Hilfe für meinen Sohn

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25.01.2024 09:55
#16
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Hallo IBI,
wäre es okay für dich, wenn ich dir später eine PN sende?


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25.01.2024 10:14
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#17
IB
IBI

Mrs. Cheese,

ich bin mit PN sehr sparsam.

Sofern es sich mit den Forenregeln vereinbaren lässt, probiere ich, Themen, für die viele Menschen sich schämen, im öffentlichen Bereich zu belassen, damit andere profitieren.
Dafür ist die Anonymität da, damit es möglich wird.

Politische, religiöse, und (lebens-)bedrohliche Themen sind auf der öffentlichen Seite verboten. Da dieses Forum werbefrei ist, ist WERBUNG ebenfalls untersagt.

Manchmal führen unsere Diskussionen an diese Themen heran, und wir schauen, wie wir damit umgehen.

Und manchmal wird es privat und eine PN ist die bessere Wahl.
Bei persönlichen Daten ist es beispielsweise der Fall.

Schau, wie es für dich passt, Mrs. Cheese.


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25.01.2024 12:26
#18
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@IBI
Ich glaube, die PN wäre auch zu lang geworden.
Nur so viel, mein Sohn weiß von dem Trauma. Er hat auch schon einige Therapien hinter sich, keine Traumatherapie. Therapien möchte er nicht.
Sein Wunsch war jetzt die Wohnung wieder einigermaßen herzustellen, dann möchte er auch andere Baustellen angehen.

Er gibt die Richtung an und ich stehe ihm so gut es geht zur Seite. Dabei versuche ich motivierend zu sein und mache ihm Vorschläge, aber er entscheidet.

Beispiel:
Neue Küchenzeile. Wir haben jeder für sich gesucht. Ich habe ihn meine Vorschläge unterbreitet mit Erklärung. Er entscheidet, was genommen wird. Ich habe ihm den Vorschlag gemacht, dass wir das gleich bestellen Grund:
Die alte Installation ist wackelig und ich habe Angst, dass dies eine Überflutung gibt, wie es schon einmal war.
Er hat entschieden, die Anschaffung erfolgt erst, wenn Wohnküche aufgeräumt ist.

So machen wir das jetzt.

Zu dem Punkt, dass unser Familiendrama spurlos an mir vorbei gegangen ist: Nein ist es nicht.
Ich habe mich so verloren, dass ich schwer krank geworden bin. Dann MUSSTE ich Entscheidungen treffen. Auch war ich über 6 Jahre in psychologischer Behandlung.

Ich musste wieder zu mir selbst finden und denke ich habe es gut geschafft, dank meiner Psychologen, meiner Freunde und den Menschen, die mir auf diesem Weg begegnet sind. Ursache meines Verlierens war nicht der Tod meines großen Sohnes, sondern meine langjährige toxische Beziehung.


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25.01.2024 15:27
avatar  IBI
#19
IB
IBI

Danke für diesen Entscheid, Mrs. Cheese.

O.k., Trauma bewusst. Hilft schon mal.
Nicht jede durch die Krankenkasse finanzierte Methodik hilft bei Trauma. Viele Therapeuten sind distanziert zu ihren Klienten.

Und irgendwann ist mensch es leid, sich "nicht- hilfreiche" Therapien zu suchen. kann ich verstehen. Dadurch habe ich viel Vertrauen, in Fachkräfte verloren, Misstrauen aufgebaut, bis mich jemand in eine Richtung geschubst hat, von der niemals gedacht hätte, dass mir das je helfen würde....
Bin ich froh, dass ich irgendwann ein "Einsehen" hatte und mich überwunden habe, Somatic Experiencing zu testen.....ich habe mich in einer ERSTEN SITZUNG noch nie so sicher gefühlt.....
Mir wurden die letzten Therapeuten empfohlen. Die Person kannte mich, kannte die Therapeuten und die Chance war hoch, dass eine "vertrauensvolle" Verbindung entstehen kann, wenn "Nervensysteme" gut resonieren.
Ich habe 20 Jahre damit verbracht, die für mein Trauma nicht so idealen Methoden kennen zu lernen und viele Jahre nicht gewusst, dass ich Entwicklungs- und Bindungstraumen hatte, die zu meinen Problemen geführt haben.

