerkennen, den ich in mir selber abgelehnt habe.
Davon gibt es immer noch reichlich Teile, doch bei unliebsamen Aufgaben innerlich deutlich weniger im Kampfmodus zu sein, ist sehr angenehm. Es fällt deutlich leichter die bisher sehr unangenehmen Aufgaben zu erledigen. Es ist so etwas wie ein neutrales Gefühl geworden. Mit neutralen Emotionen ist es deutlich angenehmer als mit kampfgeladenen Emotionen ans Werk zu gehen. Allein die kampfgeladenen Emotionen absorbieren reichlich Energie.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die meisten Leser denken, das geht nicht und ist nicht wahr. Die will uns einen Bären aufbinden.
Ich könnte die Worte nicht schreiben, hätte ich nicht selber erlebt, dass es möglich ist.
Ohne therapeutische Begleitung ist mir das nicht gelungen.
Und nein, Hypnose wird von der Krankenkasse nicht übernommen. Die meisten Therapieformen, die ich für ich als wirksam erlebe, werden leider nicht von der Krankenkasse finanziert. Nun ja, das Messietum ist leider als Krankheit bisher nicht anerkannt. Braucht es noch die Anerkennung mancher Therapieformen über die Krankenkasse.
Ich lerne, dass ich gerne selber die therapeutischen Formen selber finanziere, die mir nützlich erscheinen.
Ich habe genügend Zeit bei Therapeuten verschwendet, deren Hilfe nicht wirklich etwas gebracht hat. Also versuche ich meine Zeit jetzt sinnvoller bei Therapeuten zu verbringen.
Wenn ich dafür nicht mehr im Kampfmodus sein muss, wenn ich in der Wohnung etwas aufräumen will, dann ist es all das Geld wert, das ich selber dafür bezahle.
Wie nennen sich die Überlebensstrategien: KAMPF - FLUCHT - ERSTARRUNG
KAMPF ums Überleben in einer chaotischen Wohnung - wo sind da Neider, die einem die Nahrung wegnehmen wollen?
Das Chaos selber bzw. das deutlich zu viel der Menge?
Wer hat es in die Wohnung gebracht?
Also gegen wen kämpfst du?
ERSTARRUNG - die beste Version, die sich zeit, nennt sich Depressionen.
Wer erstarrt ist nicht fähig irgendetwas zu tun.
Bei den meisten Tieren, die dieses Überlebensmuster einsetzen, endet es und sie gehen wieder ihrer Wege.
Bei den meisten Menschen hält sich die Erstarrung sehr viel länger als notwendig aufrecht.
FLUCHT ums Überleben in einer chaotischen Wohnung - wo sind da die Tiger oder Wölfe, die einen fressen wollen??
Das Chaos selber bzw. das deutlich zu viel der Menge?
Wer hat es in die Wohnung gebracht?
Also vor wem genau fliehst du, wenn du deine Zeit lieber ausserhalb deiner Wohnung verbringst.
Nun ja, wie auch immer.
Ich durfte selber erleben, dass ein Teil in mir, das ständig im Kampfmodus war, erkannt hat, dass es kämpft, obwohl es das nicht brauchte.
Der andere Teil, den es bekämpft hat, war schon lange bereit dazu, irgendwie mitzuwirken und im inneren konnte eine Gemeinschaft entstehen.
Sehr schon ohne dauerndes Kampfgefühl an die unangenehmen Aufräumarbeiten zu gehen.
Veränderung kann stattfinden und freue mich für jeden, der irgendwann einmal ebenfalls schreiben kann.
Stimmt, diese Art zu kämpfen war eigentlich nicht notwendig.
Was nicht bedeutet, dass ich verurteile, dass ihr im Kampfmodus seid. Nein, ich selbst war lange genug darin und habe mich selbst verurteilt. Das Gefühl von Kampf ist da und es will von euch anerkannt werden, dass es da ist. Es will etwas Positives für euch erreichen, auch wenn nicht bewusst klar ist, was genau es will.
Liebe Grüsse
Sonja
@Aus Chaos entsteht Neues
danke, mich stört das Wort Kampf schon lange. Das erinnert mich an alles mögliche von früher. Ich will ja hier nichts Politisches schreiben, aber mein Vater kämpfte auch gegen mich.
Kampfesthemen lese ich hier nicht.
Mich würde aber mal interessieren, wie Ihr es schafft, aufzuräumen, wegzuwerfen und hier zu lesen und zu schreiben. Manche müssen vielleicht auch noch zur Arbeit gehen. Ich muß wählen, was ich davon mache und was liegenbleibt. Und dann bleibt in der Wohnung alles liegen, weil ich hier schreibe.
Danke Sonja.
Ja, es stimmt, dass ich mir viele Prospekte von der Messe nach Hause gebracht habe.
viele Grüße
Wolfram
Zitat von Wolfram im Beitrag #2
Mich würde aber mal interessieren, wie Ihr es schafft, aufzuräumen, wegzuwerfen und hier zu lesen und zu schreiben. Manche müssen vielleicht auch noch zur Arbeit gehen. Ich muß wählen, was ich davon mache und was liegenbleibt. Und dann bleibt in der Wohnung alles liegen, weil ich hier schreibe.
Ja Wolfram, geht mir genauso.
Vielleicht mache ich bald mal eine Forumspause...
Bei mir ist es so, dass ich, solange ich alleine bin, vor dem PC esse oder meinen Tee schlürfe und ein bisschen im Forum lese. Dann fällt mir was dazu ein, dann schreibe ich... und das braucht natürlich viel mehr Zeit als Essen und Trinken vor dem PC.
Hallo Wolfram,
dass für dich der Begriff Kampf mit Krieg verbunden ist, ist verständlich.
Achte einmal aufmerksam, welche Titel die unterschiedlichsten Threads bekommen.
Da kommt das Wort "Kampf" öfter vor, allerdings nicht in Bezug auf den Kontext Krieg, sondern in Bezug auf das Aufräumen.
Ja, mein Aufräumen kommt zu Gunsten des Forums, meiner Arbeit und zu Gunsten des Buches und meiner Therapien gerade zu kurz.
Doch immerhin letztes Wochenende habe ich mich meiner Papierablage gewidmet, die sich seit 2 Jahren angesammelt hat. Grob vorsortiert ist alles und die Hälfte davon in Ordner verschwunden. Der Rest wartet geduldig auf mich und es ist o.k., dass ich nicht alles geschafft habe.
Mir geht es mit diesem Thread darum mitzuteilen, dass das Gefühl von "Kampf" veränderbar ist.
Liebe Grüsse
Sonja
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