Noch eine :-( (hier versteckt sich zum Ende des Threads eine Aufräumaktion)

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12.01.2014 00:58
avatar  Kayla
#321
Ka

Vorletzter Urlaubstag und sehr nachdenklich. Wenngleich in den letzten Wochen viel liegengeblieben ist, ist mir die Veränderung doch niemals so deutlich geworden. Meine Toleranzschwelle für herumliegende Sachen ist deutlich niedriger geworden.
Zwar bekomme ich es in den Griff, mir selbst nicht böse dafür zu sein, dass ich im Urlaub echt keine Lust hatte, mich drüber zu ärgern, dass mein Herzblatt immer noch dazu neigt, alles dort liegen zu lassen, wos ihm aus der Hand fällt. Das ist schwierig für mich, weil ich dadurch schnell in alte Gewohnheiten zurückfalle, andererseits wäre es echt behämmert, deshalb ein Faß auf zu machen. Manchmal denke ich, leise grinsend, an Fireman und seine Leidensgenossen, die ständig gefordert sind, tolerant und lieb zu sein, nicht nur ein paar Wochen im Jahr.
Das Programm habe ich auch fertig geschrieben bekommen, der Fehler lag wieder mal, wie könnte es anders sein, an einer falsch gesetzten Klammer. Es ist zum Auswachsen. Dafür quält man sich wochenlang. Zum Ausgleich dafür gefällt mir nun die Firmenwebseite gar nicht mehr und ich würde sie am liebsten komplett neu machen. Sch...perfektionismus!
Aber der eine freie Tag macht nun das Kraut auch nimmer fett, den werd ich noch in Ruhe genießen und dann sehen wir weiter.

Kay

Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


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12.01.2014 07:56
avatar  IBI
#322
IB
IBI

liebe kay,
danke, dass du deine Wahrnehmung teilst wie es dir geht, wenn die Unordnung sich zeigt.

auf der einen seite finde ich das gut, dass es so ist, auf der andere seite kommt es mir vor, als würdest du reagieren wie ein EX-Raucher, der Nichtraucher geworden ist.
und ich finde das sehr wichtig, dass zu erfahren. wie es anders sein wird, wenn wir unsere Ordnung erreicht haben und diese beibehalten wollen.
ein "fass" aufmachen wäre überreagiert, doch ich denke, dass du den drittbesten mann der welt bitten kannst, dass er dich dabei unterstützt, was du erreicht hast, indem er sich auf einen Bereich deiner Wohnung einschränkt, an der er liederlich sein kann und sonst versucht, deinen Status von Ordnung mit zu erhalten.

und was ich ebenfalls wichtig finde, dass du ein gefühl entwickelst, wie es den angehörigen geht, die sich hier melden. und das du uns das wissen lässt, dafür danke ich dir ebenfalls.
während ich deine zeile lese und darauf antworte, denke ich an meine Schwägerin.
sie hat einen ausgesprochen hohen ordnungsstandard (dort kann man jederzeit vom boden essen), mein bruder ist nicht in der lage mit seiner Fähigkeit zu putzen, ihren wunschstatus von Sauberkeit zu erreichen (er kann putzen), darum macht sie das. sie kann nicht kochen und lebt von Fertigprodukten. rate mal, wer kocht? die beiden haben 3 kleine kinder, die von Natur aus, ihren teil von dreck aus dem sandkasten mit ins haus bringen....ich frage mich, wie sie die Toleranz aufbringt, wenn sie einen sehr hohen Anspruch an Sauberkeit hat? ich sehe sie übrigens sehr häufig mit Putzlappen und besen hantieren und das ist ihr wichtiger als sich zu ihren gästen zu setzen, wenn sie welche hat. ich frage mich, welche Lebensqualität sie sich mit ihrem Anspruch von Sauberkeit erfüllt. mein bruder hat seine Geburtstagsfeier ausserhalb gemacht, damit seine frau nicht so viel putzen muss und so entlastet ist. sie arbeitet mit Pferden, da ist ein gewisser dreckpegel unvermeidlich.
mit diesem Beispiel stellt sich mir die frage, welche inneren Einstellungen hat sie sich angeeignet, dass sie gerne hinter den anderen her putzt? ich vermute, dass sind die nächsten schritte, die wir brauchen, wenn wir ein für uns und unserer Umwelt passendes ordnungssystem erarbeitet haben.

insofern danke ich dir, dass du die ersten folgen uns wissen lässt.

schönen sonntag
sonja


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12.01.2014 14:51
avatar  Kayla
#323
Ka