Da Bindungsaufbau eine wichtige Komponente ist, die dein Sohn benötigt wegen seiner "Verluste", so hilft es, Therapeuten zu finden, die GUT mit sich verbunden sind. Diese zu finden - gebe ich zu - ist nicht einfach.

Ich habe übrigens mit beiden Therapeuten parallel gearbeitet. Eine online, eine offline.....für mich war es sehr spannend, dass der eine ein Thema beginnt, und sich mit der nächsten Person eine Abrundung aufgetan hat.
Gestern hatte ich eine ähnliche Erfahrung im Seminar:
Am Wochenende hatte ich ein 4 tägiges Seminar mit einer Demo-Sitzung, in der ich Klient war.
Die Sitzung hat viel ausgelöst.
Gestern hatte ich ein anderes Tagesseminar (es liegen gerade 4 unterschiedliche Seminare zeitlich beieinander und einige Menschen würden mir sagen: zu viel parallel).
Interessant war: die Themen, die im ersten Seminar nun an der Reihe sind, konnten sich im Tagesseminar setzen und integrieren und fanden Gelegenheit von einer weiteren Perspektive betrachtet zu werden.....

Heute habe ich Kopfschmerzen - HEILSCHMERZ, denn mein Gehirn stellt VERBINDUNGEN NEU HER, die bisher wenig durchblutet waren wodurch der Kopfschmerz auftauchen kann. Vielleicht löst es gerade alte "unnütze" Verbindungen gleichzeitig auf, die mich regelmässig zu Umwegen bewegt haben....keine Ahnung, was genau mein Hirn in mir treibt, das ist o.k. - ich kann den HEILSCHMERZ zuordnen, das ist die Hauptsache.

Für mich funktionieren diese VIEL-Versionen und parallel laufenden Dinge, obwohl die wenigsten Begleitpersonen glauben, dass trotz der neuen Aktivierung durch Kursinhalte, Begonnenes integrieren kann. Ich habe meine Erfahrung, dass es möglich ist. Der heilende Kopfschmerz ist meine Bestätigung.

Eine andere Seminarteilnehmerin aus dem Kurs am letzten Wochenende, hatte sich für den gestrigen Kurs krank gemeldet. Sie fühlte sich bei dem Kursleiter "unwohl", weil sie ihn noch nicht so oft erlebt hatte wie ich ihn erlebt habe. Für sie war der Entscheid, daheim den Wochenendkurs nachwirken zu lassen, der stimmige. Auf viele trifft diese Variante zu.


Ich finde es gut, dass du die Wünsche deines Sohnes respektierst. Ich finde es auch gut, dass du ihn möglichst entscheiden lässt und ihn dazu ermächtigst.


Die 6 Jahre, die du für dich und deine Aufarbeitung - mehrerer Traumen - benötigt hast, warst du für deinen Sohn mehr oder weniger "abwesend". Schön, dass es dir gelungen ist, wieder zu dir zu finden und du dich ihm jetzt wieder zuwendest.
Das Trauma deines Sohns enthält insgesamt 3 Verlustkomponenten, die vermutlich recht zeitnah aufeinander folgten: Toxische Beziehung losw*ERDEN (ich spiele gerne mit dem Wortbild) - Verlust dieser "ungesunden" Beziehungsperson für deinen Sohn, du warst physisch existent, emotional eher abwesend - emotionaler Mangel, Verlust an Beziehung und Co-Regulation, Verlust des Bruders als Bezugsperson durch dessen Tod.
eindeutig: zu viel, zu plötzlich, zu schnell.....und ungünstigerweise enthält es noch eine Form von Wiederholung = zu lang andauernd (bevor sich etwas vorher hat beruhigen und verarbeitet werden können).

Ja, es ist gut, wenn ihr gemeinsam eine "wackelige" Küchenkonstruktion durch eine "sichere" Variante austauschen möchtet.
Ich frage mich gerade, ob ihr dieses Grossprojekt in mehrere kleinere Meilensteine unterteilen könnt?
Wenn ihr wartet auf ....wenn aufgeräumt ist.....kann es sein, dass ihr das Hauptziel - eine sicherer Küchenzeile - nicht erreichen werdet. SICHERHEIT ist wichtig.....GESUNDHEIT ist wichtig.

