Meine Mutter – ein Fall zum Haare rausreißen

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04.10.2017 14:11 (zuletzt bearbeitet: 04.10.2017 14:12)
avatar  Miri
#11
Mi

@Anneli

Zitat
es ist nicht an dir, für die Leute zu sorgen sondern sie hätten für dich und deinen Bruder sorgen müssen


Dass meine Mutter ihren Job als Mami nicht so richtig in die Reihe kriegt ist mir schon in meiner Jugend aufgefallen. Mein Vater war als Workaholic immer nur abends zu hause, dann haben sich die beiden gestritten. Als ich ausgezogen bin, ist mir ziemlich schnell klargeworden, dass es eigentlich die Pflicht von meinem Vater gewesen wäre sich um meine Mutter zu kümmern, anstatt sich mit ihr zu streiten. Er hätte ihr eine Therapie ermöglichen/bezahlen sollen. Vor allem - und da bin ich mir sicher - weil er auch einer der haupt Ursachen für ihre Probleme ist. Außerdem war er die einzige erwachsene Person, die wusste was mit meiner Mutter los war, aber er hat sich nur immer mit ihr gestritten und sich schließlich von ihr getrennt. Nach der Trennung - wir lebten dann bei ihm - hat er sich nur noch bei ihr gemeldet, wenn irgendwas bezüglich der Kinder geregelt werden musste. Aber anscheinend war ihm egal wie "dreckig" ihr es wirklich ging, ich hab sie ja in der Zeit nach der Trennung am meisten besucht. Meine Mutter ist krank - Ich kann ihr nicht übel nehmen, wenn sie nicht in der Lage ist sich Hilfe zu suchen, helfen zu lassen, den Alltag zu bewältigen. Aber mein Vater war und ist gesund, er hat sich nicht um sie gekümmert, ganz im Gegenteil: Er hat sich über sie lustig gemacht und hat uns angestachelt das selbe zu tun. Nach dem Motto: Schaut mal was die dumme Kuh jetzt schon wieder gemacht hat. Und wir manipulierbaren Kinder haben das dann natürlich auch gemacht (Papa war ja auch der einzige der uns Süsses gegeben hat oder andere Geschenke gemacht hat).

Zitat
Nicht mal deinem Vater ist es eingefallen, seiner Pflicht als Beschützer seiner Kinder nachzukommen und ihr seht das alle als vollkommen normal und richtig an


Ja, seiner Pflicht als Beschützer ist er recht wenig nachgekommen. Beziehungsweise nur in gewissen Punkten. Naja, er hat sich scheiden lassen als ich 11 war - das war schonmal gut. Aber, dann hat er nur - bis auf eine - Frauen angeschafft mit denen ich nicht klar gekommen bin. Ich hab das alles bis ich 15 war nicht richtig reflektieren können. Aber dann ist es mir immer mehr wie Schuppen von den Augen gefallen: Mein Vater hat ganz schön versagt. Ich seh das Verhalten von meinem Vaer jedenfalls alles andere als richtig an, daher habe ich auch schon seit 5 Jahren keinen Kontakt mehr mit ihm. Mein Bruder will mich allerdings überreden den Kontakt wiederherzustellen. Er hat ein gutes Verhältnis zu ihm.

Zitat
euch beiden nicht klar ist, was sie damit anrichtet.


Mir ist schon klar, was das für mich und meinen Bruder bedeutet hat und immernoch bedeutet. Zur Zeit sind Besuche bei meiner Mutter auf zwei bis dreimal im Jahr reduziert. Anrufe gibt es etwas öfter, aber eher auf Initiative meiner Mutter. Außer es ist mal wieder etwas essentielles wie das Telefon kaputt.


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04.10.2017 14:32
avatar  Anneli
#12
An

Hallo Miri,

ich habe deinem Vater Unrecht getan. Er hat euch ja doch mitgenommen und für euch gesorgt. Wenn er das nicht immer zur vollsten Zufriedenheit hinbekommen konnte, solltest du ihm das verzeihen, denn "Erziehung" wird uns nicht in die Wiege gelegt und leider Gottes werden gerade Männer da nicht immer super gut drauf vorbereitet.

Ich muss die neuen Informationen erst mal verarbeiten und in das Gesamtbild einfügen. Melde mich später noch einmal!

GLG und uns allen einen wunderschönen Tag,
Anneli


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05.01.2018 14:19
avatar  Miri
#13
Mi

Ich habe jetzt vor kurzem überlegt, ob meiner Mutter auch ein Buch zu dem Thema helfen könnte. Hat da Jemand eine Idee oder Erfahrung mit gemacht? Kann das wirklich helfen?
Das eine Buch heisst: Im Chaos werden Rosen blühen - Tipps und Tricks für Messies von Sandra Felton.
Danke im Vorraus.


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05.01.2018 14:52 (zuletzt bearbeitet: 05.01.2018 14:54)
#14
avatar

Hallo Miri,

wenn es gerade ein großes Problemthema ist (siehe der Onkel!) könnte es sein, dass deine Mutter gleich einen inneren Widerstand gegen ein Buch entwickelt.

Man bekommt die Bücher von Sandra Felton übrigens sehr preisgünstig gebraucht bei eBay und Amazon.
Vielleicht liest du sie zuerst selbst - starte ruhig mit dem ersten „Ohne Chaos geht es auch“. Ich war bei Sandra Felton auf ihrem ersten Seminar in Deutschland, sie ist mit ihrem Herangehen vielen Menschen nützlich, aber es ist nicht für jeden hilfreich. Jedenfalls kommt da zum Beispiel „der perfektionistische Messie“ vor - die Löffel ruhen wohl sortiert im Besteckkasten, aber aber die dreckigen Töpfe stapeln sich ... Vielleicht würde sie das interessant finden?

Wichtig ist, dass deine Mutter Wertschätzung erfährt.
Sie ist nicht faul, sie ist nicht dumm, sie ist keine dumme Kuh.

Ihr Problem besteht darin, dass sie zu genau ist.
Es soll super ordentlich sein - deshalb wird sie nie fertig.
Es soll für alle Notfälle vorgesorgt sein - deshalb ist da viel zu viel Krempel.
Sie hat zu viele Interessen, deshalb kann sie vieles nicht entsorgen.

Ich weiß nicht ob du deiner Mutter das vermitteln kannst: Sie ist wunderbar, und ihr Problem kommt von einem „Zuviel“, nicht von einem „zu wenig“ an Tun und Wollen.
Je mehr sie sich angegriffen fühlt, desto mehr wird ihr Verhalten verstärkt.
Je sicherer und geliebter sie sich fühlt, umso eher kann sie ihre Lebensweise hinterfragen und umstellen.

____________________
Viele Grüße, Jennifer

Das Leben umarmen ... ✨🤲

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05.01.2018 18:17
#15
Fi

Hallo Miri,

mir fällt dazu noch das Buch von Karen Kingston 'Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags' ein.
Da kommt der Begriff Messie nicht vor, es macht aber deutlich, wie sehr das Gerümpel das Leben beeinträchtigt.
Hat bei mir seinerzeit beim ersten Mal lesen einen enormen Aufräumschub ausgelöst.


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