Noch länger kann und will ich mir nichts vormachen

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29.11.2017 08:20
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#11
ra

Guten morgen,
bin gerade überwältigt über die Zahl an Antworten. Danke. Und vor allem: ja, ich glaube wir verstehen uns

Muss aber erstmal Brötchen und Katzenfutter verdienen gehen.
Antworte heute abend ausführlich.
Euch einen angenehmen Tag.


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29.11.2017 18:11 (zuletzt bearbeitet: 29.11.2017 18:12)
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#12
ra

Ich versuch mal wenigstens teilweise zu antworten. Hab soo viel im Kopf, was ich gerne schreiben würde. Bin aber eig. zu platt für irgendwas.

@Jennifer: mein Vermieter hat vor 8 Jahren eine Küche spendiert. Leider ohne Geschirrspüler. Selbst wenn ich viel Geld und Mut in die Hand nähme müsste ich wohl den größten Küchenschrank dafür opfern. DAS pack ich nicht. Tischgeschirrspülter scheidet aus nachvollziehbaren Gründen aus.

Täglich eine Stunde!? Womöglich noch aufgeteilt? Nach 9 h in Sachen Arbeit unterwegs bleiben mir jetzt maximal 2 h bis ich mich hinlegen muss. Wenn ich es schaffe, ne Viertel Stunde noch zu spülen bin ich am absoluten Limit. Kochen muss ich ja auch noch und Katzen versorgen. Und eben erstmal ne Stunde "runterkommen". Die fünf Stunden müssten dann schon jedes Wochenende passieren.

Meine Gesundheit ist ne Großbaustelle. Mit ca. 10 hab ich angefangen eine Depression zu entwickeln, mit 18 kamen absurdeste Bauchkrämpfe, schwere Depressionen und Schlafstörungen dazu. Zeitgleich dann Bluthochdruck etc. etc. Vor drei Jahren (also nach fast 30 Jahren unsinnigster Therapien und Arztbesuche) hab ich so lange gegoogelt bis ich wusste was ich hab. Hat der Facharzt dann auch bestätigt: hochgradige multiple Unverträglichkeiten mit Magen-Darmentzündung, Vitamin-Mangel. Inzwischen auch noch Untergewicht. Also kurz vor Schrottreif.
Seit ich alles unverträgliche weglasse, mich mit Vitaminen vollstopfe und seit Kurzem GsD noch Antihistamine entdeckt habe geht es mir vergleichsweise gut. Trotzdem darf ich mir wohl nicht einbilden die Leistungsfähigkeit eines Gesunden zu haben. Zumal erholsamer Schlaf unverändert leider ein Fremdwort ist.

So ungefähr mach ich das schon mit dem Spülen. Wenn ich täglich ne Viertel Stunde hinkrieg ist alles gut. Wenn nicht geht das Wochenende nur fürs Spülen drauf.


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29.11.2017 18:16 (zuletzt bearbeitet: 29.11.2017 18:27)
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#13
ra

@Kräuterfrau: eigentlich hab ich Teilzeit. Uneigentlich sind es trotzdem immer 38 - 40 Stunden. Und das in einem Tempo, das jeden Gesunden ruckzuck umhaut. Trotzdem bin ich glücklich, diesen Job gefunden zu haben. Die Kollegen sind toll, das macht vieles wett.

Der letzte Umzug hat mir endgültig das Genick gebrochen. Umzug bedeutet ja zwangsläufig, dass man noch mehr Müllkartons umzieht als man vorher schon hatte. In maximal zwei Tagen einen kompletten vermüllten Hausstand alleine einzupacken und dann noch aussortieren zu wollen geht halt nicht.

Sorry, kann nimmer strukturiert schreiben. Antwort morgen weiter.

Was mir aber auf der Seele brennt, sind die vielen Erinnerungen an die ich so lange nicht mehr gedacht habe und die jetzt natürlich alle wieder "hallo" sagen.

Ich hatte in meiner Kindheit ungefähr zwei Jahre lang ein wunderschönes Kinderzimmer für mich (also sowas wie 7.-9. Lebensjahr). Dann musste ich das an meinen Stiefbruder abtreten. Und hatte nie wieder etwas eigenes oder schönes. Sondern immer nur die (teils abartig hässlichen) Möbel, die niemand mehr wollte (und am Geld lags nicht).

Aufräumen ging so: Stiefmutter stürmt das Zimmer, reißt tobsüchtig alles aus Schränken und Schubläden. Droht: wenns in 10 Minuten nicht aufgeräumt ist werf ichs zum Fenster raus (möge sie in der Hölle schmoren! *sorry*). Was hätte ich anderes tun sollen als in Panik zu erstarren und zu Heulen bis ich gemerkt hab, sie kommt nicht wieder.

Ich hab einmal in einem Wutanfall die grauenvoll-hässlichen Kunstdrucke von der Wand genommen, die sie mir ins Jugendzimmer gehängt hatte. Die Strafe war übel.

Ich habe viele Tage meiner Kindheit zitternd in meinem Zimmer gestanden und versucht mich nach unten zu trauen um z.B. den Geschirrspüler auszuräumen ohne dass sie es merkt. Denn ausräumen durfte ich ihn nicht. Es lassen aber auch nicht

Am Sonntag hab ich es seit langem mal wieder mit einer Imaginationsübung versucht und eine Art "Schutzzaun" um meine Wohnung "erdacht". Danach ging es wirklich etwas besser.

Achso: die Heizung war kaputt. Nachdem wochenlang nix passiert ist kam die Vermieterin halt und hat gemeint, der Monteur kommt gleich. Mir blieben einige Minuten, um den Flut begehbar zu machen. Meine Vermieter sind insofern gold wert als sie noch nie etwas gesagt haben. Obwohl sie jedes Recht dazu hätten. Insofern nehm ich deren "Marotten" halt hin. Die sind mir ähnlich: entweder passiert gar nix oder sofort.


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29.11.2017 19:11
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#14
ra

Nachtrag: und nu sitz ich schon wieder fast ne Stunde hier. Will und muss spülen. Kann aber eigentlich fast nur noch tot vom Stuhl fallen


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29.11.2017 19:46
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#15
Gast
( gelöscht )

Liebe @ratlos

hochgradige Erschöpfung, wo ich nur noch Löcher in die Luft gucken konnte, das kenne ich aus meiner Vergangenheit. Inzwischen passe ich besser auf mich auf. Allerdings frage ich mich, was du so alles kochst, dass du so viel spülen musst?! Meinen Abwasch erledige ich, während das Teewasser kocht und der Tee zieht. Also vielleicht 5min. Alles, was länger braucht und aufwändiger ist, findet nicht statt. Entsprechend esse ich viel Rohkost. Da kann ich einfach reinbeißen 😉

Was mich bei den Erzählungen aus deiner Kindheit irritiert hat - du sprichst nie von deinem Vater. Wo war der und wie war es zwischen euch? Hat er dich nie unterstützt?

Ich wünsche dir eine erholsame Nachtruhe!
die Kräuterfrau, die gleich schlafen geht


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