Dieses "ungesunde" Muster kann dein Sohn nicht abstellen.
Wie könnt ihr das "ungesunde" Muster ungesund blieben lassen, während ihr probiert, im Bereich der Wohnküche, eine "gesundes" Muster zu etablieren?
Es liest sich kontra-produktiv, das verstehe ich, und mein Kopf hätte früher solch einen eigenartige Idee nicht angeboten,....es könnte sein, dass, wenn beide Muster gleichwertig eine Weile nebeneinander existieren können, das "gesündere" Muster nach und nach übernimmt und sich das ungesunde Muster wie von "selber" aus den übrigen Bereichen zurück zieht, weil es lernt, dass seine "Schutzmechanismen" nicht mehr auf diese Art und Weise notwendig sind.

Wenn das "ungesunde" Muster ein inneres VERBOT enthält, das - obwohl es nach aussen hin sehr dysfunktional ist - eine positive innere Schutzmassnahme enthält, wird sich dieses Muster wehren und Widerstand leisten......
Eine Schutzmassnahme wird ihre automatisch funktionierendes Muster nicht "kampflos" aufgeben.....sie wird machen, was das NERVENSYSTEM glaubt machen zu müssen....und weiter beschützen....möglicherweise auch vor zu viel ORDNUNG und SAUBERKEIT, obwohl sich danach jeder sehnt.
Wenn ALTE MUSTER und NEUE MUSTER nebeneinander da sein können, vielleicht erhalten sie Grenzen, indem ihr definiert: In diesem Bereich NEUES MUSTER - und in einem anderen RAUM ALTES Muster erlaubt, werden sie von sich aus miteinander verhandeln.....vielleicht wenn dein Sohn schläft.....

Ach ja, es ist wichtig, dass falls die alten Geschichten um deine Familienereignisse hochkommen, sie zeitlich eingeordnet werden....der Trigger wirkt im JETZT, das NERVENSYSTEM darf lernen, dass es sich um eine VERGANGENHEIT handelt.

In dem Lernprozess befinde ich mich gerade. Eine Bekannte weist mich schon seit gut 1.5 Jahren auf dieses Muster auf meiner Zeitachse hin. Das Muster musste eine "verkörperte" Version erfahren, wie es mit dem Phänomen umgehen kann, damit ich - obwohl der Kopf schon lange weiss - mein Körper bereit ist, mitzumachen. Die Verkörperung und die dazugehörige Bewusstheit habe ich letztes Wochenende im Seminar erfahren.

Würde mich freuen, zu erfahren, wie ihr das Grossprojekt in kleinere Einheiten zerlegt und wie ihr mit diesen sich "wiederholenden dysfunktionalen" - ich nehme an, es gibt weitere dieser Muster - umgehen werdet.
Ich hoffe, dass dein Sohn sich während der Aufräumaktion nach einer therapeutischen Begleitperson umsieht, der er in der ersten Sitzung/ spätestens in der zweiten vertrauen kann.


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25.01.2024 17:51
#20
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Auf zwei Punkte möchte ich eingehen:

Mein Sohn und ich hatten schon immer eine sehr enge Bindung zueinander, auch in der Zeit als ich beim Psychologen war. Leider machte aber das toxische nicht vor ihn halt. Ich denke, dass hier ein psychischer Missbrauch betrieben wurde.

Beispiel:
Ich musste aus unserer gemeinsamen Wohnung ausziehen, um eine Eskalation zu verhindern. Ich wollte meinen Sohn mitnehmen, doch er wollte unbedingt bei seinem Vater bleiben, um ihn zu beschützen und oder besser er hatte Angst um ihn.
Ich habe schlimmen Terror erlebt, der darin gipfelte, dass er unseren Sohn aufforderte, um mir schreckliche Dinge mitzuteilen. Ich habe die Polizei eingeschaltet und unseren Sohn da raus geholt.

Das zweite, worauf ich kurz eingehen wollte, dass mein Sohn keine Therapie möchte.
Ich selbst weiß, dass es gut wäre, aber dann nur mit den richtigen Therapeuten. Und die sind schwer zu finden. Ich werde da auch keinen Druck machen.

Heute war nicht viel los mit ihm. Er hat nur etwas Geschirr in den Schrank geräumt, was ich aufgewaschen habe.
Aber er war gestern Pfandflaschen wegschaffen...von den gefühlten tausenden ...
Es wird dauern...


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