Kennt ihr das auch? Aggressionen beim Haushalten/ordnen?

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16.01.2014 09:12 (zuletzt bearbeitet: 16.01.2014 09:17)
#1
Mi

Hi,

ich trau mich nicht ran, an meine großen Baustellen.
Es handelt sich um ein komplett zugestelltes Zimmer, das eigentlich kein Mensch braucht - aber brauchen könnte (als Gäste oder Arbeitszimmer) und ein halbes zugestelltes Zimmer, das wir unseren Kindern versprochen haben zu renovieren.

Ich hab irgendwie Angst vor den Gefühlen, die da hochkochen. Weil dieses ganze gedankliche hin und her (wegschmeißten, behalten, wem gehört das, was sagt der dazu, wo lagern...) ist irgendwie nervenaufreibend und führt bei mir nur zu den altbekannten Selbstvorwürfen, mit Wut und Aggressionen. Hab langsam wirklich Angst vor mir, weil ich mich zu Dummheiten und pampigen Antworten hinreißen lassen, die in meiner Ehe schon wieder ne kleine Katastrophe auslösen könnten.
Ich fühl mich da so wehrlos vor mir selbst. Versteht das einer?

Die Folge ist natürlich, das ich lieber schlafende Löwen nicht wecke und dort alles beim Alten bleibt. Aber das will ich ja auch nicht....
Menno.
Manchmal wäre ein warmer Abriss wahrscheinlich wirklich die bequemste "Lösung". Und dann in ein Haus mit weniger Fläche, weniger Kram, weniger Zimmern ....ach wär das schön!

mit deprimierten Grüßen,
Miss Sissi

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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16.01.2014 11:19
avatar  IBI
#2
IB
IBI

ohh ja, diese angst kenne ich auch.
du auch die angst davor dieser angst zu begegnen.


ich mag dir einen praktischen tipp geben: ich hoffe ihr habt einen Bereich, in dem ihr sortieren könnt.
also das zimmer, das euren kindern versprochen ist, das lässt du von deinem mann und kindern zuerst aufräumen.
nein nicht wegschmeissen, sondern vorsortieren, was sie meinen, dass weggeschmissen werden kann (in erster Linie entscheiden sie dabei für ihre eigenen gegenstände, die sie finden werden). das was sie aufheben wollen, derweil in ihre zimmer bringen, und das worüber sie nicht entscheiden können, weil es deines ist und deine Entscheidung sein sollte.
wenn es dir gelingt, den haufen zu respektieren, der ihre dinge zum wegwerfen beinhaltet und ihr diesen gemeinsam hinausbringt, dann ist das ein riesiger schritt, den du gemacht hast.
und du brauchst dich sozusagen nur um den haufen zu kümmern, dessen Entscheidungen deine Verantwortung ist.

und dieses zimmer, das ihr renovieren wollt, ggf. als sortierraum für das andere zimmer hernehmen und ähnlich vorgehen.
damit ist deine angst nicht weg, aber sie könnte dosiert werden, weil du weisst, dass du nicht alles alleine entscheidest, sondern deine Familie dir dabei helfen kann.

mein freund ist übrigens auch nicht begeistert, wenn ich ihn anschreie und ihm die schuld gebe und sonst alles....
das kommt bei mir auch in anderen als aufräumsituationen vor.
doch ich bemerke es öfter, kann innehalten und bitte ihn innerlich um Verzeihung... an dem äusserlichen um Verzeihung bitten arbeite ich ....

vg
sonja


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16.01.2014 12:17
#3
Mi

danke, sonja, für deine Antwort.

