ich bin eine Chaotin...ist das eine Bezeichnung auf der Identitätsebene, Draculara.
Ich bin ein Mensch mit einem Ingenieurberuf und einem Handwerksberuf.
Ich bin ein Mensch und habe mir im beruflichen Kontext diverse Techniken und Wissen angeeignet. Die übliche Kurzform ist ..Ich bin Ingenieur bzw. ich bin .....(welches Handwerk ich da eintrage, lasse ich offen).
Ich denke, Königin kommt es auf diese feinen Unterschiede an mit ihrem Anliegen.
Wenn du dich mit etwas identifizierst, ist es meist schwieriger daran etwas zu ändern als wenn du es auf der Verhaltensebene schiebst. Das Verhalten zu ändern ist schon schwierig genug, doch daran arbeitest du regelmässig, um am Ende das Verhalten einer ordentlichen Hausfrau zu erreichen und damit jede Menge weitere Möglichkeiten in deinem Leben zu erschliessen.
Wenn ich mich damit identifizieren würde, wie meine Mutter mich nannte, wäre ich z. B. eine Schlampe. "Schlampinchen" war noch die abgeschwächte Form davon. Als ich 15 war, nannte sie mich schon Schlampe.
Ich bin ein Mensch mit dem Beruf der Bürokauffrau. Ich bin keine Bürokauffrau. Dann kann ich noch sagen, ich bin ein Mensch mit schriftstellerischen Fähigkeiten. Ich bin keine Schriftstellerin. Obwohl, doch, Autorin bin ich. Oder muss ich dann doch sagen, ich habe den Beruf einer Autorin? Dann habe ich ja nur den Beruf einer Autorin, ich bin dann keine!
Das meinte ich aber ironisch, mir ist schon klar, dass man seine Identität nicht als Schlampe oder Chaotin bezeichnen sollte.
Sorry, Draculara, die Ironie kam in diesem Zusammenhang bei mir nicht an.
Ja, du bist ein Mensch mit schriftstellerischen Fähigkeiten (by the way...wie steht es um dein Buch, das du hier angekündigt hast?)
Gibt es einen Unterschied zwischen den Bezeichnungen Schriftsteller und Autor?
Das ist genau, das was ich ausdrücken möchte. Die Kurzversionen werden in der Regel auf der Identitäts- bzw. Seins-Ebene ausgedrückt mit ich bin....das gilt für jede Menge Berufsbezeichnungen...
nur die Unterscheidung wird oft nicht deutlich gemacht.
Schriftsteller würde ich als Berufsbezeichnung ansehen. Author ist man nach meiner Meinung dann, wenn der Schriftsteller ein fertiges Manuscript an einen Verlag abgibt. Schriftsteller und Author können unterschiedliche Namen haben. Schriftsteller ist der Realname, Author kann ein Pseudonym sein.
Hmm, ich habe heute in einem Buch gelesen, dass die arbeitende Bevölkerung sich immer mehr mit Rollen als mit Berufsbezeichnungen bezeichnet. Eine Rolle kann man von der Identität trennen und immer wieder verlassen.
Draculara, das hiesse beispielsweise, wenn du schreibst, bist du in der Rolle der Schriftstellerin und wenn du deine kreative Aufräum-Musiksession umsetzt bist du in der Rolle der persönlich definierten Ergotherapeutin und manchmal steht dir die Rolle der Ehefrau sicher auch gut.
Doch möchten wir eine Rolle einnehmen, die sich Messie nennt? Es ist die Auswirkung einer Ursache (meist von Traumen), die wir nicht gelöst haben. Nee, eine Rolle einnehmen, in der ich Messie sein kann, stimmt für mich nicht.
