Geht das?

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Ach ihr seid lieb 😘

Alles Gut, @Robin Du hast mir tatsächlich keine Gefühle vorgegeben, ich bin nur nach 2Tagen Migräne-mit-NIX-hilft unausstehlich.

(Migräne Anekdote: Ich war mit "sowas" natürlich auch schon im Krankenhaus. Aber das lief so: Die ersten 24 Stunden hoffte ich, dass es so schlimm nicht werden wird. Als es danach unerträglich war und kein Ende in Sicht, gings mit Kotzeimer ins Krankenhaus. Dort Stunden auf den Fluren verbracht (Lärm, grelles Licht, keine Möglichkeit mich hinzulegen) Irgendwann kam der Arzt und sagte "jaja" zu meinem "Schmerzmittel helfen da nicht" Satz. Dann gab's Paracetamol, Novalgin und Aspirin hintereinander als Infusion. Jeweils mit ner Stunde warten zwischendurch. Der Arzt sagte: "Doch, doch. Sie werden sehen" - "Oh immer noch nicht?" im Wechsel.
Es half nix. (Sag ich doch!!!) - Man beschloss mich da zu behalten, die Nacht passierte nix mehr, am nächsten Morgen gab es Kortison per Infusion, das half dann (? - war aber auch Tag drei! "maximal 72 Stunden" sagt Dr Google)
Man machte ein MRT vom Kopf, sagte "Da ist nichts. Das war eine Migräne Attacke".
Die Chefärztin empfahl Ausdauersport - den ich sowieso betreibe, wenn ich keine Migräne habe. Gesunde Ernährung - an der ich mir aktuell die Zähne ausbeiße. Und Espresso. (😁 Ich liebe Kaffee. Bester Arzt-Ratschlag ever!!! - Aber natürlich jetzt auch nicht *so* die Lösung 😉)
Man schickte mich zur Neurologin, die wortwörtlich das selbe sagte wie mein Hausarzt.
🤷🏼‍♀️
Ich weiß, ich sollte dankbar sein, die Triptan Spritzen geben die gar nicht so ohne weiteres raus, obwohl sie wirklich (!) schneller wirken als die Tabletten. Bin ich auch. Ich bin auch sicher, dass der Mist psychosomatisch ist.
Aber was ändert es?
Ich *habe* nur diese eine psychische Verfassung. Wir werden mit ihr arbeiten müssen, ich kann keine andere herbeizaubern. Und ich halte diese tagelang andauernden Attacken mit Dauerkotzen und rasenden Schmerzen *wirklich* nicht aus...)



Was wollte ich erzählen? Ach ja. Wie es sich angefühlt hat / anfühlt.

Aussichtslos. Ich hatte gedacht... Ich glaube ich hatte gedacht, ich könnte alles so "korrekt" und "vorschriftsmäßig" machen, dass keiner mehr über meine Grenzen latschen "darf".
Hatte Dinge wie Schornsteinfeger Klempner und Co einkalkuliert. Hatte gezielt den Vorgarten priorisiert, damit die Nachbarn glücklich sind und hatte mir große Mühe gegeben.
Ich glaube vor meinem geistigen Auge stand ein Zustand, wo ich dann nichts "unpassendes" mehr von den Menschen möchte, sondern nur "normale" Dinge, die mir zustehen.
Und wenn sie was anderes wollen, sind *sie* blöd und ich kann einfach ablehnen.

Nicht bedacht hatte ich bei dieser schönen Idee, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Dinge angemessen finden. Ich würde never ever (!!) unangekündigt irgendwo auf der Matte stehen und ich würde auf dem Absatz kehrt machen, wenn man mich mit "Ich bin auf dem Sprung" begrüßt.
Und so wollen sie Dinge von mir, die *sie* normal finden.
Und *ich* nicht.
Nichts zu machen denke ich. So perfekt, dass ich jedermanns Normalität abgedeckt bekomme werde ich in diesem Leben nicht mehr...

Wovor ich Angst habe bei solchem Besuch? Na ziemlich genau vor der jetzigen Situation. Ich will nicht jammern, aber ich denke meine Verfassung bei dieser Migräne Runde darf ich als "unerträglich" beschreiben. Und wenn so ein Teufelskreis erstmal angelaufen ist, scheint es *nichts* zu geben, was man tun kann. "Normalerweise sollte sich die Migräne nicht so festsetzen". Was soll ich mit solchen Arzt-Sätzen anfangen? Ich wäre selbst schwer dafür, dass sie das nicht tut.

Wenn ich von unangekündigtem Besuch Migräne bekomme UND mit unangekündigtem Besuch leben muss, dann bedeutet das, dass es keine Möglichkeit gibt mein Leben aus dem unerträglich - Kreislauf zu holen. Ich kann aufhören mir Mühe zu geben, da ist nichts zu machen...