Sie klingt so gut! und machbar...aber

Tja, das Leben ist kein Ponyhof und meine Ehe erst recht nicht.
Ich habe absolut keine Ahnung, wie ich meinen Mann dazu bewegen könnte, das Zimmer vorzusortieren. Noch dazu mit den Kindern. Er würde immer erst auf all die anderen Baustellen weisen, die seines Erachtens hier noch sind. (Manchmal überschneiden sie sich tatsächlich mit meiner Wahrnehmung ;-) und außerdem, das was von ihm da ist als "ein Bisschen" ansehen, dass ich nur zu faul bin zum wegzuräumen. Außerdem lag es da ja schon immer und hat keinem weggetan. Das inzwischen viel anderer Kram dazukommen ist , ist meine Schuld (ja, weil "ich" da Sachen von den Kindern zwischenlagere) und überhaupt schmeiße ich viel zu viele Sachen weg, die man noch gebrauchen kann....
Erkennste was?
Jaaa, er hat das Hamstergen.
Von seiner Mutter. Nur war die die perfekte (aber sowas von perfekt, perfekter geht's echt nicht, zum neidisch werden) Hausfrau. Und das ist ja schließlich mein Job. Er bringt ja das Geld ran. (und macht seine Wäsche, stellt einmal die Woche den Mülleimer raus und mäht 4mal im Jahr den Rasen)
Zusammen ergeben wir entweder eine sehr gute Hausfrau oder einen kompletten Messie, so die Sorte, wo man Angst um die Statik des Gebäudes kriegt. Mal abgesehen von dem Ungeziefer. (Ich merke hier ja zum Glück immer wieder, wie sehr mir wegschmeißen hilft, auch wenn es manchmal schwer fällt und das ich doch einiges auf die Reihe kriege. Sehe mich aber nicht davor gefeit bei einer neuen Depression, ober was das Leben noch so bereit hält, nicht doch komplett im
Chaos zu verschwinden.

Nein, ich fürchte ich muss dem Chaos alleine gegenübertreten. Besonders in meinem Zimmer. (Das mir da keiner rangeht!). Ich habe da allerdings eine Abmachung mit meiner Freundin, die gerne ordnet, das sie mir da mal eine Struktur einbringt. Nur wollen wir das nur hinter dem Rücken meines Mannes machen, nicht weil er alles behalten würde, sondern weil er sonst ständig rumhackt und stichelt. Das kann ich nicht mehr ertragen!
Leider arbeitet er bei uns im Haus :P

Vornehmen: Eine Halbe Stunde - Augen zu und durch!

Schrittchen für Schrittchen - Hauptsache die Richtung stimmt!

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16.01.2014 16:25
avatar  IBI
#4
IB
IBI

hmmmm,
stellt sich mir die frage, wer bei euch der "messie" ist?

also sortierst du mit den kindern vor und er schmeisst den haufen "endgültig" weg und probiert eure Entscheidungen über eure gegenstände zu respektieren und akzeptieren. dass deine Freundin dabei helfen will, find ich gut.

ob hinter seinem rücken oder nicht, dein mann wird auf jeden fall rumhacken und sticheln, denn dann kommt er sich richtig gross vor und macht dich superklein. sehr zu seinem wohl und deinem Unwohlsein.

das Wundermittel dagegen heisst ABGRENZEN. in der Theorie weiss ich wie es geht, in der Praxis hapert es sehr bei mir.

eine andere Möglichkeit: sage ihm wie klein du dich fühlst, wenn er rumhackt und stichelt und dass es dir sehr weh tut, wenn er sooo mit dir redet? und frage ihn, ob es seine Absicht ist, dir soooooo viele schmerzen auf diese art zuzufügen?
falls seine Antwort JA ist, dann mag ich sagen, weisst du was du an diesem mann hast.
falls seine antwort NEIN ist (wovon ich ausgehe), dann bitte ihn, mit sticheln und rumhacken und kritisieren aufzuhören oder sehr sparsam zu sein. (keines falls bitte ihn, dass er sich entschuldigt, ich denke, da kann er von selber drauf kommen).

viele grüsse
sonja


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16.01.2014 17:28
#5
Ta

Also das kenne ich nur zu gut, dass ich immer mal wieder so einen Anfall von Wut oder mühsam unterdrückter Aggression gegen mich selber
verspüre, wenn ich aufräume und kein Land in Sicht sehe. Auch Schuldgefühle spielen eine Rolle. Und angst, es nicht zu schaffen.
Ich werde es trotzdem immer wieder probieren mit der Ordnung. Es kann ja auch entlastend sein,wenn alles einigermassen am richtigen Platz ist.
Und Entlastung habe ich weiss Gott sehr nötig. Grüssele Mausohr


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