Beobachten und Verstehen - das "und" ist ein langer Weg

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04.06.2020 12:21
#1
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Moderator

Wenn man sich und andere beobachtet, stellt man einige Dinge fest. Ich habe viele Feststellungen und Wertungen gemacht, aber verstanden habe ich selten. Wenn ich versuche, mehr zu verstehen, von dem was passiert ist, kann ich auch meine Fehler erkennen. Bis zum Verständnis aber erkennt man erst mal nur die Fehler der anderen. Man beobachtet, dass man immer wieder ausgenutzt, gemobbt, ausgelacht und missbraucht wird auf mehrere Arten. Dass es an der Erziehung liegt, die einem einbläut, du musst das über dich ergehen lassen, wir sind stärker, ich habe schon öfter beschrieben, hatte ein gewalttätiges Elternhaus. Meine Mutter hat mich nach der 50er-Jahre-Methode erzogen, man selbst kommt zum Schluss, zuerst kommen immer die Anderen.

Dass man irgendwann so was ausstrahlt, quasi ein Etikett auf der Stirn bekommt, wo steht: Mit mir kannst du es machen, ich wehre mich nicht, ich weiß dass ihr alle stärker seid, ich habe keine eigenen Bedürfnisse oder ich erkenne meine Bedürfnisse nicht und kann sie daher nicht äußern. Das ist mir auch nach einer Lektüre (Die langen Schatten der Kindheit) bewusst geworden. Man strahlt immer das aus, was zu einem zurück kommt. Diese Ausstrahlung loszuwerden, ist mein primäres Ziel. Die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und sich auch zu erfüllen, eine Art Selbstwertschätzung, wodurch auch das Selbstvertrauen wachsen kann.

Mit wachsendem Alter wächst auch irgendwann das Selbstbewusstsein, ich habe aber festgestellt, dass ich immer noch viele Defizite dort habe. Mehr mag ich dazu hier nicht schreiben, weil es keinen geschützten Bereich gibt und hier praktisch jeder liest, der zufällig über dieses Forum "stolpert".

Viele Grüsse
Draculara

http://www.draculara.de

http://messie.bplaced.net/messie

Eine Lösung setzt ein Problem voraus. Ich kenne meine Fehler, das hält mich aber nicht davon ab, sie zu machen

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04.06.2020 12:38
avatar  Hatifa
#2
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Moderator

Das erkenne ich in manchen Dingen bei mir auch noch. Ich durfte auch keine Bedürfnisse haben und kann die demzufolge auch heute noch nicht äußern.
So hab ich gestern voller Hochachtung den Schilderungen eines Bekannten gelauscht, der erzählt hat, daß seine Frau jemanden bei der Krankenkasse zusammengefaltet hat, weil eine Leistung nicht bezahlt werden sollte.
Das kann ich zwar auch, knicke aber irgendwann ein, bin dann wütend auf denjenigen, der mich da "überfahren" hat und natürlich auch auf mich und geb klein bei. Und erfahre dann, daß wenn jemand anders genau die gleichen Beschwerden anführt, derjenige Recht bekommt, während ich eine Einsicht in die Notwendigkeit haben soll.
Da gibt es noch viel zu tun.


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04.06.2020 19:26
avatar  Wolfram
#3
Wo

@Draculara

wenn ich beobachte, warum sagt oder macht jemand etwas, dann frage ich innerlich, warum. Dann kann ich oft verstehen, weshalb das so ist. Mein Vater hat meine Mutter und mich im Stil der 30er Jahre erzogen. Was das heißt, sollte inzwischen bekannt sein. Warum hat er sich so verhalten, weil er es nicht anders kannte. Fehler werden darum von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Mein Vater sagte mir mal, wenn jemand nett zu mir ist, dann macht er das nur für dich, in Wirklichkeit interessiert er sich garnicht für dich.
Als ich im Fernsehen das Wort "Schockstarre" hörte, passten viele Ereignisse bei mir zusammen.

Ich hatte wohl auch ein Leben lang dieses Etikett auf der Stirn. Da kam es mir schon komisch vor als sich das mal wandelte. Das muß mit unserer Selbstbewusstsein Gruppe zu tun haben. Ja, ich denke auch, dass ich mit wachsendem Alter mehr Selbstbewußtsein bekomme. Je mehr Jüngere nachkommen, desto mehr kann ich mir einbilden, dass ich mehr wissen muß als die anderen. Rein rechnerisch natürlich. Ich habe manchmal auch noch Defizite, das kommt manchmal auf die aktuelle Situation an, aber ganz weg werde ich es wohl nicht bekommen.

viele Grüße
Wolfram


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04.06.2020 22:23 (zuletzt bearbeitet: 04.06.2020 22:24)
avatar  M-B
#4
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M-B

Hey,

das mit den vielen "Mitlesern" denke ich mir auch oft, wenn ich die Zugriffszahlen sehe, ganz schön gruselig.

Abgesehen davon bin ich auch "dominant" erzogen wurden und hab irgendwann nicht mal mehr sch... sagen können, wenn mein Mund damit vollgestopft wurde.
Das hab ich mir zum Glück wieder abgewöhnt und heute tendiere ich eher zum überreagieren und schaffe mir zu viele Nebenkriegsschauplätze, da ich richtig anfange am Rad zu drehen, sobald das Gefühl da ist, übervorteilt oder verarscht zu werden.

Aber besser so als anders. Das Leben ist ein Kampf.


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15.07.2020 19:39 (zuletzt bearbeitet: 15.07.2020 19:39)
avatar  Emin
#5
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Administrator

@Ichaufloesung @Wolfram @Hatifa @Jennifer @jamie512 @gumdomin @Rainbow-Cloud

Hallo Ichauflösung

Zitat von Ichaufloesung im Beitrag #4
das mit den vielen "Mitlesern" denke ich mir auch oft, wenn ich die Zugriffszahlen sehe, ganz schön gruselig.



Gruselig, ach komm...

Ich hätte es in meinen kühnsten Träumen nie gedacht, 2011 haben wir uns gefreut das
wir hier im Forum 50 Gäste haben. 2012 dann über 100 Gäste täglich usw. doch nun
heute werden wir hier rund 800 Gäste / Mitglieder bei uns / mit uns sein.

Klicke Bitte mal hier ---> page-541869-5.html


Emin


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