Huhu!
Ich habe gerade laut gelacht. Nein, das "militanter Endlichnichtraucher" - Problem habe ich wirklich nicht (tut gut, auch mal einen Knall nicht zu haben). Mein Ordnungsempfinden ist immer noch recht locker. Aber wenn dutzende leere Colaflaschen neben dem Sofa, die aufegplatze Reisetasche im kleinen Zimmer und dreckige Klamotten im Schlafzimmer liegen, während mein Stubentisch von Hustensaft und schmutzigem Geschirr belegt wird, geht mir das entschieden zu weit.
Auch bei uns gibts gelegentlich richtig Zoff und seit zwei Jahren bin daran nicht mehr immer nur ich Schuld (das ist der gute Teil daran). Wenn ich meinen Schatz bitte, den Rechner wieder an zu klemmen, wenn er die Spielekonsole nimmer nutzt und dann nicht einfach fürs Onlinebanking etc. auf meinen Laptop aus zu weichen und somit alle Rechner zu blockieren, muss ich mir eben so bockiges Verhalten gefallen lassen, wie wenn ich frage, ob es wirklich sein muss, dass irgendwelches leeres Papier ständig liegenbleibt, wos aus der Hand fällt.
Alles kein Beinbruch, trotzdem gibts halt Momente, wo ich ihn erschlagen könnte :-D.
Einer der Gründe, weshalb wir niemals ernsthaft in Erwägung gezogen haben, für immer zusammen zu ziehen - das würde unsere Beziehung einfach auf Dauer nicht aushalten. Mir ist schleierhaft, wie man es mögen kann, jemandem nach zu räumen. Selbst wenn da Kolleginnen über ihre erwachsenen Kinder erzählen, schüttle ich schon innerlich den Kopf. Mit 20 konnte mein Sohn seie Wäsche selbst waschen und meine auch mal mit, wenn halt welche grad im Wäschekorb lag. Ich hätte den teufel getan, durch sein Zimmer zu kriechen, um Schmutzwäsche raus zu sortieren.
Und Essen kochen kann ein 20-jähriger am Wochenende auch mal, das muss man nicht immer selbst machen. Vermutlich liegts daran, dass meine Kinder heute alle kochen können, Jungs wie Mädels.
So. Aber nun los, sonst habe ich keine Zeit mehr, die Sonne zu genießen.

Alles Liebe
Kay

Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


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13.01.2014 22:11
avatar  Kayla
#324
Ka

So. Erster Arbeitstag. Ach herrje, ich liiiebe meine Kollegen. Der Tag ging schon toll los, da ich letzte Nacht nicht schlafen konnte. Also ziemlich verknüllt erstmal zum Zahnarzt. Dort musste ich, trotz Termin, ziemlich lange warten, dann erwies sich einer der Abdrücke als so anhänglich, dass ich dachte, meine Zahnärztin bricht mir beim Entfernen den Kiefer und also war ich viel zu spät auf Arbeit, um noch die Teambesprechung mitnehmen zu können, wos wieder mal heiß hergegangen sein muss.
Tür auf, Begrüßung und statt Jubel gleich "Brauchst die Jacke nicht ausziehen. Wir haben einen Termin." Bingo. So viel zum "langsam angehen". Dann gleich noch ein Termin und Anruf einer Schulungseinrichtung wegen einer Projektvorstellung und mal wieder der übliche Kollegenärger, der sich hoffentlich in Wohlgefallen auflöst, denn das war mal wieder Kindergarten hoch drei.
Nein, ich habe gar nix gegen meine Kollegen, im Gegenteil. Es sind alles lustige, kreative und manchmal halt, weil hypersensibel, anstrengende, Charakterköpfe. Nur wenn alle zusammen sind, entstehen manchmal unheilvolle Konstellationen.
Egal. Müdigkeit und inneres Augenverdrehen mal weggerechnet, hab ich trotzdem gemerkt, dass es gut tat, wieder unter den Streithammeln zu sein. Urlaub ist eine feine Sache, aber wieder mitten im Betrieb zu stehen auch.
So. Jetzt muss ich aber für letzte Nacht nachschlafen.
Ach ja. In der Wartezeit beim Zahnarzt habe ich schon mal angefangen, mein persönliches Jahrbuch von 2013 zusammen zu basteln, mit allen wichtigen (und lustigen Ereignissen), den tollsten Fotos und anderen Zeitzeugen. Übrigens eine Empfehlung zur Beseitigung "historisch wertvoller" Fahrkarten, Hotelrechnungen etc. - ein dickes Fotobuch als Jahrbuch und dann den Zettelkrieg wegwerfen. Klappt bei mir echt gut.

Kay

Ordnung ist etwas Künstliches. Das Natürliche ist das Chaos. (Arthur Schnitzler)


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13.01.2014 22:26
avatar  Chrissy
#325
Ch

Hallo Kayla,
Danke für den Tipp. Das mit den Jahrbüchern bzw. Fotoalben, möchte ich ja machen, hab's früher auch schon gemacht, bin nur die letzten, äh, Jahre nicht dazugekommen und nun hab ich eine, nee, zwei Kisten mit Fotos, Eintrittskarten etc. herumstehen. Ich denke immer, das mache ich dann an langen Winterabenden, aber irgendwas is' ja immer....
LG und gute Nacht!
Chrissy


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