Ein Leidtragender aus dem Rhein-Main-Gebiet

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16.04.2024 13:18
avatar  Mik
#1
Mi
Mik

Hallo miteinander,

ich wohne in einer Kleinstadt im Rhein-Main-Gebiet, nördlich von Frankfurt, wo ich arbeite.
Ich lebe zusammen mit meiner Ehefrau und unseren zwei gemeinsamen Kindern im Haus.

Meine Frau leidet bereits seit vielen Jahren unter diversen psychischen Problemen -
das ausgeprägteste Symptom ist ihr krankhaftes Sammeln und Horten (Messie-Syndrom?).
Das belastet unsere Beziehung sehr und macht unser Zusammeleben zunehmend schwierig.

Frühere Therapieanläufe meiner Frau wurden leider alle nach den ersten Sitzungen wieder von ihr abgebrochen.
Ich bin mit meinem Latein und meinen Kräften am Ende und hätte mich schon viel früher mal hier anmelden sollen.

Ich werde die ganze Geschichte in Kürze mal im Angehörigen-Forum schildern, in der leisen Hoffnung auf Hilfestellung.
Aber man(n) kommt ja zu nix...

Viele Grüße
Mik


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16.04.2024 15:33
avatar  Rica
#2
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Als Angehöriger ist Messietum noch schwerer zu ertragen als als Messie.

Selbst ich als Messie (auf dem Weg der Besserung) leide darunter, meinem besten Freund, Vollblutmessie, nicht helfen zu können.

In so einer Höhle (Hölle) als Nichtmessie und zusammen mit den Kindern zu leben, muss dich ja zur Verzweiflung treiben.

Willkommen im Forum!


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16.04.2024 15:35
avatar  Sybille
#3
Sy

Hallo @Mik

Herzlich Willkommen. Erzähl dochmal. Wie geht's Euch? Wie geht's den Kindern? Was habt ihr schon versucht/ versucht ihr gerade?
Hast Du irgendeine Idee, wie es weitergehen könnte?
Liebe Grüße


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16.04.2024 16:41 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2024 16:49)
avatar  Mik
#4
Mi
Mik

Hallo,

danke für eure freundliche Aufnahme hier und eure Anteilnahme!

@ Rica: ja, es treibt mich zur Verzweifelung, anders kann man das nicht ausdrücken.
Und leider stehe ich nahezu völlig verständnis- und hilflos daneben und kann wenig ändern.

@ Sybille: es ist ehr komplex, die ganze Litanei möchte ich jetzt hier nicht runterbeten.
Wie gesagt mache ich, sobald ich dazu komme, mal einen eigenen 'Auskotz-Thread' dazu auf.
Den Kindern geht´s (noch) gut, weil sie noch klein / junf sind (4 1/2 u. 11 1/2) und es nicht anders kennen.
Sie haben sich sozusagen schon ans Chaus im Haus gewöhnt und ihren Focus auf anderen Dingen.
Nur leider werden meine Nerven immer dünner, meine Zündschnur immer kürzer und sie bekommen daher auch viele 'bad vibes' und Streitereien mit.
Aber langsam wird´s blöd, weil inbesondere der Große öfter Besuch von Freunden bekommt, die dann ja auch mitbekommen, wie es bei uns aussieht.
Überhaupt mag man schon länger gar keinen Besuch mehr empfangen, weil man sich einfach nur noch schämt - nicht einmal von den engeren Verwandten.
Das treibt uns langsam aber sicher in die Isolation.
Was das ganze mit der Beziehung / Ehe macht brauche ich euch glaube ich nicht zu sagen.
Ich kann - wie gesagt - nicht viel tun, außer sie dazu zu motivieren, sich professionelle Hilfe zu suchen und eine Therapie zu machen.
Wenn ich meinem Impuls folge, für Ordnung zu sorgen und Dinge (u.a. Müll) zu entsorgen, dann gibt´s meistens ein Donnerwetter.
Aussichtslos.
Und man hat ja auch noch andere elterliche Verpflichtungen, ich bin finanzieller Alleinunterhalter, Kinder mit allem, was dazu gehört, etc.

Eine Idee, wie es weitergehen könnte - ganz ehrlich?
Ich suche gerade schon eine Wohnung und werde mich wohl zwangsläufig (zumindest räumlich) trennen.
Ich kann einfach so nicht mehr weiterleben und es aussitzen, und die Kinder brauchen ein geordnetes Zuhause.

Dabei tut mir meine Frau sehr leid, sie ist halt total in ihrer Welt und ihren Zwangsstörungen (ich glaube mal, das sind sie) gefangen und leidet natürlich auch darunter.
Als selber betroffene(r) tut man/frau sich sicherlich schwer, sich Hilfe zu suchen, das ist ja auch ein langer und unbequemer Weg, dafür habe ich schon auch Verständins.

Soweit, so schlecht...


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16.04.2024 17:38
#5
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Hallo @Mik,
es ist gut, dass du hierher gefunden hast. Ich bin auch Angehörige. Mein Sohn leidet unter einen Vermüllungssyndrom. Doch zur Zeit ist er dabei dies anzupacken. Und ich stehe ihn einfach zur Seite.

Ich selbst habe hier gelernt zu verstehen. Meine Sicht auf dieses Thema hat sich verändert und ich habe viel Anregung schon durch das Lesen der Beiträge bekommen.

Ich kann mir vorstellen, dass in dir auch ein Durcheinander herrscht. Da ist die Frau, die du liebst. Und du siehst ihr Leid, was sie aber nicht so sieht.

Ich denke, dass du den richtigen Schritt tust, wenn du dich räumlich von ihr trennst, zumal ihr auch Kinder habt. Es ist bestimmt kein leichter Schritt. Weiss sie von deinen Plänen?


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