Ein "Gäste - Wohnzimmer" @Gitta ? Schöne Idee. Hatte ich früher auch Mal so ähnlich. Ich dachte ich mache *alles* so, dass nie wieder jemand meckern kann. Es hat mich depressiv und verzweifelt gemacht und die Leute haben trotzdem gemeckert. Ich schwöre es, ich verstehe nicht was die wollen, es ist immer irgendwas gerade falsch. Und dann habe ich einen Mann getroffen, der "Du bist nicht falsch, die sind alle doof. Ich behalte Dich einfach wie Du bist, wir strecken denen die Zunge raus. Ist doch egal. Versprichst Du, in 30 Jahren immer noch so gemütlich in meiner Küche herumzukrümeln?" gesagt hat.
Ich hab geheult. Habs versprochen. Hab ihn geheiratet, in unseren gemeinsamen Küchen herumgekrümelt, zu viele Bücher gelesen, zu viel Krempel angehäuft, mit dem Kaminholz herumgesaut, auf unpassende Musik getanzt und noch tausend unpassende Dinge getan.
Unser Haus hat keine Kapazitäten für ein solches Zimmer (das Arbeitszimmer käme grds. infrage. Allerdings muss man dahin durch alle anderen Zimmer durch 🤣).
Ich weiß nicht was er sagte, wenn ich jetzt wegziehen wollte um ein perfektes Gästezimmer einzurichten. Aber offen gesagt glaube ich, dass er ein "Ich bin nicht auf der Welt um es XYZ Recht zu machen" Trauma von seinem Vater geerbt hat. Wenn ich unser Leben über den Haufen werfen wollte um es XYZ Recht zu machen, der wahrscheinlich die nächsten 10 Jahre hier nicht aufschlägt...
Sagen wir mal so. Ich suche nach Dingen, die mein Leben *besser* machen. Ein Mann der entweder Kreuzunglücklich ist oder seine Sachen packt erscheint mir da jetzt auch nicht die ultimative Lösung...


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Zitat von Sybille im Beitrag #551
Nicht bedacht hatte ich bei dieser schönen Idee, dass unterschiedliche Menschen unterschiedliche Dinge angemessen finden. Ich würde never ever (!!) unangekündigt irgendwo auf der Matte stehen und ich würde auf dem Absatz kehrt machen, wenn man mich mit "Ich bin auf dem Sprung" begrüßt.
Und so wollen sie Dinge von mir, die *sie* normal finden.
Und *ich* nicht.
Nichts zu machen denke ich. So perfekt, dass ich jedermanns Normalität abgedeckt bekomme werde ich in diesem Leben nicht mehr...

Das kannst Du auch nicht. Das kann niemand schaffen.

Aber wie wäre es mit einem etwas anderen Weg? Der Typ hat ja scheinbar nicht kapiert, dass er Dich (wenn auch nicht Deinen Mann) in dem Moment stört. Also liegt aus Deiner Sicht ein Kommunikationsproblem vor. Er hat nicht verstanden, was Du sagen und ausdrücken wolltest. Oder anders ausgedrückt, Du hast Dich nicht verstanden gefühlt. Ich meine, von diesem Standpunkt aus betrachtet, könntest Du in so einer Situation (er ist schon mal drin) noch ein paar spitze Bemerkungen alle 10 Minuten nachschießen (a la: Komisch, dass Sie hier so reinschneien. Das kenne ich von meinen Freunden nicht. Dir rufen vorher an.) Oder ihn immer wieder genervt anschauen. Auf jeden Fall irgendwie ausdrücken, dass er stört. Du bist gerade am Aufräumen und Haushalt machen, da rechnet man doch nicht mit Überraschungsbesuch. Tss, tss. Vielleicht könntest Du auch leise oder laut vor Dich hin schimpfen. Nur irgendwas machen außer freundlich sein. So dass er vielleicht von selbst drauf kommt. „Ich störe wohl?“ Jaaa.

Dass das nicht einfach ist, weiß ich. Aber etwas in die Richtung versuchen geht vielleicht. Das wäre dann eine andere Lösung als chronisch eine aufgeräumte Wohnung für alle Selbsteinlader zu haben.


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Heute 18:53
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...Tür ausmachen....sagen " Geh weg" und Tür zumachen.....🤣

Jaaa das geht nicht immer, müsste man aber so machen. Eigentlich.


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vor 12 Minuten
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@Sybille
Mir fallen da zwei Dinge ein: Willkommen im Club. Bei meiner Mutter haben Schmerztabletten auch nie gewirkt. Bei mir auch nicht. Zum Glück habe ich selten Schmerzen und bei OPs gibt es Spritzen, die sogar bei mir wirken. Ich habe zwei Theorien, warum das so ist. Die eine wäre ADHS. Da wirken Drogen im Gehirn anders als bei anderen Menschen. Oder das Neandertaler-Gen. Diese Anomalität, dass Schmerztabellen nicht wirken, scheint ja erblich zu sein. Die westliche Medizin wird an männlichen Homo Sapiens getestet. Ob sie dann auch bei weiblichen Neandertalern wirken, bleibt Glückssache. Ich vertrage das meiste Zeugs aus dem Labor nicht gut.

Zweiter Gedanke: Deine heftige Reaktion klingt nach Trauma. Sowas kenne ich auch. Ich kriege solche Anfälle nicht, wenn jemand physisch in mein Haus eindringt, sondern eher wenn jemand versucht, in meinen Kopf reinzukriechen. :-( Das hat mit mehreren frühkindlichen und späteren Traumata zu tun. Es ist hilfreich, das zu wissen, wenn es das Problem auch nicht löst.


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