beschimpf dich nicht selbst, Laurie. Schlimm genug, dass es andere tun oder getan haben. Dir deine Belohnung ohne Leistung zu nehmen (rumzugammeln) ist der Fehler in deinem Programm. Er ist nicht sofort weg, nur weil du jetzt verstanden hast, dass er da ist.

Es soll keine Qual sein, man soll sich nicht durchkämpfen müssen. Reduziere bitte die Aufgaben auf noch kleinere Schritte. Es ist schwierig, dafür brauchbare Belohnungen zu verhandeln, also hilft normalerweise nur die Pause. Verbring sie wenn möglich im Stehen oder Sitzen an der frischen Luft, und begrenze sie zeitlich. Zum Beispiel: 3 Handgriffe (zusammen 1-2 Minuten), dann 5 Minuten Pause im Sonnenschein sitzen, evtl ein Kreuzworträtsel machen, ein paar Minuten in einer Zeitschrift blättern, einen Joghurt oder halben Apfel essen...und zur vollen Stunde dann eine etwas längere Pause (oder sogar schon Feierabend, wenn du auch davon zu erschöpft bist).

Bedenke bitte: Wenn du die nächste Runde angehen willst, musst dich nicht nur dazu motivieren, sagen wir die Spülmaschine auszuräumen, sondern zusätzlich, dich für die Schmerzen und Qualen zu entschädigen, die damit einhergehen. Das macht es viel schwerer, positive Verstärker zu finden. Alles wird einfacher, wenn man gar nicht erst bis zum Schmerz geht. Ich finde es klasse, dass du durchgehalten hast, ganz ehrlich. Ich glaube, du hast heute vormittag schon mehr getan, als so manchen Tag in letzter (oder seit langer?) Zeit. Ich sehe nur die Gefahr, dass du dich selbst ausbeuten könntest, und es in Schmerzen (oder gar einem Kollaps) endet, wenn du dich jetzt überanstrengst. Deshalb bitte ich dich, langsam zu machen, und dir wirklich Zeit zu nehmen, zwischen den einzelnen Arbeitsschritten durchzuatmen, zu genießen und auch zu refokussieren, ob du die Kraft für den nächsten Arbeitsschritt jetzt aufbringen kannst, oder eben (noch) nicht.